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Konfliktsituationen im Verkehr

Zahlensammlungen für Todesfälle und Radwege, diese Diskussion ist sinnlos. Klingt wie ein Troll-Stunt in einer Diskussion über Verkehrskonflikte in einem Rennradforum.

Verletzte oder Schwerverletzte oder Sicherheitsempfinden werden damit ausgeklammert.

Dann erklär doch mal, wie Du eine sinnvolle Verkehrsplanung machen willst, ohne Unfälle und deren Gründe auszuwerten. Auf geht's - oder willst Du einfach weiter permanent User ohne jedes Sachargument angreifen?
 
Ich will hier nicht in den Kreuzzug gegen die Angebots-/Schutzstreifen, die ich inzwischen eher als Gefährdungsstreifen bezeichne, ziehen. Mir geht das aber mächtig wohin und ich bin da gefühlt inzwischen nicht der einzige.
Sehr häufig habe ich aber inzwischen bereits die Erfahrung gemacht, dass es mit den Angebots-/Schutzstreifen gefährlicher ist als ohne. Bestes Beispiel habe ich auf dem Weg zur Arbeit in Ratingen: eine Straße ohne Angebots-/Schutzstreifen - im Regelfall keine Probleme, eine absolut vergleichbare in direkter Nähe verursacht immer wieder Streß, weil viele Autofahrer nun glauben, sie dürften natürlich bis an die Linie ranfahren. Wenn sich dann noch direkt daneben ein Parkstreifen befindet, darf man sich die Art des Unfalls aussuchen. Videos, Untersuchungen, Berichte sogar von der TU Braunschweig usw. über die Ursachen und Gründe gibt es dazu genug. Leider kenne ich persönlich nur ein Beispiel, wo es vernünftig funktioniert. Dieser Angebots-/Schutzstreifen in Remscheid ist aber auch so breit, dass es dort keine Probleme gibt. Das sind die allermeisten aber eben nicht.

Dass das wie in diesem Beispiel aus Ratingen häufig ohne Sinn und Verstand auf einer dafür nicht geeigneten, weil zu schmalen Straße von Seiten der Kommunen auch noch gefördert wird und nicht einmal die ERA (Empfehlungen für Radverkehrsanlagen) beachtet werden, ist das eine. Es ist ja auch am einfachsten und billigsten, solch ein paar tolle Linien auf die Fahrbahn zu pinseln und schon kann man sich rühmen, wieder toll etwas für den Radverkehr getan zu haben. Das es Polizisten gibt, die es auch nicht wissen, macht es nicht besser.

Ich kenne aus der Praxis heraus in meinem Umkreis keinen Angebots-/Schutzstreifen, bei dem seitens des motorisierten Verkehrs dieser tatsächlich nur bei Bedarf überfahren wird. In der weitaus größten Zahl der Fälle ist es doch sogar eher so, dass gefühlt 80-90% der Fahrer auch ohne Bedarf und durchgehend diesen nutzen. Hat da jemand von euch signifikant andere Erfahrungen? Würde mich mal interessieren.....

Um dem ganzen mal zu begegnen, fallen mir nicht viele gescheite Lösungen ein:
  • Hinweisschilder, die auch bei den Angebots-/Schutzstreifen auf die 1,5 Meter Überholabstand hinweisen. Da kommt unser schlauer Volker wieder und argumentiert er hätte nicht genug Schilder für ganz Deutschland. Das wird nicht kommen / ist unrealistisch und es dürfte anderen Vorschriften widersprechen (Doppelbeschilderung o.ä.)
  • eine Information aller Beteiligten, wie hier die Rechtslage aussieht - einen erheblichen Teil der Leute wird man nicht erreichen, einige Medien, die eher gegen Radfahrer sind, werden das Thema auch nicht aufnehmen wollen, weil Radfahrerbashing viel mehr zieht
  • eine zumindest sporadische Kontrolle seitens der Polizei - gibt es bisher nur in ganz wenigen Kommunen, die haben auch zu wenig Personal und meiner Erfahrung nach nur wenig Interesse daran, dass mal anzugehen. Ist halt Kollateralschaden.
  • mit Poolnudel fahren - funktioniert wunderbar, sieht aber Sch.... aus, funktioniert nicht mit nem richtigen Renner, die Aerodynamik leidet und man wird nicht gerade schneller. Das man sich damit noch mehr Unmut zuzieht, davon ist auch auszugehen, je nachdem wo man damit unterwegs ist. Ist mir aber teilweise echt sowas von wurscht, wenn ich dadurch sicherer unterwegs bin. Die 1,5 Meter resp. 2,0 Meter sind halt nicht verhandelbar.
- die Kommunen müssen von dieser beknackten Idee mit den Angebots-/Schutzstreifen, dort wo sie keinen Sinn machen sondern eher gefährliche Situationen heraufbeschwören, durch geeignete Information abgebracht werden - das dauert ewig, schließlich hat das Aufpinseln ja schon so viel Geld gekostet und bis so mancher Verkehrsplaner, der selbst noch nie auf einem Fahrrad den Selbstversuch gemacht hat, das kapiert, wird es lange dauern
  • Wiedereinführung des 7. Sinn - ähm ja
  • möglichst schon links auf der Linie oder sogar noch links davon fahren, wenn die Gefahr zu groß ist, dass sich einige mit deutlich zu wenig Abstand vorbeiquetschen. Funktioniert teilweise ganz gut, aber auch da gibt es halt Blitzbirnen, die meinen einen zur Seite hupen zu können / zu dürfen und so oder so irgendwie trotzdem deutlich zu eng überholen. Rein rechtlich wird es dann für den Radfahrer auch schwierig, dass dürfte zumindest innerhalb der Grauzone sein.

Bin gespannt auf euer Feedback! Eine Aussage "wenn du Angst im Straßenverkehr hast, fahr doch kein Rad" o.ä. ist verzichtbar und hilft da nicht weiter. Bei bisher etwa 400.000 km nehme ich mir mal raus auch zu wissen, wovon ich rede.
 
Du hast offenbar noch nie die Diskussionen unter den einschlägigen Unfallberichten verfolgt.
Dadurch, dass ich solche Meldungen nicht im Detail verfolge und mir auch nicht die Zeit nehme solche Kommentarspalten zu durchforsten habe ich tatsächlich nicht viel Ahnung davon, was dort genaues diskutiert wird. Ich finde es aber auch problematisch genau diese Kommentarspalten als gängige Meinung anzusehen.
Ich kenne in meinem eigenen Umfeld niemanden, der infolge eines Radunfalles mit KFZ-Gegner auch nur krankenhausreif verletzt worden wäre.
IN was für einem Umfeld wohnst du denn eigentlich? Eher ländlich oder doch in der Stadt?
JFTR: also kein "Engüberholen", obwohl auch dieser Vorfall bei Würdigung in Presse und Netzforen genau wie Anfang des Jahres beim Fall @natenom zu genau dieser Unterstellung geführt hätte, wetten? Womit wir wieder bei der Antwort auf die Frage wären, woher nur die Leute immer diese Unsicherheitsgefühle haben..
Tja... da der Unfall es nie in die Presse geschafft hat werden wir auch nie wissen was dort genau gestanden hätte. Jetzt aber gleich wieder zu mutmaßen ist aber auch nicht wirklich sinnvoll.
Die Schwiegermutter benutzte also bis zum Crash "Infrastruktur" (=Bürgersteig).
Bis sie die Straße überqueren wollte war sie natürlich auf dem Bürgersteig unterwegs. Auf dem Überweg war sie aber auch schon ein paar Sekunden, es war also nicht der klassische Abräumer direkt am Bordstein. Vor allem geht es mir bei diesem Beispiel nicht um die zu Grunde liegende Infrastruktur sondern darum, dass von Fahrzeugen eine potenzielle Gefahr ausgeht, vor allem wenn das Gegenüber sich nicht mit einem solchen fortbewegt.
Die Gefahr geht aber offenbar auch nicht weg, wenn du die Fahrzeuge nach irgendwelchen willkürlich ausgewählten Kriterien (Muskeln vs Motor) sortierst, wie mehrere deiner eigenen Beispiele zeigen.
Natürlich gehen die nicht einfach weg. Um effektiv für mehr Sicherheit zu sorgen müssen Maßnahmen wie separate Ampelschaltungen, verpflichtende Abbiegeassistentssysteme u.v.m. ergriffen werden.
Wie gesagt, die Verlagerung bestimmter Radfahrender auf die Fahrbahn und ein Basistempolimit von 30 innerorts gehört hier auch mit dazu. Ich möchte nur darauf aufmerksam machen, dass es sehr wohl zu Unfällen kommt die nicht Infrastruktur bedingt sind (und auch bei diesen können je nach Auffassung diverse wahrscheinlich auf Nachlässigkeit zurückgeführt werden) sondern auf Fahr-/Nachlässigkeit des Menschen zurück zuführen sind. Wenn jetzt schwächere und stärkere Verkehrsteilnehmer noch viel mehr als jetzt schon aufeinander treffen, könnte die Anzahl dieser Unfälle um einiges steigen.
Nach mehreren Jahren auf Potsdamer und Berliner Straßen kann ich nur resümieren, dass es einfach einen bestimmten Prozenteil an Verkehrsteilnehmern gibt denen die Sicherheit Anderer Scheiß egal ist. Auch wenn man jetzt alle auf eine Fahrbahn packt, dort höchstens 30 Km/h verordnet, ändert das nichts in Bezug auf diese Leute. Viele Radfahrende schaffen es gerade Mal 20 Km/h durchschnittlich zu fahren. Denkst du, dass bestimmte Autofahrende einfach ruhig hinter den bleiben? Ich denke dadurch werden sich diverse weitere Konfliktsituationen eröffnen.
Das bestehende System ist bei weitem nicht perfekt, aber es deswegen gleich komplett zu verwerfen und gar nicht erst in irgendeiner Weise weiterzuentwickeln halte ich einfach für zu extrem.
 
- die Kommunen müssen von dieser beknackten Idee mit den Angebots-/Schutzstreifen, dort wo sie keinen Sinn machen sondern eher gefährliche Situationen heraufbeschwören, durch geeignete Information abgebracht werden -

Das scheitert in erster Linie an Radfahrverbänden und - initiativen selbst, die diesen Mist nämlich am lautesten fordern und auch durchsetzen. Und dabei eben alles ignorieren, was dagegen spricht. Von den Erlebnissen im Verkehr selbst bis hin zu Unfallauswertungen.
 
Das scheitert in erster Linie an Radfahrverbänden und - initiativen selbst, die diesen Mist nämlich am lautesten fordern und auch durchsetzen. Und dabei eben alles ignorieren, was dagegen spricht. Von den Erlebnissen im Verkehr selbst bis hin zu Unfallauswertungen.
ich bin als Rennradler jetzt wie wahrscheinlich die meisten hier nicht so nah am adfc, beteilige mich da teilweise aber schon - einfach weil es keine andere Interessenvertretung der Radfahrer gibt. Und die, die ich vom adfc kenne, gehen da auch mit gesundem Menschenverstand dran und verkennen auch nicht die Realität.
 
Dann erklär doch mal, wie Du eine sinnvolle Verkehrsplanung machen willst, ohne Unfälle und deren Gründe auszuwerten. Auf geht's - oder willst Du einfach weiter permanent User ohne jedes Sachargument angreifen?

Es gibt nicht nur Todesfälle in Unfallstatistiken, nicht wahr.

Hier wird aber auf Todesfällen herumgeritten SCNR
 
Sehr häufig habe ich aber inzwischen bereits die Erfahrung gemacht, dass es mit den Angebots-/Schutzstreifen gefährlicher ist als ohne. Bestes Beispiel habe ich auf dem Weg zur Arbeit in Ratingen: eine Straße ohne Angebots-/Schutzstreifen - im Regelfall keine Probleme, eine absolut vergleichbare in direkter Nähe verursacht immer wieder Streß, weil viele Autofahrer nun glauben, sie dürften natürlich bis an die Linie ranfahren.
Wie fährst du denn auf der Straße auf dem es keinen "Schutzstreifen" gibt? Mittig oder eher rechts?
Leider kenne ich persönlich nur ein Beispiel, wo es vernünftig funktioniert. Dieser Angebots-/Schutzstreifen in Remscheid ist aber auch so breit, dass es dort keine Probleme gibt. Das sind die allermeisten aber eben nicht.
In Berlin hat sich mittlerweile auch ein bisschen was getan und es gibt tatsächlich immer mehr breite Streifen die schon eine Bereicherung darstellen.
Ich kenne aber auch das Problem mit der "normalen" Sorte. Bei mir um die Ecke werde ich auch regelmäßig durch Kollegen der Bundespolizei zu eng überholt, da sie anscheinend der Meinung sind kein Abstand halten zu müssen solange sie nicht die gestrichelte Linie überfahren.
 
Ich kenne aber auch das Problem mit der "normalen" Sorte. Bei mir um die Ecke werde ich auch regelmäßig durch Kollegen der Bundespolizei zu eng überholt, da sie anscheinend der Meinung sind kein Abstand halten zu müssen solange sie nicht die gestrichelte Linie überfahren.
das gerade die es nicht besser wissen ist schon traurig. "Mit gutem Beispiel vorangehen" - was will man dann von anderen "normalen" Verkehrsteilnehmern erwarten
 
je nach Straßenzustand, Breite der Straße, Verkehrsaufkommen, meiner Geschwindigkeit und verschiedenen weiteren Faktoren meist zwischen 0,5 - 1,0 Meter vom rechten Fahrbahnrand.
Dann fährst du also auch da wo du mit Hilfe eines "Schutzstreifens" fahren würdest.
Laut deiner Erfahrung wirst du aber auf der Straße ohne Streifen dafür aber nicht so nah überholt?
Wenn es tatsächlich so wäre dann wär das absolut interessant. Da müsste man am besten gleich eine Umfrage starten um zu verstehen warum manche Autofahrenden dort eher nicht überholen ^^
 
Dann fährst du also auch da wo du mit Hilfe eines "Schutzstreifens" fahren würdest.
Laut deiner Erfahrung wirst du aber auf der Straße ohne Streifen dafür aber nicht so nah überholt?
Wenn es tatsächlich so wäre dann wär das absolut interessant. Da müsste man am besten gleich eine Umfrage starten um zu verstehen warum manche Autofahrenden dort eher nicht überholen ^^
na die meisten werden ja inzwischen mitbekommen haben, dass die 1,5 Meter nicht ab Fahrersitz gelten. Natürlich gibt es auch da genug Ausnahmen genauso wie es auch bekloppte Radfahrer gibt.

Leider wissen aber sehr sehr viele nicht, dass sie mit ihrem KFZ bei den Angebotsstreifen jetzt eben nicht einfach bis an die Linie ranfahren dürfen. Darauf weist auch der adfc im übrigen ganz deutlich hin:
"Weil der Schutzstreifen kein anderer Straßenteil ist, sondern zur Fahrbahn gehört, schützt das Abstandsgebot des § 5 Abs. 4 S. 2 StVO für das Überholen Radfahrende auf dem Schutzstreifen unmittelbar."
 
na die meisten werden ja inzwischen mitbekommen haben, dass die 1,5 Meter nicht ab Fahrersitz gelten. Natürlich gibt es auch da genug Ausnahmen genauso wie es auch bekloppte Radfahrer gibt.

Leider wissen aber sehr sehr viele nicht, dass sie mit ihrem KFZ bei den Angebotsstreifen jetzt eben nicht einfach bis an die Linie ranfahren dürfen. Darauf weist auch der adfc im übrigen ganz deutlich hin:
"Weil der Schutzstreifen kein anderer Straßenteil ist, sondern zur Fahrbahn gehört, schützt das Abstandsgebot des § 5 Abs. 4 S. 2 StVO für das Überholen Radfahrende auf dem Schutzstreifen unmittelbar."
Ich bin immer davon ausgegangen, dass Manche es gar nicht interessiert was da jetzt für Malereien auf dem Boden sind. Wenn die überholen wollen dann machen sie das eben. Dass dann aber die gestrichelte Linie eine Ausrede für zu nahes Überholen darstellt, da bin ich Horst natürlich nicht gekommen.
Wie ich auch schon vor einer Weile meinte, es wäre absolut sinnvoll alle zehn Jahre Nachschulungen für FührerscheinbesitzerInnen einzuführen und im zuge dessen genau solche Themen in den Fokus zu nehmen. Das geht aber bestimmten Leuten auch wieder zu weit... denn es grenzt ja schon an Tyrannei wenn man dem Menschen abverlangt, dass er sich weiterbildet wenn er ein Kfz bedienen will.
 
Ich bin immer davon ausgegangen, dass Manche es gar nicht interessiert was da jetzt für Malereien auf dem Boden sind. Wenn die überholen wollen dann machen sie das eben.
Wie so häufig im Leben: gilt für so manche, aber nicht für alle. Andere würden sagen "rot ist doch auch nur eine Farbe (die ich befahren kann)"
Wie ich auch schon vor einer Weile meinte, es wäre absolut sinnvoll alle zehn Jahre Nachschulungen für FührerscheinbesitzerInnen einzuführen und im zuge dessen genau solche Themen in den Fokus zu nehmen.
Ernsthaft: wirklich gute Idee! Aber mit der Blitzbirne im Ministeramt sicher nicht zu machen, da wird doch die Freiheit des einzelnen wieder zu sehr eingeschränkt. Und wenn der Einzelne sich die Freiheit nehmen möchte, den Angebotsstreifen wann immer er möchte zu befahren kann der Volker ja nix dafür.
Ich fürchte da wird noch ganz viel Wasser den Rhein runterlaufen, bis es soweit kommt. Als Sicherheitsbeauftragter im Unternehmen muss man alle paar Jahre seine Schulung auffrischen, aber den Führerschein macht man einmal und dann hat man die Weisheit für den Rest des Lebens gepachtet. Ist schon absurd.
 
Von einem meiner IG Accounts den ich folge. Nicht der da zu sehen ist im Post.

Echt ohne weitere Worte.
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