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Klassiker Fotorallye - alte Schriften und Schilder auf Gebäuden

Weiß jemand vllt., wie dieses Gebäude zu DDR-Zeiten genutzt wurde.
Und – kann jemand die obere und untere Zeile entziffern?
https://de.wikipedia.org/wiki/Schule_am_Weißen_See

Da steht geschrieben:
[??? – vielleicht einer der Schulnamen oder „Rathaus Weißensee“?]
Für Einheit und gerechten Frieden
Das Besatzungsstatut muß fallen !!


Bei genauerer Betrachtung Deines Fotos könnte oben auch sowas wie „... der Nationalen Front [des demokratischen Deutschland]...“ stehen. Zu Wahlen wurde ja z.B. in der DDR immer aufgerufen, die Kandidaten der →Nationalen Front zu wählen, es gab auch eine „Einheitsliste der Nationalen Front“. Das würde zu der Zeit der Nutzung als Rathaus passen.
 
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https://de.wikipedia.org/wiki/Schule_am_Weißen_See

Da steht geschrieben:
[??? – vielleicht einer der Schulnamen oder „Rathaus Weißensee“?]
Für Einheit und gerechten Frieden
Das Besatzungsstatut muß fallen !!
Vielen Dank – DAS ging schnell! Es lohnt also, den Komplex erneut zu besuchen. Am kommenden WE ist die Kolektif-Fahrradschau im Motorenwerk Weissensee – da werde ich einen Abstecher machen.

Den Wikipedia-Eintrag deute ich so, dass die Parolen ursprünglich aus der Zeit nach dem II.WK aber noch vor der Staatsgründung der DDR stammen. Und das dann später zu Zeiten Ulbrichts doppeldeutige Parolen – "Das Besatzungsstatut muss fallen!" konnte in Bezug auf die Stationierung der Truppen aus der UdSSR auch "mißverstanden" werden – unkenntlich gemacht wurden.
 
Und das dann später zu Zeiten Ulbrichts doppeldeutige Parolen – "Das Besatzungsstatut muss fallen!" konnte in Bezug auf die Stationierung der Truppen aus der UdSSR auch "mißverstanden" werden – unkenntlich gemacht wurden.
Ich glaube nicht, daß das unkenntlich gemacht wurde, das ist einfach verblaßt und man kann es ja (heute?) noch lesen.
Mit dem „Besatzungsstatut“ ist sicher die Besatzung Berlins gemeint und da vor allem die Besatzung der Westsektoren durch die Westmächte.

Die Aufschrift könnte aber auch von 1949 stammen und sich gegen das von den Westalliierten einseitig erlassene Besatzungsrecht in den Westzonen Deutschlands richten. (Besatzungsstatut zur Abgrenzung der Befugnisse und Verantwortlichkeiten zwischen der zukünftigen deutschen Regierung und der Alliierten Kontrollbehörde, 10. Mai 1949)

https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/politiklexikon/17177/besatzungsstatut/
https://de.wikipedia.org/wiki/Besatzungsstatut
https://www.1000dokumente.de/index.html?c=dokument_de&dokument=0013_bes&object=translation&st=&l=de
 
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Jetzt doch mal wieder zum Knipsen abgestiegen...

BW1.jpg

BW2.jpg


Die alte Schrift wurde im Rahmen der Sanierung der Bauhaus-Blocks wieder freigelegt. So sah das mal aus:
Bäckerwegsiedlung.jpg


Interessant, dass der ursprüngliche Entwurf von 1930, kubische Wohnblöcke mit Flachdach, sehr modern ist und gleich als Bauhaus zu erkennen ist. Anscheinend war das der Stadt als Bauträger dann doch zu gewagt und ein Walmdach wurde draufgesetzt. Die komplette Anlage wird jetzt kernsaniert, die ca. 350 Wohnungen bleiben als Sozialwohnungen erhalten, die Geschäfte werden wieder im originalen Stil beschriftet.
 
Herr Leone war mit dem Fahrrad vorgefahren und lehnte es neben dem Bankautomaten an die Wand. Siegessicher ging er zur Tür, klopfte und wartete, dass etwas passierte.

Seit 1987 war er daran gewesen, eine geheime Passphrase an der Wand einer Toilette zu entziffern, und seine Haare waren darüber grau geworden. Jetzt war er sich aber sicher, dass es heißen musste: "Ken sent me". Hiermit wollte er es diesmal versuchen.

Aber nichts passierte. Keine Klappe, die sich öffnete, kein Vorhängchen hinter dem Guckfenster, das zur Seite geschoben wurde, kein bulliger Typ, der nach einem Passwort fragte. Das war seltsam.

Er ging ein paar Schritte zurück, nein, noch weiter, bis auf die andere Straßenseite. Dort stand er neben einem Herrn mit einem Fotoapparat, um von dort aus die Szenerie in ihrer Gänze zu überblicken. Warum funktionierte es nicht? War es ein Logikrätsel?

Da gab es doch diesen ulkigen Typen mit seinem eigenartig pixeligen, monochromfarbenen Mantel. Den konnte man hier allabendlich antreffen. Der war's bestimmt. Der musste es überzogen haben. Diesmal wohl nicht nur das Bankkonto, wenn er wie immer mehrfach an einem Abend mit hochrotem Kopf zum Luftschnappen einen kurzen Spaziergang zum Bankautomaten machte, um gleich darauf mit einem dicken Bündel Scheine wieder an der Tür zu klopfen. Nein, diesmal war es eine andere Nummer. Diesmal hatte er wohl so lange die Puppen tanzen lassen, dass jetzt geschlossen war, weil der Tisch vor lauter Tanzen gebrochen war.

Klick, klick, machte es neben Herrn Leone. Ach ja, der Herr mit dem Fotoapparat war ja auch noch da. Klick, hörte Herr Leone ein weiteres Mal, bevor der Herr den Fotoapparat wieder in seine Tasche packte und mit einem Rennrad davon fuhr. Ein schicker Klassiker, fand Herr Leone, aber das tat jetzt nichts zur Sache.

Was also nun? Da war wohl nichts zu machen. Aber eine Sache, die musste jetzt noch erledigt werden. Es war eine seltsame Angewohnheit. Oder war es schon ein Zwang? Bevor Herr Leone diesen Ort verlassen würde, da würde er noch alles inspizieren und in die Hand nehmen. Nebenan, in der dunklen Gasse zwischen diesem Gebäude hier und dem benachbarten Bestattungsinstitut, da hatte er sich schon den Müllcontainer und die Feuerleiter vorgenommen, bis irgendein Rüpel auftauchte, der sich prügeln wollte. Keine Ahnung warum. Aber hier vorne gab es vielleicht noch etwas, was er später gebrauchen könnte.

Der Tisch? War kaputt. Auch alles andere war nicht attraktiv. Trotzdem versuchte er, alles nacheinander in seine Taschen zu stecken. Aber er hatte einfach zu wenig Platz in seinem Inventar. Nun denn. Dann eben nicht.

Herr Leone ging wieder zu seinem Fahrrad. Oh! Was war das? Fast hätte er es übersehen. Neben dem Vorderrad lag ein kleines, schwarzes Ventilkäppchen. Ziemlich nutzlos, fand er, aber was soll's. Besser als nichts. Er bückte sich, steckte das Ventilkäppchen ein. Man konnte nie wissen, ob es nicht später doch noch ein Rätsel gab, wo sich genau dieses Ventilkäppchen als nützlich erweisen würden. Dann schwang Herr Leone sein Bein über das Oberrohr und fuhr davon.
 
Herr Leone war mit dem Fahrrad vorgefahren und lehnte es neben dem Bankautomaten an die Wand. Siegessicher ging er zur Tür, klopfte und wartete, dass etwas passierte.

Seit 1987 war er daran gewesen, eine geheime Passphrase an der Wand einer Toilette zu entziffern, und seine Haare waren darüber grau geworden. Jetzt war er sich aber sicher, dass es heißen musste: "Ken sent me". Hiermit wollte er es diesmal versuchen.

Aber nichts passierte. Keine Klappe, die sich öffnete, kein Vorhängchen hinter dem Guckfenster, das zur Seite geschoben wurde, kein bulliger Typ, der nach einem Passwort fragte. Das war seltsam.

Er ging ein paar Schritte zurück, nein, noch weiter, bis auf die andere Straßenseite. Dort stand er neben einem Herrn mit einem Fotoapparat, um von dort aus die Szenerie in ihrer Gänze zu überblicken. Warum funktionierte es nicht? War es ein Logikrätsel?

Da gab es doch diesen ulkigen Typen mit seinem eigenartig pixeligen, monochromfarbenen Mantel. Den konnte man hier allabendlich antreffen. Der war's bestimmt. Der musste es überzogen haben. Diesmal wohl nicht nur das Bankkonto, wenn er wie immer mehrfach an einem Abend mit hochrotem Kopf zum Luftschnappen einen kurzen Spaziergang zum Bankautomaten machte, um gleich darauf mit einem dicken Bündel Scheine wieder an der Tür zu klopfen. Nein, diesmal war es eine andere Nummer. Diesmal hatte er wohl so lange die Puppen tanzen lassen, dass jetzt geschlossen war, weil der Tisch vor lauter Tanzen gebrochen war.

Klick, klick, machte es neben Herrn Leone. Ach ja, der Herr mit dem Fotoapparat war ja auch noch da. Klick, hörte Herr Leone ein weiteres Mal, bevor der Herr den Fotoapparat wieder in seine Tasche packte und mit einem Rennrad davon fuhr. Ein schicker Klassiker, fand Herr Leone, aber das tat jetzt nichts zur Sache.

Was also nun? Da war wohl nichts zu machen. Aber eine Sache, die musste jetzt noch erledigt werden. Es war eine seltsame Angewohnheit. Oder war es schon ein Zwang? Bevor Herr Leone diesen Ort verlassen würde, da würde er noch alles inspizieren und in die Hand nehmen. Nebenan, in der dunklen Gasse zwischen diesem Gebäude hier und dem benachbarten Bestattungsinstitut, da hatte er sich schon den Müllcontainer und die Feuerleiter vorgenommen, bis irgendein Rüpel auftauchte, der sich prügeln wollte. Keine Ahnung warum. Aber hier vorne gab es vielleicht noch etwas, was er später gebrauchen könnte.

Der Tisch? War kaputt. Auch alles andere war nicht attraktiv. Trotzdem versuchte er, alles nacheinander in seine Taschen zu stecken. Aber er hatte einfach zu wenig Platz in seinem Inventar. Nun denn. Dann eben nicht.

Herr Leone ging wieder zu seinem Fahrrad. Oh! Was war das? Fast hätte er es übersehen. Neben dem Vorderrad lag ein kleines, schwarzes Ventilkäppchen. Ziemlich nutzlos, fand er, aber was soll's. Besser als nichts. Er bückte sich, steckte das Ventilkäppchen ein. Man konnte nie wissen, ob es nicht später doch noch ein Rätsel gab, wo sich genau dieses Ventilkäppchen als nützlich erweisen würden. Dann schwang Herr Leone sein Bein über das Oberrohr und fuhr davon.
Oh – eine feine, kleine Geschichte! Sollte meine Photoreihe Dir den Anlaß gegeben haben, uns diese kurze Phantasie zu erzählen, wäre ich allerdings sehr geschmeichelt. Entstammt die "Petite Novelle" sogar Deiner eigenen schnellen Feder, ist Dir mein Respekt hiemit ausgesprochen. Eine kleine Anmerkung habe ich allerdings ... die Sprache ist so wohl gesetzt, daß sie einer links & rechts bündigen GEORGIA 18 würdig ist.*
Sollte die Erzählung aber nicht von Dir selbst stammen, ist sie trotzdem sehr passend ausgewählt. Und verströmt ein leicht kafkaeskes Aroma ... passend zu dessem 100jährigem Todesjahr.

* Arial 15 reservieren wir für
Unterwegstelephonie
+ Telegram'me.
 
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Oh ja, @Dolittle , Du darfst Dich geschmeichelt fühlen. Deine Fotoreihe hat mich inspiriert.

Irgendwie hat mich dieses Gebäude mit dieser Guckfenster-Tür an das Computer-Adventure-Game Larry erinnert. Da waren plötzlich diese Bilder aus meiner Kindheit geweckt, wie wir vor dem Monochrommonitor eines der ersten Apple Macintoshs hingen, die Pixelfigur Larry mit den Pfeiltasten steuerten und 'Englisch lernten'. "Gebt mal 'knock door' ein", war der Hinweis des Vaters meines Klassenkameraden, woraufhin die Klappe aufging, ein Vorhang zur Seite gezogen wurde und ein bulliger Typ nach dem Passwort fragte.

Wer dieses Adventure selbst gespielt hat, wird deshalb die eine oder andere Anspielung entdecken können. Wer es nicht gespielt hat, braucht es aber auch nicht mehr spielen. Das Spiel ist die Zeit nicht wert.

EDITh meint: Bei meinem nächsten Besuch versuche ich es mit dem Passwort "GEORGIA 18".
 

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