Hab ich ... , mehrfach ...
die anliegende Kraft hängt nicht von der Einstecktiefe , sondern nur von dem Auszug der Stütze oberhalb der Muffe ab .
Ich habe nie im Leben was von 2 cm in der Muffe geschrieben , sondern nur , das unterhalb der Muffe nichts mehr stattfindet .
Die max. Markierung an der Stütze macht der Hersteller in die Stütze , um sicher ein abknicken/verbiegen der Stütze durch die angenommene Last auszuschliessen.
Der Stützenhersteller kennt weder den Rahmen in den die Stütze kommt ( geslooptes Oberrohr , geteiltes Sitzrohr z.B. ) noch weiss
selbiger welcher 100Kg + Bär sich draufsetzt und mit dem Rad Weitsprünge und Treppenabfahrten macht .
Es war ja auch lange üblich das funktionslose Ende der Stütze abzusägen ( kommt gleich nach Löcher in Komponenten bohren)
ohne das deshalb irgendwas passiert .
Ich bleibe dabei , nur die Klemmmuffe hält alles und die ist absolut starr mit den Rohren verbunden und die Stütze übergibt keine Kraft durch anliegen im Sattelrohr unterhalb.
Was ihr hier vorbringt ist ein Bauchgefühl , mehr aber auch nicht .
Macht nichts , schadet ja nicht .
Danke dass Du Deine Gedankengänge noch einmal klar darlegst. Ich kann Dir da aber dennoch weiterhin nicht folgen und bleibe bei meiner Meinung.
Natürlich hast Du Recht mit der Aussage, dass die anliegende
Gesamtkraft in der Hauptsache von der Auszugslänge abhängt. Zusammen mit der aus Gewicht und eventuellen Impulsen des Fahrers (Schläge durch Bodenunebenheiten oder Sprünge) resultierenden, am oberen Ende der Stütze ansetzenden Kraft.
Was die Einstecktiefe hilft zu regulieren, ist die
Verteilung dieser anliegenden Gesamtkraft auf Teilkräfte und grössere Bereiche der Sattelmuffenregion inkl dem oberen Ende des Sattelrohres. Das geht verloren je weiter Du die Stütze rausziehst, die Gesamtkraft liegt punktueller und damit konzentrierter an.
Die Rahmen mit profiliertem oder geteiltem Sattelrohr aus der Stahlrennerzeit, welche ich kenne, erlauben in erschlagend großer Anzahl einen Einschub von ca 5-7 cm oder mehr. Mecacycles, Colnago Master usw. Ausgenommen von ein paar wenigen wie in meinem vorigen Post bemerkt, die dann aber in der Regel entsprechend anders in der Muffenregion aufgebaut sind.
Wohlgemerkt, ich spreche bei meinen Ausführungen von Rähmen, in welchen eine passende Sattelstütze innen schlüpfend anliegt. Da werden sehr wohl noch Kräfte im unteren Ende der Stütze nach der Klemmung übertragen. Unter anderem stark Abhängig von der Flexibilität der Klemmmuffe und des oberen Sattelrohrendes, in dem die Stütze steckt.
Der Rahmen ist eben nicht perfekt starr so wie Du das beschreibst. Sonst würden zB Tretlager nicht flexen und diverse Sattelstützen niemals knarzen.
Ich denke auch nicht, dass man früher generell gnadenlos ganz kurz abgesägt hat, sondern halt so, dass bei passender Sitzhöhe die ca 5-7 cm und ein bissel was der Stütze im Sattelrohr stecken blieben.
Jetzt kann jeder für sich persönlich weiterüberlegen, ob er als 60kg Bergfloh vielleicht auch mit 4cm auskommt, und ob als 100+kg Dampflok mit entsprechendem Wumms im
Sattel nicht die vollen 7cm und mehr besser sind.
Analoge Überlegungen, ob man die Stütze über Herstellermarkierung auszieht. Hier stimme ich Dir zu, dass sicher auch Herstellerüberlegungen zur Biegefestigkeit der nackten Stütze im nicht geklemmten Bereich oberhalb der Muffe bei der Markierung eine Rolle spielen. Das mal ausgeklammert, mir geht es um die alte Daumenregel "nicht weniger als 5-7 cm Einstecktiefe".
Entschuldige bitte wenn ich Dich da jetzt etwas kleinkariert angehe. Ich habe einfach Bedenken, wenn Du mit einem aus meiner Sicht nicht zuende gedachten Bild über den Kraftfluss frei heraus postulierst, dass grundsätzlich alles unterhalb der Muffe weg kann, ohne dass es einen Unterschied macht. Und das an einer durchaus für die Sicherheit auf dem entsprechenden Radl sehr wichtigen Stelle.