tag zusammen,
da sieht man's mal wieder: letztlich entscheidet auch beim thema leichtbau der persönliche geschmack. klassische stahlrahmen (und z.b. auch die wunderschönen alu/carbonrahmen von alan) mit schlanken rohren und ein paar hundert gramm mehr werden wohl niemals aussterben. und wer den richtigen druck hat, wird auch mit einem 9-kilo-rad alle aus den schuhen fahren. zugleich hat aber die high-tech auf dem radmarkt einzug gehalten, und ich find's gut. mir ist klar, dass vieles mode-schnickschnack ist – wie die carbonhinterbauten z.b., aber trotzdem fahre ich einen, weil ich's schick finde. solange die stabilität nicht leidet – so what? ein paar gramm mehr sind doch wurscht. auch ist klar, dass leichtbau mit alu- und stahlrohren langsam an seine grenzen stößt, und da muss nun eben carbon ran. der radmarkt lebt vor allem von neuen technik-trends. einerseits ist das natürlich eine verkaufsmasche, andererseits zeigt sich, wieviel potenzial in diesem material steckt. und es ist beruhigend zu sehen, dass zumindest die carbon-pioniere inzwischen langzeitstabile und leichte rahmen bauen können. wer extrem leichtes zeugs fahren will, wird in der regel aber auch nicht glauben, ja wahrscheinlich nicht mal wollen, dass es 20 jahre hält. ein hochgezüchteter formel-1-motor hält ja auch nicht so lange wie ein trecker-diesel.
ziemlich daneben finde ich allerdings die technik-feindlichkeit der uci, man schaue nur auf die annullierung sämtlicher stundenweltrekorde bis zu merckx. was soll das denn? neben der physischen gehört doch auch die technologische entwicklung zum radsport dazu, ob sie sich nun messbar in höherer geschwindigkeit niederschlägt oder nicht. spacig aussehende maschinen und fahrer sind exotische hingucker, zumal für millionen tv-zuschauer. und sie kurbeln den rennradmarkt an, dessen technologischer fortschritt lange genug durch konservative profis, funktionäre und hersteller gehemmt wurde. wir als verbraucher können heute zwischen x materialien, rahmenformen und gewichten wählen und uns die rosinen rauspicken. ist doch super.
was ich sehr bedenklich finde, ist das tuning mit feile und bohrmaschine. da gibt es ja tatsächlich freaks, die an schaltzüge birnennippel löten und damit
bremsen, weil die dünner und somit leichter sind als normale bremszüge. selbstredend wird auch die klemmschraube durch eine aus alu ersetzt. solange die sich damit selber auf die klappe legen, ist es mir egal. aber wenn ich mich mal wegen so einem knilch langmachen sollte, dann gnade ihm gott. oder alle möglichen schrauben hohlbohren, kettenblätter oder bremshebel durchlöchern – nee, da hört's echt auf. oder??
und zuletzt noch was zum thema recycling: okay, carbon mag sondermüll sein. aluminium aber erfordert zur herstellung einen derart hohen energieeinsatz, dass die ökobilanz da auch nicht so doll aussieht. ein grund mehr für stahl??
gruß
die wade