Was mich bei der Doping-Diskussion stört:
Schaut man sich die Aufarbeitung der 90er/00er Jahre (und teilweise auch davor) an, stellt man weitreichendes Doping nahezu aller Fahrer fest. Dennoch waren einige Fahrer in der Lage sich enorm abzuheben. Man erinnere sich an den Zweikampf Amstrong-Ullrich. Da war es ja eigentlich ausgeschlossen, dass ein anderer die Tour gewinnt. Gedopt hat aber nahezu jeder (und von den Top-Fahrern wirklich jeder).
Ich denke nicht, dass es heute anders ist. Doping hört nicht bei Platz 2 oder 3 auf.
Außerdem ist Radsport doch finanziell gesehen ein Witz. Die ASO macht weniger Umsatz als der FC Bayern München. Pogacar verdient (inkl. Werbung) vllt. 10, 15 Millionen. Da gibt es eine Menge Sportler im Fußball, Basketball, Baseball, Football, Tennis etc. die wesentlich mehr verdienen. Insofern ist auch die Motivation zu dopen dort viel höher.
Wer sich bei den French Open mal die Tennismatches angesehen hat, der erkennt, dass es dort auch nicht mit 'ner Cola geht.
Fußball/Football sind Kontaktsportarten wo viel über die Regeneration läuft. Die ist bekanntlich mit zB Testo wesentlich erhöht.
Fakt ist: Wo Spitzensport ist, da wird gedopt. Und das relativ flächendeckend wie die neuesten Enthüllungen der WADA bzgl. China mal wieder zeigen. Ich glaube auch nicht, dass sich daran etwas ändern wird. Alle Dokus und Berichte von Dopingfahndern deuten eher auf das Gegenteil hin. Da kämpfen Hase gegen Igel. Es gibt so viele Dopingmittel und jedes Jahr kommen neue hinzu. Für manche existiert ein Test, für die meisten nicht. Die Tests sind auch nicht so eindeutig wie sich viele Menschen das vorstellen. Es gibt z.B. Berichte, dass EPO-Doping mit Mikrodosen nicht nachweisbar ist.
Warum sich Medien beim Thema Doping so auf den Radsport fokussieren ist mir nicht ganz klar.
Jetzt kann man das Ganze akzeptieren oder halt nicht. Ändern wird sich daran in näherer Zukunft nichts.