Das hier in § 33 Abs. 3
"Das erstmalige digitale Anzeigen oder digitale Ausweisen von noch nicht vorhandenen Pfaden sowie von Wildwechseln, Fußpfaden, Rückegassen oder Fahrspuren als virtuelle Routen oder Trails durch bislang weglose Flächen im Wald bedarf der Zustimmung des Waldbesitzenden und der Genehmigung der zuständigen Behörde."
macht die erstmalige digitale Anzeige von der Zustimmung des Waldbesitzers und der Genhemigung der zuständigen Behörde abhängig.
Was völlig weltfremd ist und nicht durchsetzbar - wenn man unter "digitales Ausweisen und Anzeigen" das Eintragen von Wegen ins Kartenmaterials versteht (die Formulierung ist sehr merkwürdig, unter "Anzeigen" würde ich das Darstellen auf dem Endgerät des Nutzers verstehen). Das Eintragen in OSM macht Joe Random, irgendein nicht bekanntes und ausserhalb der digitalen Welt idR nicht identifizierbares Privat-Individuum. Gerne auch jemand, der in USA sitzt und anhand von Satellitenbildern mappt, weil der grade Zeit und Lust hat - der das Deutsche Waldgesetz weder kennt noch sich dafür interessiert. Oder ein Schweizer, der im Allgäu rumfährt und daheim die gefahrenen Wege, die nicht in OSM sind einfach nachträgt um das Kartenmaterial zu verbessern. Auch den interessiert kein Deutsches Waldgesetz - selbst der EU Bürger aus AT, NL, PL etc der über die Landesgrenze radelt und das ggfs gar nicht gemerkt hat wird nicht ausgeliefert, wenn er gegen das Gesetz verstößt.
Sollte man sich an die OSM Verantwortlichen (wer ist das eigentlich? Die Openstreetmap Foundation mit ihrer in UK registrierten Ltd?) halten ist erstmal die Frage wie man die überhaupt greifen kann und ob in deren Land das Gesetz überhaupt gilt oder vollstreckbar ist. Findet man eine Handhabe, dann gefährdet das die Existenz dieses Kartenmaterials (das nahezu überall verwendet wird, wo man digitale Karten hat), denn das ganze funktioniert nur, weil es genügend Joe Randoms gibt, die Sachen eintragen - und es gibt keine Möglichkeit automatisiert festzustellen, ob ein Eintrag gegen dieses Gesetz verstößt. Aufgrund der Größe des Projekts und der Menge der Sachen, die da jeden Tag eingetragen werden ist es anders als automatisiert aber gar nicht möglich.
Die einzige Möglichkeit, einen "illegalen Trail" da raus zu bekommen ist, indem der Waldbesitzer die Löschung beantragt - das geht aber heute schon, ganz ohne neues Waldgesetz und durch so ein Gesetz ändert sich überhaupt nichts daran - den Aufwand muss man so oder so treiben.
Das einzige was sich ändert, ist eine erhöhte Rechtsunsicherheit bzgl. ganz normalem, legalem Mapping, was möglicherweise Freiwillige von Mitwirkung abhält und unterm Strich die Qualität des Kartenmaterials verschlechtert. Und zwar überall, nicht nur im Wald.
Nicht am Ufer, der für die Vögel gesperrt ist (was auch ok ist), sondern unterhalb der Römerschanze. Wenn man von München aus kommend den steilen Weg am Abhang runter fuhr, kam man in viele kleine "Bergle und Trails", die nun alle weg sind.
Das ist Teil meiner Winter-Crossrunde, die ich ca. 1 mal pro Woche fahre. Von Frundsberg runter Richtung Georgenstein, dann vor dem "Vogelverbotsschild" links weg da kommen zahlreiche Trails, die man immer noch fahren kann und nirgends steht ein Verbotsschild.
Das hat eh niemand verstanden, daß sie einfach den offiziellen Radweg verrammelt haben und ihn dann gefühlt 10 Jahre lang so stehen liessen. Ich bin davon ausgegangen, dass diese rot-weissen Absperrbarrikaden von Grünzeug überwuchert wird und dann in späteren Jahrhunderten für Archäologen
Die Absperrbaken habe ich nach und nach immer mal wieder in der Isar gesehen, da haben Mauntenbeiker wohl selbst Hand angelegt. Wie die tonnenschweren Baumstämme da weg gekommen sind würde mich aber auch mal interessieren, das kann eigentlich nur mit schwerem Gerät und daher vermutlich offiziell passiert sein.
Reine Haftungsfrage. Deshalb abgesperrt. Durchfahrt ist ja nicht verboten, sondern es wird gewarnt. Die Isarbiker "nehmen die Warnung zur Kenntnis" und gut ist's...
Doch, Durchfahrt und sogar Durchgang zu Fuß ist streng verboten, da wird auch mit zahlreichen Schildern rund, weiss mit rotem Rand und Fahrrad bzw. Fußgängerpiktogrammen sowie Prosa auf Schild darauf hingewiesen. Gegen ein "Betreten auf eigene Gefahr" oder so würde niemand was sagen.
Lange Zeit war das fahren dort ja auch faktisch kaum möglich je nach Fahrrad, denn da wurde mit massiven Sperren alles verbarrikadiert. Baumstämme mit über einem halben Meter Durchmesser lagen da quer über dem Weg - in zwei Lagen hintereinander und breiter als der Weg (der an den Stellen so um die 3-4 Meter haben dürfte).
Tja, die meisten Trails werden aber automatisch per Bilderkennungs-Software und Satellitenphotos erstellt. Manche danach vielleicht händisch korrigiert, aber bei der Masse an Wegen und Pfaden geht das gar nicht.
Komoot & Co. kriegen die Karten ja im Paket zum kaufen und machen die nicht selbst. Soweit meine Kenntnis.
Mapping per Satellitenbilder ist bei OSM schon seit vielen Jahren Usus, aber automatisiert mit Bilderkennungssoftware kenne ich bisher nicht. Hast Du mehr Infos dazu?
Da ist die Kenntnis aber falsch. Komoot & Co (z.B. Strava) basieren zu 95% auf OSM-Kartenmaterial.
Gibt es überhaupt noch Kartenmaterial, das nicht auf OSM basiert? Selbst Garmin nutzt das mittlerweile und die haben früher das "eigene" bzw. zugekaufte Kartenmaterial immer als Alleinstellungsmerkmal verstanden.
Alle mir bekannten Hersteller von Navis und Radcomputern verwenden das mittlerweile entweder direkt oder über Umwege wie einen Kartenprovider, der OSM-Karten mit zusätzlicher Information anreichert, die Darstellung optimiert o.ä.