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Gravel WM 2024: Schotterspektakel in Belgien mit Van der Poel

Gravel WM 2024: Schotterspektakel in Belgien mit Van der Poel

Die Gravel WM 2024 steht vor der Tür. Am Samstag, 5. Oktober, startet das Schotterrennen in Belgien, bei dem jetzt auch Mathieu van der Poel teilnehmen wird und auf den amtierenden Weltmeister Mohoric trifft. Die Strecke führt über 182 km zum Ziel in Leuven. Hier alle Infos.

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Gravel WM 2024: Schotterspektakel in Belgien mit Van der Poel

Wir fahren zur Gravel WM 2024. Was würde euch von dort am meisten interessieren?
 

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Re: Gravel WM 2024: Schotterspektakel in Belgien mit Van der Poel
Was auch absolut in Ordnung ist. Allerdings werden im Profi Bereich heutzutage manchmal quasi Straßenrennen in so einem Format ausgerichtet. Was auch ok ist, sich halt nur die Frage nach der Abgrenzung stellt.
Genau, die Frage nach der Abgrenzung.

Mindestens ist Gravel = Fahren auf unbefestigten Straßen, also Schotter, Sand und ähnliches, aber noch Straßen, also keine Singletrails, da sind wir schon wieder bei CX/XC. Befestigte Straßen und Singletrails sollten mithin die Ausnahme bilden, z.B. dafür um auf Gravelwege zu kommen oder sie zu verbinden.

Rennen die zu großen Teilen auf Asphalt und abschnittsweise auf Gravel oder Kopfstein (wobei letzteres ja kein Gravel wäre) stattfinden sind mittlerweile Teil des Straßenzirkus. Da werden mittlerweile auch Reifen mit >30 mm gefahren, teils sogar Gravelbikes. D.h. es braucht da schon etwas mehr Abgrenzung, wenn es als eigene Disziplin stehen will.

Viele internationale Gravelrennen zeichnen sich durch ihre Länge von >200 km aus, was bei Straßenrennen allerdings auch vorkommt, nicht zuletzt eben bei jenen Rennen, die bereits "Nicht-Asphalt"-Abschnitte beinhalten. Jedenfalls ist die überdurchschnittliche Länge ein typisches Kriterium, das mit rein sollte in die Streckengestaltung.

Mithin gäbe es die Kriterien Untergrund und Länge. Z.B. Mindestanteil unbefestigte Schotter/Forst- Waldwege 80% und Mindestlänge 250 km.

Solange es sich dabei um Gravelautobahnen handelt, dürften aber auch dann Straßenfahrer mit Klassikerprofil dominieren - wenn man hier weiter abgrenzen will, müssten schon auch ein paar technische Abschnitte rein, seien es ein paar km Singletrail oder sehr grober Schotter, wo es schon CX-Skills braucht.

Also z.B. Mindestanteil Schotter 80%, davon 10% technische Abschnitte, und Mindestlänge 250 km.

Gibt genug Gegenden, wo man sowas abhalten kann, jedes deutsche Mittelgebirge, am Oberrhein z.B. könnte man Schwarzwaldschotter, Kaiserstuhl und Rheindeiche verbinden, gibt da schon Gravel-Events der Art.

Aus meiner Sicht hat die UCI hier mit der WM, die zur Hälfte auf befestigtem Untergrund ablief und eher kurz war, kein sinnvolles Gravelevent abgeliefert, schade.
 
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Genau, die Frage nach der Abgrenzung.

Mindestens ist Gravel = Fahren auf unbefestigten Straßen, also Schotter, Sand und ähnliches, aber noch Straßen, also keine Singletrails, da sind wir schon wieder bei XC. Befestigte Straßen und Singletrails sollten mithin die Ausnahme bilden, z.B. dafür um auf Gravelwege zu kommen oder sie zu verbinden.

Rennen die zu großen Teilen auf Asphalt und abschnittsweise auf Gravel oder Kopfstein (wobei letzteres ja kein Gravel wäre) stattfinden sind mittlerweile Teil des Straßenzirkus. Da werden mittlerweile auch Reifen mit >30 mm gefahren, teils sogar Gravelbikes. D.h. es braucht da schon etwas mehr Abgrenzung, wenn es als eigene Disziplin stehen will.

Viele internationale Gravelrennen zeichnen sich durch ihre Länge von >200 km aus, was bei Straßenrennen allerdings auch vorkommt, nicht zuletzt eben bei jenen Rennen, die bereits "Nicht-Asphalt"-Abschnitte beinhalten. Jedenfalls ist die überdurchschnittliche Länge ein typisches Kriterium, das mit rein sollte in die Streckengestaltung.

Mithin gäbe es die Kriterien Untergrund und Länge. Z.B. Mindestanteil unbefestigte Schotter/Forst- Waldwege 80% und Mindestlänge 250 km.

Solange es sich dabei um Gravelautobahnen handelt, dürften aber auch dann Straßenfahrer mit Klassikerprofil dominieren - wenn man hier weiter abgrenzen will, müssten schon auch ein paar technische Abschnitte rein, seien es ein paar km Singletrail oder sehr grober Schotter, wo es schon CX-Skills braucht.

Also z.B. Mindestanteil Schotter 80%, davon 10% technische Abschnitte, und Mindestlänge 250 km.

Gibt genug Gegenden, wo man sowas abhalten kann, jedes deutsche Mittelgebirge, am Oberrhein z.B. könnte man Schwarzwaldschotter, Kaiserstuhl und Rheindeiche verbinden, gibt da schon Gravel-Events der Art.

Aus meiner Sicht hat die UCI hier mit der WM, die zur Hälfte auf befestigtem Untergrund ablief und eher kurz war, kein sinnvolles Gravelevent abgeliefert, schade.
sinnvoll ist ja so eine Frage. Da kommt es ja drauf an, was man erreichen wollte. Und das ist bei der UCI im Gran Fondo Bereich eindeutig Geld verdienen. Da wäre eine überlange oder zu schwere Strecke kontraproduktiv. Und das Geld liefern die Agegrouper. Die Profis dienen ja nur der Steigerung des Images. Die machen das dann ja auch zu Marketingzwecken.

Die Straßenprofis werden solange es um Power und Ausdauer geht eh in jedem Fall dominieren. Wenn man das nicht wollte, müsste man es technisch schwerer machen als es für 95% der Amateure machbar wäre. Da muss man sich nix vormachen. Die sind einfach soviel besser auf jedem Gebiet, das regelt sich ganz von selbst.
 
Gibt genug Gegenden, wo man sowas abhalten kann, jedes deutsche Mittelgebirge, am Oberhein könnte man Schwarzwaldschotter, Kaiserstuhl und Rheindeiche verbinden, gibt da schon Gravel-Events der Art.

Ein Gravel-Event, erst Recht einen Rennen, auszurichten, soll genehmigungstechnisch wohl zigmal schwieriger, aufwändiger sein als ein Straßenrennen. Wenn man es "korrekt" machen will und nicht Grauzone. Ein nettes Wald- und Wiesenstück, durch das ein idyllischer Weg führt, "gehört" teils zig unterschiedlichen Eigentümern und/oder Pächtern. Die musst Du erstmal ausfindig machen, kontaktieren, und sie dann überzeugen, dass bestimmt niemand seine Gelpackung wegwirft oder die Reifen seinen Waldboden malträtieren.

Beim Straßenrennen musst Du Dich "nur" mit den betroffenen Städten/Landkreisen/Gemeinden an einen Tisch setzen, und selbst das ist schwierig genug. Daher sind "richtige Gravelrennen" dann doch oft auf Rundkursen. Und selbst bei Gravel-Events, die irgendwas von "Rennen" oder "Rallye" im Namen haben, schreiben sie dann in den AGBs deutlich, dass es eben keine Rennveranstaltung ist, die Tracks sind irgendwie nicht so ganz offiziell, werden teils erst kurz vor Beginn verteilt, etc.
 
Das verstehe ich auf Organisationssicht auch und sehe es ähnlich, allerdings wusste das auch die UCI. Wollten es halt machen, wussten das sie das so aber nicht können und liefern halt dann ab was sie abliefern...
 
Die Strecke wurde doch vorab von vielen Fahrern - auch Gravel Pros - gelobt. So viel kann die UCI also nicht falsch gemacht haben.
Wie schwer es sein dürfte, überhaupt einen Veranstalter für so ein Ding zu finden, will ich mir gar nicht vorstellen.

Weil Straßenprofis dominiert haben, die ganze Veranstaltung oder Sparte in Frage zu stellen, finde ich nicht richtig.
So lange ein Dropbar Bike noch das optimale Equipment ist, werden diese Jungs immer vorne dabei sein und den Ton angeben.
 
Die Strecke wurde doch vorab von vielen Fahrern - auch Gravel Pros - gelobt. So viel kann die UCI also nicht falsch gemacht haben.
Wie schwer es sein dürfte, überhaupt einen Veranstalter für so ein Ding zu finden, will ich mir gar nicht vorstellen.

Weil Straßenprofis dominiert haben, die ganze Veranstaltung oder Sparte in Frage zu stellen, finde ich nicht richtig.
So lange ein Dropbar Bike noch das optimale Equipment ist, werden diese Jungs immer vorne dabei sein und den Ton angeben.
Bin gestern auch gefahren, fand den Kurs gut gewählt, die ersten 15km waren ein bisschen kritisch durch zu viele Fahrer und fehlende Entzerrung des Felds. Als es sich dann entzerrt hatte ein richtig schönes Rennen. Bzgl. dem Kurs, der Rundkurs in Leuven war sicher nicht der anspruchvollste Kurs von technischer Seite her, aber eigentlich genau das was Gravel ausmacht (für mich), einfach quer durch den Wald, breite schotterwege, Kopfsteinpflaster, einige Strecken auf Waldboden, etwas Schlamm, noch ein paar Kurven dazu. Die Anfahrt nach Leuven einige vom Untergrund her anspruchsvollere Abschnitte, aber nichts unfahrbares dabei, sehr viele Kurven.

Hatte was von einer typischen Belgischen Halbklassik gepaart mit einem Kermesse Rennen und einigen CX Elementen, so stell ich mir ein Gravelrennen vor. Insgesamt die drei Rennen der World Series die ich gefahren bin, haben da meinen Geschmack gut getroffen.

Ein Kurs wie der leztjährige von der Gravel DM hat für mich mit Gravel eher wenig zu tun, das ist ein Dropbarbike auf einer MTB Strecke bewegen.
 
Also mir hat’s zum Zuschauen sehr getaugt.

In wie weit man das jetzt noch gut gegen Strade Bianche, Tro Bro Leon oder die aktuelle Version von Paris-Tours abgrenzen kann ist mir dabei ziemlich egal. Ich mag diese Strecken mit Naturpisten sehr, von daher - je mehr solcher Events es gibt, desto besser 😎

Diese Diskussion was nun „richtige“ Gravel-Events sind finde ich irgendwie öde - und auch gerade im Hinblick auf die ach so lockere und offene Szene auch ein Stück weit lächerlich.

Wie in dem Zusammenhang schon mehrfach geschrieben wurde - in Mittel- oder Südeuropa wird man schlicht mangels der Gegebenheiten keine Rennen im US-Style durchführen können, wenn überhaupt geht das vielleicht in Skandinavien…

Das Ganze ist ja noch ziemlich frisch - was spricht dagegen dass sich die Events je nach Austragungsort stark unterscheiden? Die letzten 3 Jahre in Europa, wenn es mal eine WM in den USA gibt eben nach Unbound-Vorbild…. Auf der Straße sind auch je nach Austragungsort völlig unterschiedliche Fahrertypen im Vorteil.

Und wer am Tag X am stärksten ist und defektfrei durchkommt, gewinnt eben.

Bis dato geht es wohl in erster Linie darum das Ganze zum Laufen zu bekommen - und dafür braucht es große Namen, deswegen wohl die bisherige Konzentration auf Mitteleuropa.

Wenn die entsprechenden Granaten am Start stehen, ist es eh egal wie viel % Gravel und wie grob der Untergrund ist - bis um 200 km würde ein MVDP vermutlich auch in Kansas einen Keegan Swenson, Peter Stetina oder Lachlan Morton in Schach halten…

Ich finde es spannend zu sehen wo die Reise hingeht.
 
Naja, einen quasi identischen Sport als zwei Disziplinen laufen lassen kann es aber auch nicht sein.

Leute die Klassiker und CX dominieren wie MvdP werden natürlich immer auch Gravel fahren können. Aber es sollte nicht jeder beliebige Klassikerfahrer das können, weil es nur ein Strade Bianchi mit anderer Disziplinzuordnung ist. Dann kann man sich die Disziplin auch sparen.

Zur Orga: Sachen wie den Schwarzwald ULTRA kann man auch mit dem Gravelbike fahren, dazu die gesamten diversen internationalen Eroica Strecken, Differenzierung Hobby-Agegrouper vs. Pros in der Länge auch kein Problem, Pros bekommen ne Extraschleife oder fahren 2 x, dazu bekommen sie ein paar technische Abschnitte, um die reinen Straßenfahrer rauszuhalten.

International geht da sicher auch mehr als ausgerechnet in extrem dicht besiedelten Ecken wie Belgien.

Just my 2 cents.
 
Wenn die entsprechenden Granaten am Start stehen, ist es eh egal wie viel % Gravel und wie grob der Untergrund ist - bis um 200 km würde ein MVDP vermutlich auch in Kansas einen Keegan Swenson, Peter Stetina oder Lachlan Morton in Schach halten…
Die Strecke müsste vermutlich eher die 300km deutlich überschreiten oder einen völlig unverhältnismäßigen Regenerationsaufwand mit sich bringen damit Straßenprofis mit GTs oder >250km Klassikern in den Beinen an irgendwelche Grenzen in solchen Vergleichen stoßen würden. Überall wo Fahren im Vordergrund steht und nicht der AdventureCharakter steht vorher fest welche Fahrer das dominieren.

Grundsätzlich finde ich das gut. Man könnte man auch einfach mehr Straßenrennen um solche Elemente erweitern. Nur die Manager mögen das nicht so. Haben sie mal bei Schotter und Pflaster in Rundfahrten geäußert. Man kann da halt nicht so gut Planen und manchmal sind auch Chaos und Überraschungen und Defekte nicht weit.
 
Follow the money.
Letztendlich wird auch die Industrie das fordern. So bekommen die verkaufsstarken Gravelbikes auch mediale Aufmerksamkeit. VdP sieht man ja sonst nur auf seinem Aeroad, jetzt gibt es auch gleich hier Sonderartikel zu seinem Gravelbike.
Und UCI hat ja oben schon jemand geschrieben.
 
Aber es sollte nicht jeder beliebige Klassikerfahrer das können..

Was erwartet man eigentlich teilweise, dass irgendwelche Fahrer irgendwas nicht können (sollen)? Insbesondere (B/NL-)Klassiker-Spezialisten, die mit dem Messer zwischen den Zähnen Radfahren gelernt haben?

Fast jeder hat schonmal irgendwann auf anderen Rädern gesessen, es gibt vermutlich keinen Belgier ohne Cross-Erfahrung, selbst Remco war schon im Wald unterwegs. Vieles ist kein Hexenwerk, ein paar verlorene Sekunden holt man ggf. auf anderen Passagen wieder per Watt rein, sofern man nicht irgendwann anfängt, da vorsätzlich Hindernisse oder Laufpassagen einzubauen. Aber dann werden die Crosser wieder hellhörig.

Sorry, aber wenn man die Straßenfahrer oder Mountainbiker "loswerden" will, geht das wohl nur über Trennung: per Kalender, Quali, Punktzahlen.. dass man also diverse Renn fahren muss, um sich für irgendwas zu qualifizieren, wichtige Rennen zeitgleich mit Straßenrennen, etc.
 
Waren eigentlich von den einschlägigen Kollegen aus der US-Gravelszene welche dabei? Hab es nur von Ted King mitbekommen (aber auch nicht gerade mit der Lupe gesucht).
 
sofern man nicht irgendwann anfängt, da vorsätzlich Hindernisse oder Laufpassagen einzubauen. Aber dann werden die Crosser wieder hellhörig.
Genau das. Gibt ja genug Gravelrennen, wo es Passagen hat, bei denen man entweder extrem gute Fahrtechnik benötigt oder halt laufen/tragen muss.

Oben schrieb mal jemand, dass es dann ein extralanges CX-Rennen wäre. Ja, genau das wäre gut. Denn das wäre immerhin was anderes im Gegensatz zu "Wir machen einfach wie Strade Bianche oder Paris-Tours aber nennen es Gravel".

Klar gibt es auch dann Straßenfahrer, die das können, wie ein MvdP oder Pidcock, die alle Disziplinen fahren, oder Marathon-XCler, aber es sind dann wirklich nur die dabei, und es ist wie gesagt was anderes als Strade Bianche oder Paris-Tours mit anderem Label.
 
Frei übersetzt: "Ja, nett, ich häng das Trikot zu den anderen. Wichtiger war mir aber, dass alle anderen die Hölle auf Erden erleben, dass jeder leidet. Einfach nur so." 😅

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