Die besten Radsportler landen halt im Straßenradsport und die richtig Guten, sind dann auch noch in anderen Sparten erfolgreich. CX, Mtb, Gravel, etc.
Daraus ergibt sich für mich aber keine fehlende Abgrenzung oder Identität.
Für Amateursportler ist es am Ende doch eh komplett egal. Mir ist jedenfalls komplett Latte wie das Rennen kategorisiert ist, so lange es mir Spaß macht.
Bin schon Gravelrennen mit einer 200km Runde und 50% Trails gefahren, aber auch eins mit 10x10km Runden auf breitem Gucci Gravel und nur 6 Kurven.
Klar, das ist ja auch der Sinn des Ganzen, und das ist ja auch das Tolle. Ich habe auch recht viel mit AnfängerInnen zu tun; wenn da anfangs noch eine gewisse Unsicherheit bzgl. Straßenverkehr oder Selbstfindung an sich ist, rate ich immer gerne zu nem vernünftigen Gravel. Man hat erstmal Spaß auf allen Wegen, kann aber ggf. per Laufradsatz schnell brauchbar auf Straße umbauen.. das ist schon cool. Ganz egal, ob jemand dann irgendwann dabei bleibt, zur Straße oder zum Cross wechselt, oder alles macht.
Du warst ja gefühlt auch schon ab der ersten Stunde dabei, deine Berichte von irgendwelchen zu fahrenden Tracks („Permanente“, wie der RTFler sagt?), wo man fast im Fluss ersoffen wäre, etc. Schöne Abenteuer.
Aber in den Podcasts hört man halt nicht nur vom Deutschen Meister, sondern auch seinen GästInnen immer wieder heraus, dass sie ein Problem mit sich selbst haben. Anfangs waren sie die Helden in ihrer Nische, haben sich über wachsende Popularität gefreut, auch, es manch verirrtem Straßenpro mal ein wenig zeigen zu können. „Da hat er sich aber gewundert, was hier so abgeht..“, so der gefühlte Zwischenton.
Und dann ging’s auf einmal los, UCI, Meisterschaften, und auch einmal waren da nicht nur Radsport-Rentner, sondern richtig große Nummern am Start. Oder einfach Leute mit Wumms. Und gefühlt hörte da der Spaß ein wenig auf. Da kam dann öfter das Thema auf, ob Kurse zu leicht sind, ob das gerecht wäre, wenn sie sonst ja nie graveln, man musste sich immer irgendwie rechtfertigen, wenn auch nur zwischen den Zeilen. Klingt aus Voß‘ Insta-Post ja auch wieder etwas heraus.
Mag sein, dass ich da falsch liege (tu ich?), aber das ist mein Gefühl.