Nur wird dabei vergessen und das ist für mich der wichtigste Punkt, wenn ich mich mitm Rad falsch verhalten, dann gefährde ich auf der Straße nur mich selbst im Gegensatz zu den Autofahrern die mit ihrem Verhalten regelmäßig gefährliche Situationen entstehen lassen.
Oft richtig, aber eben nicht immer. Kann man auch mit "Im Prinzip schon ..." umschreiben.
Radfahrer fährt vor Auto, Auto weicht aus, erwischt Fußgänger. Oder das, was mir fast regelmäßig passiert, Radfahrer fährt bei Rot rüber und kommt dabei mir als Radfahrer in die Quere. - Scheiß Radfahrer!

Ist ja nicht so, als ob Radfahrer immer so ganz aufmerksam wären.

Vielleicht spielt da eben auch der Gedanke eine Rolle, dass man ja mit dem Rad niemanden gefährden könne.
Und letztlich spielte das nicht einmal eine Rolle, wenn wir die Leute nicht nach dem von ihnen benutzten Verkehrsmittel einordneten, sondern einfach mal die Personen dort sähen. Man nimmt ja bspw. nicht dem Auto die Vorfahrt, sonderm dem Fahrer. Das Rotlichtticket bekommt ja schließlich auch nicht das Vehikel, sondern der Fahrer zugestellt.
Letztes Jahr gab es hier übrigens einen "hübschen" Kreuzungsunfall. Radfahrer fuhr bei Rot rüber, Motorradfahrer erwischte ihn. In dem Fall war der Radfahrer nur leicht verletzt, der Motorradfahrer hingegen schwer. Tja, der stürzte nicht nur, sondern wurde zwischen einem Schildmast (Für die großen gelben Hinweisschilder.) und Maschine eingeklemmt.
Über Unfallpotenzial zwischen Radfahrer und Fußgänger will ich mich gar nicht erst auslassen.
Na klar stehe ich Nachts um halb drei, wo hier bestenfalls Füchse, Marder, Kaninchen die Kreuzungen überqueren nicht mit dem Rad rum. - Falls mir dann aber der freundliche Schutzmann von nebenan ein Ticket ausstellt, Pech gehabt. Da maule ich dann auch nicht rum.
Und ja, meist ist es der Neid der Autofahrer, wenn Radler bei Rot rüberfahren. Andererseits: Letztens machte das hier ein Autofahrer neben dem Supermarkt. Kam ja nichts. Da hättest du mal die paar Fußgänger hören sollen ...
Wie gesagt, werde ich bei Ähnlichem mal erwischt, maule ich nicht rum. Sind eben Regeln, die wenig Interpretationsspielraum lassen. Klar stören die auch mal, weil ziemlich unflexibel.
Andererseits: Die StVO könnte wohl locker auf 2 A4-Blätter passen, wenn sich alle(!) Verkehrsteilnehmer an den §1 halten würden. - Tun sie aber leider zu wenig.
Gegen mehr Verkehrskontrolle hätte ich gar nichts einzuwenden. Ich höre aber schon den Aufschrei, wenn das auch(!) den Radverkehr betrifft.
PS. Ich hatte hier schon genug Begegnungen mit den Uniformierten. Vom Zubrüllen, ich solle den Radweg benutzen, Querstellen des Streifenwagens, freundliche Aufforderungen, ... immer mal wieder. Vor Ort allerdings seit fast 2 Jahren gar nicht mehr.
Das plötzliche Querstellen, das mich zur Notbremsung veranlaßte, quittierte ich wenig später mit "gefährlicher Eingriff ...".
Haltestellenbereich auf dem Radweg zwingt mich zum Ausweichen auf die Fahrbahn, allerdings habe ich die nächste Möglichkeit zum Wiederauffahren auf den Radweg zu nutzen.
Massig Streusplitt im Mai auf dem Radweg reichte als Begründung auch aus.
Nichtbenutzung einer Radspur, weil diese direkt neben parkenden Autos entlangführt und bestenfalls einen Meter (wenn überhaupt) breit ist, ließ sich ebenfalls gut begründen.
Soo uneinsichtig sind die Jungs dann doch nicht.

Ansonsten: Leben und leben lassen. Döse ich nicht gar zu übermütig rum, lassen mich die Jungs auch außerhalb meines Reviers in Ruhe. Hier schon deswegen, weil die mich mittlerweile kennen. Mag auch ein wenig helfen, dass ich einem der Vertreter im Verkehrsausschuß begegnete. (Wo er mir bspw. auch die Unfallbilder von o.g. Begegnung zwischen Radfahrer und Motorradfahrer zeigte.) Seitdem grüßen wir uns noch freundlicher und tauschen auch mal ein paar Neuigkeiten und Verkehrsprobleme aus.
PS. Derzeit habe ich mit Polizei oder Verkehrsplanern bald weniger Streitpunkte, als mit dem ortsansässigen ADFC. Entweder liegt das an mir, oder doch daran, dass die hier nur allzuoft Radwege haben wollen. (Gerne auch mal auf 30er Strecken, "weil sich viele Autofahrer ja doch nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung hielten.")
Die wollen bspw. mehrheitlich auch lieber die o.g. üblen Radspuren, als gar nichts. Als Argument kommt dann: "Die Radfahrer fühlen sich dann aber sicherer." Nun, ich nicht. Gegen das Dooring haben die auch ein paar gute Tricks: Schrittgeschwindigkeit und immer schön in die Autos schauen, ob vielleicht jemand aussteigen will.

Tja und dann komme deren Aufforderungen als Verantwortlicher mal nicht nach. Zack, wieder ein Artikel im lokalen Käseblatt, so von wegen: "Radfahrer werden in den gefährlichen Autoverkehr gezwungen" oder aber "Stadt weigert sich Radfahrer zu schützen"
Ich befürchte, auch anderswo sind an so mancher blöden Verkehrsleitung besorgte Bürger nicht ganz unschuldig.
PPS. Mehr Verkehrskontrollen werden wir wohl auch kaum zu "befürchten" haben. Die Polizei ist personell dafür unterbesetzt, weil die haufenweise zusätzliche Aufgaben aufgebrummt bekommen. Dass viele Verfahren zu Verkehrsdelikten wegen "mangelndem öffentlichen Interesse" ... verwundert ebenfalls kaum, wenn man sich auch dort mal die Aktenberge und dünne Personaldecke anschaut. - Weil wir so ein armes Land sind und sicherheitstechnisch andere Prioritäten haben, wird sich daran wohl nichts ändern.