Ihr spult Euch hier jetzt aber gegenseitig auch ein bisschen hoch. Ich lasse mich auch nicht gern bepöbeln, schon gar nicht auf dem Rad von wild gewordenen Autofahrern, und ich will das Verhalten des Autofahrers in keiner Weise rechtfertigen. Das anzuzeigen finde ich berechtigt, aber es war auch absehbar, dass das nichts draus wird, wenn es nicht um Nötigung sondern um Beleidigung geht. Beleidigung wird fast immer eingestellt, weil da Aussage gegen Aussage steht und oft auch ein Wort das andere gibt. Hast du nichts erwidert nach der ersten Beschimpfung? Selbst im Zivilverfahren wird meist versucht, eine außergerichtliche Einigung zu erzielen. Doof, wenn man sich geärgert hat, aber ist so.
Kann es Aufgabe der Gerichte sein, erwachsene Menschen zu sozial adäquatem Verhalten und gutem Benehmen zu erziehen? Schön wäre es ja eigentlich, oder auch nicht, je nachdem, auf welcher Seite man steht, aber die Kapazitäten dafür sind wohl kaum vorhanden in Zeiten, wo jemandem schon mal ein Messer in den Bauch gerammt wird, wenn die gewünschte Zigarette verwehrt wird.
An die Oberstaatsanwaltschaft einen Zeitungsartikel zu schicken finde ich jetzt keinen so klugen Schachzug und auch etwas naiv. Selbst wenn man keine hohe Meinung von der Justiz hat ist doch wohl klar, dass sie ihr Fachwissen nicht aus Boulevardzeitungen und Wikipedia Artikeln beziehen, oder? Und glaubst du wirklich, es ist deren Aufgabe, mit dir rechtswissenschaftliche Grundsatzdiskussionen zu führen? Dazu, warum Staatsbedienstete bei Beleidigung anders behandelt werden als Privatpersonen findest du was in Strafrechtskommentaren, kannst du in jeder rechtswissenschaftlichen Bibliothek nachlesen.
Ehrlich, ich verstehe deinen Ärger über den Autofahrer, aber das ist jetzt auch nichts, wo man eine Lebensaufgabe draus machen sollte.