Das Problem der Stagnation kenne ich auch nur zu gut. Bin eigentlich schon zufrieden, wenn es nicht von Jahr zu Jahr deutlich schlechter wird. Das spiegelt sicherlich vor allem mein Alter und die Jahre, die ich schon trainiere. Positiv ist, dass meine Leistung zwar schlechter geworden ist, meine AK-Platzierungen aber besser. Das heißt wohl, dass ich den körperlichen "Verfall" besser herauszögern konnte, als viele andere in meinem Alter. Meine Frau ist noch ein paar Jahre älter als ich und trifft das Problem natürlich umso mehr. Wir haben für uns "einfach" beschlossen, uns nicht mit der Stagnation leichtfertig abzufinden. Besser wird es sehr wahrscheinlich nicht mehr, aber zumindest das jetzige Niveau und die damit verbundenen Möglichkeiten wollen wir noch so gut und lang es geht erhalten. Ich kenne in meinem Alter schon ziemliche viele Leute, die nur noch in der Vergangenheit leben und die eigene Komfortzone nicht mehr verlassen. Das führt aber zwangsläufig dazu, dass diese Komfortzone immer kleiner wird ....
@KaGro Ich erlaube mir mal ein paar Anmerkungen zu deinen Leistungen. Wenn ich das richtig sehe, hast du eine persönliche Umbruchphase hinter dir. Das kann natürlich durchaus ein Faktor sein, der die Leistungsentwicklung beeinflusst - und zwar in beide Richtungen. Ggf. fehlt es an der Motivation, im Intervalltraining das letzte Prozent zu bringen, oder man braucht länger, um sich zu erholen, weil man schlechter schläft, emotional ankratzt ist etc. pp.
Ein Punkt für das Durchbrechen von Stagnation bzw. Leistungsrückgang ist, dass man irgendwas ändern muss. Das kann bedeuten, nach Möglichkeiten für bessere Regeneration zu suchen. Erfahrungsgemäß begünstigt außerdem auch Gleichförmigkeit im Training Stagnation. Die vielen langen Einheiten, die du gemacht hast, dürften der Leistungsentwicklung auch nicht förderlich sein. Sie machen sehr müde, verschlechtern die Qualität des restlichen Trainings. Außerdem "überdeckt" die Ermüdung ggf. vorhandene Leistungszuwächse, die sich in Wattwerten eben nur dann zeigen, wenn man einigermaßen ausgeruht ist und die Watt auch abrufen kann.
Ggf. braucht man andere oder größere Reize oder Strukturen, als die, die man bisher im Training hatte. Das muss man dann mit dem Trainer diskutieren. Dazu gehört auch, sich kritisch zu fragen, ob man um diese Jahreszeit knappe Trainingszeit bzw. Regenerationszeit für Athletik-Training nutzen will. Im Winter mag das Sinn machen, je näher das Zielevent kommt, desto mehr sollte das Training aber sportartspezifisch sein.
Es gibt eine gute und hörenswerte Episode des Empirical Cycling-Podcasts der sich mit der Frage von Plateaus und Leistungsstagnation befasst. Kann ich nur empfehlen, mal reinzuhören
https://www.empiricalcycling.com/po...s-plateaus-and-their-fixes-with-rory-porteous