Nachdem HeikeS69 jetzt einen großen Bericht über die Entwicklung der Guylaine-Reiseräder gemacht hat, musste ich daran denken, dass ich abschließend noch einen kleinen Fahrbericht über mein NCV1200 schreiben wollte.
Also, wie ist mein Gesamteindruck nach etwas über einem Jahr mit dem Rad?
Auf jeden Fall sehr positiv! Vor allem, weil das Rad so universell ist. Es ist später geworden? Licht einschalten. Super hell und geräuschlos. Und Beleuchtung vergessen oder mit leerer Batterie dastehen ist auch nicht. Morgens bei Kälte losfahren oder abends in die Kälte fahren? Überziehjacke und Handschuhe sind auf dem Gepäckträger. 200Km Touren? Auch kein Problem. Für den Gepäckträger habe ich eine passende Tasche gekauft und da passt alles rein. Außerdem haben drei Wasserflaschen Platz am Rahmen.
Mit den 3x9 Gängen erklimme ich jeden Pass. Und mit den TRP Mini-V-Brakes bremse ich jede Abfahrt sicher. Die Mischung aus DA, Ultegra und Campa Teilen funktioniert absolut Vorbildlich. Und schließlich halten auch die Schutzbleche Dreck und Spritzwasser ordentlich zurück. Die Conti „4-Season“
Reifen werden ihrem Namen voll gerecht.
Zum allgemeinen Fahrverhalten: Der Rahmen, ja das ganze Rad ist superstabil. Da flext nichts. Verwechselt das nicht mit Träge, oder gar „immer schön geradeaus“. Nein. Das Teil liegt super in der Kurve und ist ähnlich wendig wie ein Rennrad.
Das Ganze hat nur einen Schönheitsfehler: Wenn man vom Rennrad direkt umsteigt, merkt man das Gewicht. („Messtechnisch“ lässt sich der subjektive Eindruck aber nicht erfassen. Anhand der Daten von meinem Radcomputer erkenne ich nicht, auf welchem Rad ich gefahren bin). Im Nachhinein würde ich die Laufräder auch etwas leichter machen. Die sind eigentlich „Überstabil“, was man beim Antritt schon merkt.
Außerdem sind die Honjo Schutzbleche doch empfindlicher als gedacht. Die muss man regelmäßig sorgfältig reinigen, sonst werden sie stumpf und verfärben sich. Und die Kette ist Murks. Schon nach dem ich das erste Mal auf dem Rad ordentlich gewaschen wurde (1 1/2h in mittelmäßigem Regen) setzte sie deutlich Rost an. Von einer
Shimano CS-HG93 erwarte ich da etwas anderes! Die wird auch als XT für MTB verkauft...
Mein Avatar-Bild zeigt mich mit dem Guylaine auf einer 175km Runde am Achensee in Österreich. Ich bin in Mittenwald losgefahren, dann an der Isar Richtung Vorderriß und weiter zum Walchensee. Hinter dem Walchensee ging es auf die B181 nach Österreich zum Achensee, weiter ins Tal bis nach Jenbach und dann den Inn entlang bis kurz vor Innsbruck. In Ampass habe ich dann die Talsenke verlassen. Denn ich wollte die World Cup Strecke von Zwift mit dem Original vergleichen. Also hoch nach Lans. Dumme Idee bei über 32°C im Schatten. Schatten gabs aber keinen. Fazit: Zwift ist eben nur ein Spiel. Das Original ist eine gaaaaaanz andere Hausnummer! Also zurück nach Innsbruck rollen und weiter am Inn entlang bis Telfs/Sagl. Zum Abschluss kam dort der böse Hammer. Der Aufstieg nach Ostbach (Buchensattel) hat mich fertig gemacht. Von da war es dann nur noch ein gemütliches Ausrollen zurück nach Mittenwald.
- es hätte aber Bilder ohne den Hinterbau-Heber verdient, locker gegen die Wand gelehnt und waagrecht stehend......
. Aber das ging ja den Vorpostern ebenso.
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