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Gibts bald nur noch Rennräder mit Scheibenbremsen?

Werden denn in Berlin überhaupt schon Rennräder mit Dual-Pivot-Felgenbremsen gefahren? Gerade Berlin halte ich jetzt nicht für repräsentativ, wenn es um Disc-Bremsen geht. Das passt irgendwie nicht mit dem "Hipster-Fixie-Vintage-Singlespeed-Kult-NOS-Hype" zusammen, der da die letzten Jahre über die Stadt geschwappt ist..........

Wie die andere schon sagten, die findet man nur in der Innenstadt. An den Rennrad-Hotspots hab ich noch keine Häufung von Fixies oder Vintage-Räder gesehen. Und wenn man doch mal eins sehen sollte , dann ist das entweder ein älterer Herr auf sein alten Rennrad, der den meisten von uns davon fährt oder ein (echter) Bahnradfahrer der ne Trainingsrunde dreht und Oberschenkel wie Baumstämme hat. Viel Spass, den zum Sprint herauszufordern.
 
Das Mehrgewicht der Scheibenbremse liegt bei ca. 400g.

Dazu ein Fundstück. Roadbike 09/2016 S. 26:

Specialized Venge Disc
Das Venge Disc basiert auf dem zur Saison 2016 vorgestellten Venge Vias - statt der aufwendig integrierten Felgenbremse kommt es mit moderner Disc, die per Flatmount befestigt wird, und mit Steckachsen. Bei den Bremsscheiben vertraut Specialized auf 160er-Durchmesser. Das Gewicht des Venge Disc soll nur ca. 50g über dem Modell mit Felgenbremsen liegen.

Mehr steht da nicht, aber mich stimmt die Meldung optimistisch, dass die Hersteller den bisherigen Gewichtsunterschied in den Griff bekommen werden. :daumen:
 
Da vergleicht man Äpfel mit Birnen. Wenn die sonstigen Anbau-Teile sich ebenfalls verändert haben, dann ist das einfach nur eine leere Marketing-Hülse. Vergleichen kann man nur wenn man die Schaltbremsgruppe + Laufräder + Gabel miteinander vergleicht. Alles drumherum verfälscht nur die System-Gewichtsfrage.

Ein gute Felgenbremse wiegt im Set 280 g + Züge. Shifter wiegen um 360 g (SRAM oder Campa). Laufräder Tubular ab 1 Kilo, oder Clincher ab 1,3 Kg. Felgenbremsgabeln wiegen 280 - 400g.
Nun nimm Dir jedes Teil für sich und Du erkennst dass selbst die teuersten Disc-Teile deutlich darüber liegen. Und das bei sämtlichen Teilen. Die 400 g sind schon optimistisch geschätzt.

Eben das Bestreben die Disc am Renner möglichst leicht und klein zu halten hat ja dazu geführt das Gabeln brechen und 140er Minidiscs überhitzen.
 
Vergleichen kann man nur wenn man die Schaltbremsgruppe + Laufräder + Gabel miteinander vergleicht.

Vielleicht haben sie ja an den Laufrädern die Bremsflanken eingespart... :D

Wie gesagt - da stand nicht mehr. Ich fände es ziemlich blöd vom Hersteller, das Venge Vias "künstlich" schwerer zu machen. Also mit schwereren Anbauteilen zu versehen, nur damit das Venge Disc leichter da steht. Aber warten wir's mal ab. Alles andere ist nur Spekulation zu diesem Zeitpunkt.
 
Das ist der Blick in die Glaskugel. Die Tatsache das Discräder rund ein Pfund schwerer sind bleibt halt systematisch bedingt. Ist ja nicht so dass man dafür nix bekommt. Wem das fein dosierbare Bremsen bei Schmuddelwetter wichtig ist, dem wird das Pfund mehr nicht stören.
 
Eben das Bestreben die Disc am Renner möglichst leicht und klein zu halten hat ja dazu geführt das Gabeln brechen und 140er Minidiscs überhitzen.
Gibts denn da irgendwelche offiziellen Statistiken zu?

Ich frage nur weil ich (85kg) jetzt über 6000Km und ca. 90.000Hm mit meinem ROSE XEON CDX 3000 (160er Disc) gefahren bin und noch keine Probleme hatte.
Nicht das mir nächsten Sonntag beim Ötzi die Gabel bricht :confused:
 
Es gab diverse Gabel-Rückrufe in Zusammenhang mit 160er Disc eben weil die mehrfach gebrochen sind. Da waren einige Hersteller etwas optimistisch an die Sache ran gegangen. Statistiken gibts dazu sicher nicht.
 
Das Mehrgewicht ist unerheblich, wenn Rennräder das UCI-Limit von 6,8 kg unterschreiten und sonst aufgebleit werden müssen.
Ansonsten fühle ich mich an die vor einigen Jahren bei den Crossern ähnlich heftig geführte Diskussion erinnert.
 
Na ja, Rückrufe wegen Brüche? Da werden doch wohl wieder ein paar tatsächlich gebrochene Gabeln alleine durch das Internet-Geschnatter auf wundersame verielfältigt.

Eine Rückrufaktion gab es ( und das ist die einzeige, von der ich direkt und persönlich Kenntnis habe), bei der zwar keine Gabel gebrochen ist, die aber etwas zu weich ausglegt waren und deswegen geflattert sind. Es muß alsoi nicht zwangsläufig schon etwas gebrochen sein.

Und das lag gewiß nicht an 160mm Scheiben. Dass keine größeren verwendet werden liegt schlicht daran, dass in der Regel kein Platz dafür ist. Max. eine 180er läßt sich manchmal einbauen.

Technisch ist das machbar. Aber mein Fazit fällt auch sehr durchwachsen aus. Der "Mehrwert" einer Disc am Rennrad ist im Grunde nicht vorhanden. Ich finde nicht einmal das Bremsverhalten besser, als mit einem herkömmlichen Felgenkneifer.
Dazu kommen auch noch -zig Micklichkeiten mit mechanischen Discs.

Es gibt für mich nur zwei Gründe eine Disc zu bevorzugen: die Unabhängigkeit von der Witterung; und für bestimmte Fahrradkonzepte erweist sich die Unabhängigkeit von Bremsmaßen durchaus als praktischer Vorteil. Mehr ist eigentlich nicht.

Das ganze "Gelaber" um "tolle Dosierung" u.ä. ist meines Erachtens reines Marketing-Geschwätz. Letztlich wurde die Disc - und das ziemlich übereilt, weil ausgereift war da noch gar nichts - in den Markt gedrückt nur um neue Kaufanreize zu schaffen.

Wenn ich es positiv betrachten will: Es ist eine Variante mehr am Markt, die dem einen oder anderen persönlichen Bedürfnis gerechter wird, als eine Felgenbremse. Und weniger Einheitsbrei ist per se schon mal positiv.

Aber technisch ist da definitiv noch Luft nach oben: Am Rad und an den Bremsen ist noch dies und das zu machen: Kleinere Laufräder wären stabiler und dem Bremsentyp gerechter, die Übersetzung mechanischer Rennbremshebel müßte optimiert werden wenn man nicht gleich vollhydraulische System nimmt, Gabeln müssen noch steifer werden uvm...
 
Dieser Hype um die Scheibenbremse nervt ehrlich gesagt schon. Die bekannten Zeitschriften werben für 2017 bereits überwiegend mit diesen Maschinen. Hier wird definitiv versucht, durch schöne ''Spenden'' eine Marktnische um jeden Preis zu öffnen. Ich gehe sogar weiter und behaupte, dass hier krankhaft versucht wird, Felgenbremsen durch ein neues System auszuwechseln. Es werden Vorteile teilweise frei erfunden, klare Nachteile kaum ausdiskutiert. Der Vergleich mit dem Einsatzzweck bei MTB hinkt m. E. gewaltig. Ja, Felgenbremsen haben speziell bei Carbonfelgen im Nassen Nachteile, welche m.E. Mittlerweile gut behoben wurden. Ob ich mit ner Scheibe eine Abfahrt runter knallen würde...Im Profirennen evtl. möglich, auf der Straße jedoch gefährlich. M. E. Wird die nachhaltige Haltbarkeit der Gabeln gefährdet sein. Wer dann viel im Bergen unterwegs ist, wird nicht zwingend auf das System zurückgreifen.
 
Das ganze "Gelaber" um "tolle Dosierung" u.ä. ist meines Erachtens reines Marketing-Geschwätz.
Mhm, das kann ich so nicht unterstreichen. Bessere Dosierung und deutlich geringere Handkräfte sind für mich mittlerweile das Hauptargument für hydraulische Scheibenbremsen und ich bin jetzt alles gefahren, was es an Fahrradbremsen gibt.
 
Mhm, das kann ich so nicht unterstreichen. Bessere Dosierung und deutlich geringere Handkräfte sind für mich mittlerweile das Hauptargument für hydraulische Scheibenbremsen und ich bin jetzt alles gefahren, was es an Fahrradbremsen gibt.
und deutlich geringere Pedalkräfte sind dann ein Argument für e-Bikes ?
 
und deutlich geringere Pedalkräfte sind dann ein Argument für e-Bikes ?

Wobei der Vergleich hinkt. Beim Radfahren wird ja überwiegebnd Ausdauer trainiert und weniger Handmuskeln. Wenn es DARAUF ankommt, gibt es
extra Trainingsgeräte:
mJRDM9UhD6yVBPUlLXMlSnA.jpg


Bei der Argumentation kann man ja dann eher besonders leichte Räder in Frage stellen. Jemand, der ein schwereres Scheibenbremsenrad den Berg hochfährt, muss sich auch mehr anstrengen als jemand auf einem super ultra lightweight Rennrad. Dann könnte man eher das lightweight RR mit einem E-Bike vergleichen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mhm, das kann ich so nicht unterstreichen. Bessere Dosierung und deutlich geringere Handkräfte sind für mich mittlerweile das Hauptargument für hydraulische Scheibenbremsen und ich bin jetzt alles gefahren, was es an Fahrradbremsen gibt.

Das sehe ich genauso. Und ich habe im Fuhrpark alle Brems-Varianten und nutze auch alle Räder. Noch jedenfalls. Ich werde Schritt für Schritt auf hydraulische Scheibenbremsen wechseln und das alte Zeug ausmustern. Für mich sind die Vorteile (Dosierung, Handkraft bzw Bremskraft) so offensichtlich - davon kann ich mich bei jeder Fahrt überzeugen.
Ich verstehe dass viele mit ihrer Felgenbremse zufrieden sind, aber ich kann nicht verstehen, wie jemand die genannten Vorteile der Disc in Frage stellen kann. Entweder ist der noch nie ein Rad mit Scheibenbremsen gefahren, oder nur ein neues Rad auf einer kurzen Teststrecke beim Händler, als die Beläge noch nicht eingebremst waren. Alle anderen hier sind für mich Theoretiker. Sorry! ;)
 
Wobei der Vergleich hinkt.
War mir bewusst :) Wobei Handkräfte und Dosierbarkeit schöne Begriffe sind die jeder subjektiv anders wahrnimmt und sich die tatsächlichen "Verbesserungen" objektiv wahrscheinlich im homöopatischenm Bereich befinden. Wenn demnächst die Industrie versucht das Einbaumaß am Hinterrad von 135mm auf 140 od. 145mm zu verändern und dies u.a. mit einer verbesserten Strassenlage begründen wird es genügend "Radsportler" geben die meinen genau dies zu verspüren......
 
War mir bewusst :) Wobei Handkräfte und Dosierbarkeit schöne Begriffe sind die jeder subjektiv anders wahrnimmt und sich die tatsächlichen "Verbesserungen" objektiv wahrscheinlich im homöopatischenm Bereich befinden.

Stimmt auch wieder. Ich kann bei meinen Felgenbremsen auch keine besondere Anstrengung feststellen, noch habe ich je das Gefühl gehabt sie bremsen nicht so gut wie die Scheibenbremsen meines MTBs. Kann wirklich sein, dass das nur Marketing Strategien sind.
 
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