Anbei mal aus der Stuttgarter Zeitung mit Verweis auf das Fette:
Die Bilder vom tödlichen Unfall beim
Ironman in Hamburg haben auch bei
Sebastian Kienle Spuren hinterlassen.
„Man stumpft ja immer weiter ab. Es
passieren jeden Tag unglaublich schreckliche
Dinge“, betont der 38-Jährige und fügt
hinzu: „Trotzdem nimmt einen das natürlich
noch mal komplett anders mit, wenn man in
dieser Verantwortung steckt
in diesem Moment, etwas dazu
sagen zu müssen und zu
wissen, dass eine relativ nennenswerte
Zahl an Menschen
sich das anschaut.“
Sebastian Kienle war bei
dem Rennen vor knapp drei
Wochen als TV-Experte im
Einsatz gewesen, als es auf der
Radstrecke zu einer Kollision
eines Begleit-Motorrads und
eines Altersklassen-Athleten
gekommen war, bei dem der
Motorradfahrer starb. „Man
stellt sich vor, das Beteiligte zuhause vor
dem Fernseher sitzen und diesen schrecklichen
Unfall sehen. Es war mit das Schlimmste,
was ich in diesem Sport je erlebt habe“,
sagt Kienle.
Vor seinem letzten Langdistanz-Auftritt
in Deutschland an diesem Sonntag beim Triathlon-
Klassiker in Roth lobt der Ex-Weltmeister
aber insgesamt die Veranstalter
hierzulande. „Ich glaube ganz generell, dass
unsere Rennen in Deutschland einen extrem
hohen Sicherheitsstandard haben und ich
habe mich hier bei den Rennen im Großen
und Ganzen immer sehr sicher gefühlt“, sagt
Kienle im Rückblick.
Der Ironman-Weltmeister von 2014, der
damals mit seinem Triumph eine deutsche
Ära auf Hawaii eingeleitet
hatte, und Roth-Gewinner
von 2018 verspürt ohnehin
mehr Angst beim Rad-Training
auf öffentlichen Straßen
als bei Wettkämpfen. „Man
fühlt sich zwischendurch als
Radfahrer fast wie Freiwild“,
sagt Kienle und berichtet,dass
er eigentlich kaum eine Ausfahrt
habe, auf der es nicht
eine potenziell lebensbedrohliche
Situation gebe, die nur
dadurch verhindert werde,
weil er sehr aufmerksam sei,
wenn er mit dem Rad unterwegs ist.
„Das Aggressionspotenzial ist nach meinem
Gefühl unheimlich gestiegen“, sagt Sebastian
Kienle im Hinblick auf die Zustände
im Straßenverkehr, die sich seiner Ansicht
nach verschlechtert haben. Er werde erleichtert
sein, wenn er sich dem nach dem Ende
seiner Karriere nach dieser Saison nicht
mehr den Gefahren aussetzen müsse.
Das kann es doch nicht sein, oder? So ein prominentes Schwergewicht muss doch den inneren Antrieb haben, daran etwas zu ändern!?!