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Nur für echte Kerle - Mercier Aufbaudoku

Hab ich schon gemacht, sodass der Schlitz wieder normal verläuft, aber weiter als ein paar cm geht die Stütze dann trotzdem nicht rein. Benutzen wollte ich sie aber ohnehin nicht, da sie mir optisch nicht gefällt.

Ist jetzt eher die Frage, ob es per Hand überhaupt möglich ist, so viel Material abzuschleifen und ob das schon die Stabilität beeinträchtigt. Möchte mir jetzt eigentlich ungern noch eine neue Stütze kaufen.
 
Die ,6 Stütze gefällt mir sowieso nicht, aber ich habe noch eine 26,8mm von Sakae. Nun überlege ich, da ich sie sowieso noch polieren wollte, vorher den Bereich unter der Begrenzung etwas abzuschleifen. Spricht etwas dagegen und ist es von ,8 auf ,6<x<,4 möglich mit z.B. groben Schleifpapier für Metall? Stütze in das Schleifpapier einwickeln und dann in der Hand drehen, viel mir heute beim Polieren ein.
Ich habe das schon mal gemacht und würde Dir deswegen auf jeden Fall davon abraten wollen ... Zum einen glaubt man (vorher) gar nicht, wie lange es dann doch effektiv dauert, so wenig Material (1 Zehntel am Umfang) abzutragen, und zum anderen ist es mit dieser Methode sehr, sehr schwierig, das Material überall gleichmäßig abzutragen, vor allem auf die Längsachse des Schaftrohrs bezogen. Das liegt natürlich daran, dass man beim Handschleifen quasi in der Mitte doppelt so oft vorbeikommt wie an den Enden, so dass immer die Tendenz da ist, dort eine "Senke" hinzuschleifen, während am unteren Ende ein "Ring" stehen bleibt, der verhindert, dass Du die Stütze in das Sitzrohr eingeschoben bekommst. Und auch das "rund schleifen" ist letztlich gar nicht so einfach, wie man sich das vorher vorstellt ...
Letztlich habe ich es dann natürlich hinbekommen, aber ich würde es nicht unbedingt noch mal machen wollen, wenn es sich vermeiden läßt (schon gar nicht mit einer Sattelkerze, die ja für ein paar Euro in quasi jedem beliebigen Durchmesser neu zu bekommen ist).

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Zusammengedrückte Klemmung hatte ich auch schon ein paar Mal. Von einer Reibahle würde ich dir da abraten - ich hatte auch schon einen Rahmen, wo das Sitzrohr weit genug zusammengedrückt war, dass nach einer Reibahlen-Aktion nichts davon übrig geblieben wäre.

Mein Tip wäre:
Klemmung zunächst etwas aufhebeln, und anschließend eine nächstgrößere Stütze nehmen. Wenn also 26,4 zu dünn ist, eine 26,6. Nimm möglichst eine bereits zerkratzte oder verranzte Stütze, montier einen Sattel, und drück die Stütze anschließend mit ordentlich Fett und Kraft ein Stück rein(aber nicht ganz, so dass du sie auch wieder problemlos raus bekommst).

Das Sitzrohr wird dadurch (zumindest ein gutes Stück) wieder zurück in seine ursprüngliche Form gedrückt. Es kann zwar passieren, dass die Stütze bei den nächsten Montageversuchen ein paar Kratzer bekommt, aber für den Rahmen und die Klemmung ist das wahrscheinlich der beste Weg.

Wichtig ist nur, dass du keine zu große Stütze nimmst. Wenn 26,6 gut rein geht und sich das Sitzrohr anschließend von innen glatt anfühlt, würde ich's auch dabei belassen.

Hab' ich jetzt ein paar Mal gemacht und hat super funktioniert. Apropos, ich weiß nicht, wie der Klemmschlitz unten aussieht. Wenn da keine runde Entlastungsbohrung ist, würde ich mit einer kleinen Schlüsselfeile eine kleine Abrundung einfeilen. Dauert nur ein paar Minuten und nimmt die Spannung raus.
 
Dieses Mercier hier hatte das gleiche Problem: 25,8er Stütze in 26,4er Rahmen (Vitus 172).

- Klemmung vorsichtig aufgebogen, mit viel Fett (und Gewalt) zuerst mehrere Male eine alte 26,4er Stütze reingequetscht, anschließend die Enden des Klemmschlitzes rund gefeilt, und mit viel Fett die "gute" Stütze montiert. Zum Schluss noch abwischen, fertig. :)

Vorher:


Nachher:
 
Heute hab ich mich doch nochmal um die Stütze gekümmert, das war einfach Pfusch mit der 26,4mm und die Klemmung war fast komplett zusammengedrückt. Also nochmal aufbiegen und mit viel Fett die 26,6mm reingedrückt. Ging dann doch leichter als ich dachte, daher hab ich die 26,8mm auch noch versucht und die sitzt jetzt wie es sein soll. Ich denke, dass der Rahmen mit dem Lack auch neue Decals bekommen hat, da sich die Reynolds Decals auch noch unterscheiden. Ich vermute, dass es ein Columbus Rohrsatz ist und da auch eine 26,8mm Stütze reingehört. Oder gab es Reynolds 531 auch mit 26,8mm Sitzrohr? Ich habe im Netz auch noch zwei andere Mercier mit Columbus Rohren und Arabesque Gruppe gefunden. Die Stütze bleibt jetzt erst mal bis morgen drin, dann werde ich den oberen Teil noch polieren und etwas Farbe ist da auch noch geplant, mehr verrate ich aber erst mal nicht.

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Jetzt ist eigentlich alles gut, bis auf diese blöden Spacer für die Bremsbolzen. Die Lösung mit Unterlegscheiben gefällt mir überhaupt nicht, weil ich da vorn vier Stück übereinander stapeln muss, das sieht nach nix aus.

Was noch gemacht werden muss:

- Stütze polieren
- Kette montieren
- Schaltung/Bremsen einstellen
- Chrom aufpolieren
- restliche Decals anbringen
- ein paar Kleinteile sind noch unterwegs

Ende in Sicht.

Das Chrom will aber irgendwie nicht mehr gläzen mit Nevr Dull, da kann ich rubbeln, wie ich will. Muss ich wohl mal noch irgendetwas anderes ausprobieren.
 
Freut mich, dass das mit der Stütze so gut geklappt hat. :)

Schau dir aber morgen sicherheitshalber den Klemmschlitz am unteren Ende noch einmal an, ob da evtl. ein kleiner Riss entstanden ist. (Sag' ich nicht, um dich nervös zu machen, sondern nur zur Sicherheit - wenn da nämlich keine runde Bohrung ist, passiert sowas schnell.) Falls ja oder bei Zweifeln einfach mit einer kleinen runden Schlüsselfeile etwas abrunden und den Riss mit wegfeilen, dann ist da auch wirklich alles safe.

Ich tippe bei dem voraussichtlichen Bj (Mitte 70er) eher auf Reynolds 531 - 26,8 gab's da durchaus auch. Neulackiert ist der Rahmen sicherlich - Merciers hatten ab Werk ziemlich sorgfältige Lackierungen, und die Muffenkanten und -aussparungen waren gold liniert.
 
Für den ersten Versuch ok, ich werde es aber mit einem feinderen Pinsel noch einmal machen.

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Jetzt schalte einmal in die Kombination klein/klein dann hast Du Deine Antwort:)

Hier wird gleich wieder eine Debatte entbrennen, daher nur kurz so eine Faustregel, mit der man ganz gut klarkommt: Bei vorne groß und hinten klein sollte die Schaltschwinge so wie auf Deinem Foto stehen, also beide Rädchen in etwa untereinander.
 
Ich finde der Umwerfer dürfte auf eine deutlich nähere Umlaufbahn.
Kette so kurz wie nötig und so lang wie möglich.
 
Das Chrom will aber irgendwie nicht mehr gläzen mit Nevr Dull, da kann ich rubbeln, wie ich will. Muss ich wohl mal noch irgendetwas anderes ausprobieren.
Ich benutze da gerne Elsterglanz, gibt sogar eine spezielle Chrompolitur von denen, die universal tut's aber auch. Und wenn du das Chrom zu glänzen bringen willst, klappt ein Lappen in Waschbenzin "getränkt" auch wunderbar, sollte dem Chrom ja nicht schaden...
Nevr Dull ist ja viel zu fein dafür oder?
 
Vorne großes Blatt, hinten kleines Ritzel. Dann sollten die Achsen der Führungsrollen des Schaltwerks senkrecht übereinander stehen.
Edit: Geht doch...
 
Dann sieht das ja jetzt richtig aus. Na wunderbar, dann muss ich morgen nur noch Schaltung und Bremsen einstellen, Kameraakkus laden schon.

Ich finde es nach wie vor sensationell, wie schnell man hier geholfen wird. :daumen: Das war die erste Kette, die ich selbst gekürzt habe, mit einer Formel aus dem Netz bin ich auf ein ganz anderes Ergebnis gekommen. Oben war sie noch ungekürzt (116), nach dem Hinweis hab ich vier Gleider rausgenommen, der Formel nach hätten es 10 sein müssen...
 
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