In Frankreich gelten ganz andere Radsportgesetze als im deutschsprachigen Raum, der Fan dort lebt dafür, ebenso die Firmen und ihre Marketingabteilung. Für Total Energies ist es sicher ein relevanter Marketingfaktor, auch wenn sie während der Spiele abgedeckt werden müssen. Auch für Specialized, dass er nicht konkurrenzfähig für Olympia ist davon spricht keiner, die Sagan Edition von diversen Artikeln ist so oder so ausverkauft, jetzt gibts zu den Straßenradschuhen auch noch MTB-Schuhe.
Ich empfehle da einmal ein Rennen in Frankreich mitzufahren, ganz ein anderer Vibe als hierzulande. Und sonst als Fan. Bestes Beispiel als 2022 bei der DH-WM in Les Gets die top 3 an Frankreich gingen, da ist danach alles eskaliert, weit aus schlimmer als in der Dutch Corner Alpe d´Huez rauf bei der Tour. Oder kennt wer eine Veranstaltung wie die Sieger danach auf dem Autodach der Polizei durch den Ort chauffiert werden?
Wegen der ganzen Teams einfach historisch schauen, wann es im MTB Weltcup zu neuen Teams kam und wann die die Pforten geschlossen haben, Bsp Multivan Merida nach Rio, heuer kamen 2 neue WC Teams dazu mit Lapierre und Orbea. Die olympischen Spiele haben für den MTB Sport nach wie vor den größten Marketing- und Stellenwert, die Übertragungsrechte an Discovery kommen da noch dazu, kannst mal suchen was die DH-Profis verdienten als Eurosport vor 20+ Jahren die Rennen noch übertrüg,
weit mehr als wie heute, und noch nicht mal Inflationsbereinigt, Shawn Palmer zBsp fuhr mal weil er sich über Klamottensponsoring nicht einig wurde in Jeans, das hat original 1 gehalten, dann bekam er seinen Deal (Palmer war ungefähr vergleichbar mit Sagan zu Bestzeiten).
Für Straßenteams die sich auf Multidisziplinen konzentrieren ist es ein in Relation zum Straßenradsport (neben dem Frauenradsport) der Return of Investment weit höher als im Straßenradsport (und siehe die Bora Geschichte), dank Discovery steigt das noch um einiges mehr. Kann mir durchaus vorstellen, dass wieder Teams wie T-Mobile kommen die beides parallel im Hause hatten (wahrscheinlich heute inkl CX/Gravel Teams wie bei EF).
Wenn wer nach wie vor glaubt MTB sei irrelevant, sollte mal zBsp nach dem Honda RN01 suchen, ich wüsste kein Rad was je so viel in der Entwicklung kostete, nur für paar Profis gebaut wurde. Das Lotus Hope Bahnrad kostet ca 20k Pfund und die FES Bahnräder auch weit entfernt (eigentlich nur eine Vorgabe dass Serienräder sein müssen), da kostete allein die entwickelte Gabel weit mehr (laut Greg Minaar ca 70k$, was laut seiner Aussage nicht mal die von Motocrosser Carmichael kostete). Geschah halt zu Übertragungszeiten von Eurosport, und die werden wieder kommen.
Kann den Zug der Franzosen durchaus verstehen, und da es immer heißt Sagan sei nicht mehr konkurrenzfähig ist, er ist noch immer für viele top5 Ergebnisse gut, respektive viele wichtige UCI Punkte, gerade in San Juan wieder 2. hinter Gaviria vor einigen namhaften Sprintern (Bennett, Jakobsen). Dass er von den Gegnern im Feld bewacht wird wie ein Schwerverbrecher, das hat er selbst schon angesprochen, dass es für ihn nicht leichter wird sein Ding zu machen und zu gewinnen. Und sein Stand beim Fan ist nach wie vor auf höchstem Niveau.
Zu Olympia schaffte er es höchstwahrscheinlich "nur" wegen der nationalen Richtlinien, sicher nicht exorbitanter Punkte/Ergebnisse wie MvdP oder wie Pidcock weil er WM war. Das war auch 2016 nicht anders. Jetzt kann er sich besser drauf vorbereiten. Dass er Mountainbiken kann, keine Frage, aber ob er mit den technischen WC-Strecken von heute fertig wird ist ein anderes Kapitel. Auch ein Lukas Pöstlberger trainierte in Südafrika am MTB mit Alan Hatherly, und seine Freundin ist Offroaderin, nur ist der MTB WC mit montierter Startnummer doch eine andere Liga.