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Cycles Alex Singer

Was mich schon lange interessiert:
Warum hat man damals den Schräglauf der Kette so kritisch bewertet?
Man hat ja auch die dreifach Kurbel deshalb gerne gewählt. Weil der Schräglauf damit gegenüber der zweifach Kurbel reduziert war.
Waren die Ketten damals so steif? Hat man den Verschleiß reduzieren wollen? Oder war man einfach "auf dem falschen Dampfer"?
Es geht um Kraftverlust:
Eine schräge Kette hat zwei Vektoren (Kraftrichtungen) - und damit teilt sich die Kraft in zwei Komponenten. Und nur eine Komponente bringt Kraft auf den Antrieb. Die andere Komponente muss man auch treten, bringt aber keine Kraft auf den Antrieb.

Eine gerade Kette hat eine einzige Kraftkomponente.
 
Es geht um Kraftverlust:
Eine schräge Kette hat zwei Vektoren (Kraftrichtungen) - und damit teilt sich die Kraft in zwei Komponenten. Und nur eine Komponente bringt Kraft auf den Antrieb. Die andere Komponente muss man auch treten, bringt aber keine Kraft auf den Antrieb.

Eine gerade Kette hat eine einzige Kraftkomponente.
Aber doch nur sin(alpha). Und der sollte gering sein.
(Ohne jetzt ins Formelbuch zu sehen)
 
Aber doch nur sin(alpha). Und der sollte gering sein.
(Ohne jetzt ins Formelbuch zu sehen)
Ja - man kann die Kraftkomponenten exakt nach den Längenverhältnissen bestimmen.
Trigonometrie eben - aber das führt hier zu weit, denkich.... :rolleyes: ;)


Ein weiterer Punkt bei schräg laufender Kette ist auch der Verschleiss. Eine schräge Kette wird einseitig belastet - eine (ideal) gerade laufende Kette auf beiden Seiten.
 
Es gibt verschiedene Beweggründe für ein front-cross-over:
  • weniger Schräglauf für die Kette, also mehr fahrbare Gänge und weniger Verschleiß,
  • man hat an der Kettenstrebe weniger Probleme, breite Reifen mit einer engen Dreifachkurbel in Einklang zu bringen,
  • daher ist ein enger Q-Faktor für Stoker und Captain möglich,
  • Kettenstrebe kann kürzer ausfallen,
  • als es noch viele direkt von Hand geschaltete Umwerfer gab, brauchte der Captain die Kettenblätter,
  • etc. ...
Ja, klingt schlüssig und im Nachhinein jetzt auch nicht ganz neu für mich.

Dennoch wundert mich nicht wirklich, dass man das kaum mehr sieht. Ich würde das bei meinem Tandem auch nie erwägen. Unterm Strich sehe ich mehr Nach- als Vorteile, aber heute reicht ja auch selbst beim Tandem 2-fach dicke aus, was Schräglauf und Q-Faktor positiv beeinflusst.

Danke für die Erläuterung.
 
Was mich schon lange interessiert:
Warum hat man damals den Schräglauf der Kette so kritisch bewertet?
Man hat ja auch die dreifach Kurbel deshalb gerne gewählt. Weil der Schräglauf damit gegenüber der zweifach Kurbel reduziert war.
Waren die Ketten damals so steif? Hat man den Verschleiß reduzieren wollen? Oder war man einfach "auf dem falschen Dampfer"?
Die Ketten waren seitlich tatsächlich sehr steif, damit sie bei dem damaligen großen Abstand vom oberen Röllchen zum jeweiligen Ritzel überhaupt geschaltet haben.
 
Was mich schon lange interessiert:
Warum hat man damals den Schräglauf der Kette so kritisch bewertet?
Man hat ja auch die dreifach Kurbel deshalb gerne gewählt. Weil der Schräglauf damit gegenüber der zweifach Kurbel reduziert war.
Waren die Ketten damals so steif? Hat man den Verschleiß reduzieren wollen? Oder war man einfach "auf dem falschen Dampfer"?
So isses. Die Kragenlagerkette wurde erst gg. 70er Jahre erfunden und war eine Revolution in der Schalttechnik.
Bis dahin waren die Ketten mit Hülsenlagern aus Einzelteilen gebaut, was wenig Seitenflexibilität zuließ.

Aufbau einer Hülsenkette:
1920px-Roller_Chain.svg.png

Hülsenlose Kette (aus der Lasche gepresster Lagerkragen dient als Lager für die Rolle):
Huelsenlose_Rollenkette_%28Fahrrad%29.jpg
 
Und nochmal die Frage, Schaltgassen usw. wurden doch erst moeglich durch die Lagerkragenkette? Und in deren Folge aenderten sich Schaltwerke, Kettenblaetter usw.?
Ich weiß nicht, ob es da so eine klare Reihenfolge gab. Das wäre ja eine gute Masterarbeit für die Forumseigene Campa-Uni. Wobei: Campa eher nicht... :)
Suntours Schrägparallelogramm hat sicherlich auch ohne Schaltgassen mit moderneren Ketten besser gearbeitet. Die Schaltgassen selbst waren ja auch eine Entwicklung. Schräge Zähne, einzelne verkürzte Zähne und W-Cut würde ich nicht als richtige Schaltgassen bezeichnen, aber waren ein Entwicklungsschritt dahin. Hyperglide war meiner Meinung nach die erste wirkliche Anwendung von Schaltgassen.
Ich denke, da haben sich verschiedene Erfindungen gegenseitig vorangebracht, wie meist in der Technik.
 
Die genannte Jahreszahl 1967 ist eine falsche Lesung der handschriftlichen Notiz im Katalog. Der Katalog ist von 1947.

Überhaupt wurde ein Singer-Katalog erstmals in einer Anzeige in Le Cycliste November 1946 angeboten, davor noch nicht.

Im Mantelbogen hinten, also vorletzte Seite, sind Erfolge von Singer Rädern aufgelistet. Die Liste endet mit Erfolgen beim "Concours International Belge a Bruxelles". Den gab es nur einmal, Ernest Czuka hat gewonnen. Das war am 21.03.1948.

Dieses konkrete Exemplar kann also nicht aus der ersten Auflage des Kataloges 1946 sein, sondern aus einer späteren, genauso wie die zwei oder drei anderen die ich schon mal gesehen habe.
Die Zeichnungen werden aber identisch sein. Zwei davon waren schon im März 1946 in Anzeigen erschienen.

Dieser Katalog liegt als Nachdruck dem japanischen AS-Buch bei.
BookJpSingerJpCover.png
Um das zu konketisieren: der Nachdruck ist auf den regulären Seiten des Buches gedruckt, aber keine Beilage.
 
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