Schreiten wir fort in der Einzelbetr8ung. Platz 2 ging an das handwerkliche Meisterstück von Julien Fritsch aus Chambéry, die "Hübsche Rote".
So aufwändig kann man ein Rad in Serie nicht bauen. Hier hat der Meister sein Können gezeigt und ein Einzelstück für sich und seinen Sohn (ein weiteres Kind scheint in Planung zu sein) gebaut, ist es beim CdM aber alleine gefahren.
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Gepäck ist überall am Rad verteilt, wo man Gepäck hinschnallen kann. Irgendwie gestückelt und ohne erkennbares Konzept. Auch die Gestaltung der Taschen ist nicht einheitlich, obwohl zumindest einige davon maßgefertigt sein müssen wegen der unüblichen Rahmenöffnungen.
So sieht das im Alltag oft aus, aber an einem Rad für einen gestalterischen Wettbewerb hätte es auch etwas gekonnter gehen können.
Auf den 1. Blick fällt auf, dass es sich um ein Tandem handelt, mit mittlerem Zusatzsitz, der keine Pedale hat und nur für ein Kind ist, dessen Beine nicht bis an die ungeschützte Kette herunterreichen.
Die vordere Kurbel ist verkürzt und hat einen Freilauf, so dass der kleine Zusatzantrieb vorne wahlweise mittreten oder ruhen kann.
Die Lenker sind mit einer Kette gekoppelt, so dass man das Rad von vorne und hinten steuern kann. Wenn die Lenkkette ordentlich gefettet ist, dann wird der vordere Fahrer seine Innenbeine ständig damit bedrucken.
Schon allein die 3 Ketten am Rad dürften um 2 kg wiegen. Und die vielen Rohre machen das Rad auch eher schwer.
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Hier haben wir ein weiteres Beispiel für eine Fachwerkgabel, eine Bauart, die mir perso ziemlich gefällt, weil sie u.a. die Gepäckmontage ermöglicht, ohne dass zusätzliche Bügel zur Stabilisierung um das Rad geführt werden müssen.
Man sieht auch hier wieder handwerkliche Meisterschaft, die vielen kleinen gebogenen Rohre reproduzierbar zu verbinden. Allerdinx sind spitze Formen nicht gerade sicher. Hier kann man sich verletzen. Gerade wenn man bedenkt, dass da auch Kinder mitfahren.
Immerhin sieht man hier eine der wenigen Möglichkeiten, eine Tasche anzuhängen, ohne dass dadurch der Lack beschädigt wird.
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Was bleibt dazu zu sagen?
Ein Einzelstück, handwerklich sehr gut gemacht, hübsch rot lackiert, gestalterisch aber eher fragwürdig. Nicht nur wegen der unnötig komplizierten Rahmenform. Kinder waxen ja mit der Zeit und das Rad ist somit nur für eine begrenzte Zeit nutzbar. Dafür ist es zu aufwändig gebaut. Könte man das Rad wenixtens hinterher umbauen und bspw. als Lastenrad weiternutzen, hätte ich applaudiert. Aber ich kann mir hier keine Umnutzung vorstellen, dazu ist es zu speziell gebaut.