In der Tat kommt bei "freigesetzter Innovationswut" sicher nur wenig raus, was ein wirkliche Verbesserung, in welcher Hinsicht auch immer, darstellen könnte.
Aber die Diamantform ist auch sehr begrenzt. Nimm so etwas wie "Komfort", was ja erst ein Stichwort der letzten Jahre ist. Ich würde glatt mal behaupten, dass wenn man das Sitzrohr aus dem Rahmen entfernt, deutlich mehr Chancen hat einen vertikal "schwingenden" Rahmen zu bauen.
Oder Aerodynamik: Eine geschlossene Rahmenform, wie "Z" oder "Nervenzelle" sollte man strömungsgünstiger hinbekommen, als eine offene Bauweise.
Ob sich das real, außerhalb des Windkanals wirklich bezahlt macht, ist wieder eine Andere Frage, wie bei allen "Innovationen"
Bis in die 90er war der Tria-Sport auch überwiegend "Selbstzahler"-Sport. Da haben Metallrahmen überwogen. Aber es gab immer mal wieder sehr gewagte Konstruktionen. Dass die Tria Räder heute den TT so stark gleichen, dürfte schlicht daran liegen, dass sie meist den selben Rahmen haben, es lohnt sich gar nicht, da etwas anderes zu entwickeln. Zudem in gewissen Disziplinen ohnehin ein "normales" Rennrad gefahren wird. Der Markt für Sonderlösungen ist extrem klein.
Allerdings: von der "Aufgabenstellung" drängt sich der Diamantrahmen schlichtweg als erstes auf: ein "Fachwerk" aus Rohren ist stabil und gleichzeitig leicht. Davon abzuweichen kostet eben an anderer Stelle.
Das Argument der UCI war aber, dass just diese "extravaganten" Rahmenformen den Preis für Fahrradtechnik in die Höhe treibt, also gegen "Geld Vorteile" verschafft, die weniger gut betuchten umgekehrt Nachteile bringt.
Die technische Kommission überschätzt hier einerseits die Technik selbst, andereseits ist das eigentlich nur vorgeschoben um einen gewissen, durchaus vorhandenen Konservatismus nicht zu deutlich zu Tage treten zu lassen.
Eine "Profi-Replika" geht ja trotz allen Einschränkungen nur für "scheiß-viel" Euro über den Ladentisch. So mit allem Zip und Zap......