Man könnte da einen Konsens finden, vielleicht. Aber der wäre nicht nur unwissenschaftlich, sondern schlicht falsch.
Die "optimale Nutzung des Fettstoffwechsels", "Optimierung des Fettstoffwechsels", "Verbesserung des Fettstoffwechsels, um die Kohlenhydratreserven zu schonen" usw. stellen eines der neueren "Märchen" der Trainingslehre dar. Der Mensch ist nicht dafür konzipiert, sich bei einer Leistung, die auf dem Niveau von 20 - 25% seiner Maximalleistung und 80 -
100% seiner maximalen Ausdauerleistung liegt, durch's Leben zu bewegen. Vielmehr soll er bei relativ geringer Leistung durch die Landschaft streifen und ab und zu einen Spurt einlegen, um eine Beute zu erlegen oder eine steile Steigung erklimmen. Zwischendurch schiebt er immer wieder Kohlenhydrate nach, die an den Bäumen und Sträuchern wachsen.
Das ganz heißt auch "Jäger & Sammler" und dafür ist er am besten prädisponiert.
Selbst bei einer Steigerung der Fettflußrate um 20% bei einem Anteil des Fettstoffwechsels von 20% an der Gesamtleistung kann man den Kohlenhydratstoffwechsel um höchstens
5% reduzieren. Das reicht, um den
Mann mit dem Hammer vielleicht 5 min länger aufzuhalten oder die
Banane bzw. Gel 5 min später einschieben zu müssen. Hast du dir eigentlich mal überlegt, daß vielleicht nicht der Fettstoffwechsel, sondern der Kohlenhydrat-Stoffwechsel trainiert werden muß? Wenn überhaupt. Ich bin sowieso der Meinung, daß der Stoffwechsel nicht trainiert werden muß, sondern durch das Training Mitochondriendichte und Enzymausstattung steigen und die Ermüdungsresistenz wächst. Aber nur mal angenommen, wir könnten/müssten im Bereich Stoffwechsel etwas "trainieren", wäre es nicht wichtiger, die Fähigkeit der Glykogenspeicher, sich "prall" zu füllen, zu "trainieren"? Oder wäre es nicht wenigstens wichtig, daß Training und die Ernährung so zu gestalten und zu timen, daß die Glykogenspeicher am Tage X gut voll sind? Man muß ja nicht gleich ins andere Extrem verfallen und diesen "Carbo-Loading"-Käse praktizieren, mit "Nudel-Parties" usw. Aber ich kann mir nicht vorstellen, daß man mit "Hungern", "Low-Carb", "Nüchterntraining" usw. die Glykogenspeicher optimal füllt.