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Paris-Brest-Paris 2015

trainieren musst in Kontrollmanagement und Schlafmanagement.

Da muss ich mich aus dem Liegeradlerforum zitieren.

Ich hatte Schwierigkeiten mit dem Trinken. Zu viele Kneipen unterwegs.

Für das erste mal hatte ich mir vorgenommen nicht auf die Zeit zu schauen sondern einfach die Party zu genießen. Ich kann jedem empfehlen ca. 80 km nach dem Start in einer kleinen Ortschaft vor der Bar anzuhalten und die vorbeifahrenden Kollegen anzufeuern. Das war sehr eindrucksvoll.
 
Du hast recht! :-) Ich hab ja erst auf dem Rückweg in Carhaix eingesehen, dass du vollkommen recht hast...

Und um 17 Uhr ankommen, war ja dann pünktlich zum Büffet...
 
Das Systemgewicht sollte eigentlich bei dem Profil keine so große Rolle spielen. Es geht ja nicht lange bergauf, eher die Aerodynamik vielleicht. Ich bin auch am Überlegen ob man nicht die 90-Stunden-Vorgabe einhalten und trotzdem der Party genügend Beachtung schenken kann. Es ist ja doch schließlich ein Brevet. Für mich war das Zeitmanagement der Pausen bei der langen Strecke irgendwie schwierig. Jetzt weiß ich auch, dass man in Brest nicht die ewig langen Wege zwischen Stempel und Kantine zurücklegt, sondern in der Pizzeria ein paar Kilometer weiter isst und nicht in Carhaix vor einer leeren Kantine verzweifelt, sondern bei dem 24 Stunden-Bäcker in Mael-Carhaix alles findet was das Herz begehrt. Und die 220 km bis Villaines am Anfang im Windschatten der großen Gruppen zackig durchfährt, um ein paar Stündchen Reserve aufzubauen, die man dann nicht mehr verschludert. So kann man im Notfall auch noch die medizinische Versorgung aufsuchen, falls mal ein Körperteil streikt und die dann verordnete Ruhepause einhalten. Tablettenfressen ist jetzt nicht so meins. Ich bin vorher nie mehr als den 600er gefahren. Vielleicht sollte man das, um ein Gefühl für die Dimension der langen Strecke zu haben. Ich wollte nachher nur noch überhaupt irgendwie ankommen. Aber mit dem Rad natürlich.
 
. ...nur noch überhaupt irgendwie ankommen. Aber mit dem Rad natürlich.
Ich denke, das ist das einzige Wichtige. Auch wenns länger als 90h dauert. Das ist mir aber erst nach Bernds Postings klar geworden. Für wen machen wir das denn? Für eine Zeile in einer Exceltabelle unter 6000 anderen?
Es geht doch um eine Reise im eigenen Rhythmus, Entfernung zu erfahren, Selbsterfahrung. Jeder Randonneur tut das auf seine eigene Weise. Der eine will seinen eigenen Körper herausfordern wie @schibiker, der andere lässt sich auf Land und Leute ein wie @Nemberch. Jeder wie er selbst mag und trotzdem alle als Teil einer großen Ameisenstraße. Und so ein Spektrum gibts nur beim Brevet und macht für mich den ganzen Zauber aus.
Nachdem ich mir diesmal selber bewiesen habe, dass sogar ich so eine Entfernung schaffen kann, hab ich mir vorgenommen, im vier Jahren wieder dabei zu sein und dann meine Zeit zu schlagen - nach oben hin.

Oder frei nach Karl: "Erst wenn man aufhört, das Ganze als Rennen zu fahren, bist du glücklich und frei." Daran arbeite ich noch, aber ich werde besser.

Ähm ja, mein Wort Sonntag.

Viele Grüße,

Christian
 
Zuletzt bearbeitet:
...muß mir endlich mal einen Tacho kaufen / anbringen, der mir gefällt. Dann wirds was mit dem km zählen. Ich fahre , wie ich kann, 3 oder 4mal die Woche. "Richiges" Training ist es auch nicht, lahm auch nicht. irgendwas dazwischen. Geht also. Lange RTFs und die Brevets und eigene Ausfahrten (wie die Sache mit den Bismarcktürmen oder "drei Mittelgebirge an einem Tag").
Für die körperliche Belastung von 1200 reicht das, die mentale dürfte bei einem Schönwetter PBP eher nicht so hoch sein. Eher habe ich Respekt vor dem bayrischen 1000er.
Ich sehe nicht nur einen Unterschied zwischen leuten, die vom "Trecking" kommen, Leuten die vom "Rennen" kommen, sondern auch den zu den reinen "Ausadauerathleten/Extremsportlern", die also von irgendeiner Art Extrem-Dauerbelastung aufs Rad gehen (UltraMarathon, Ironman usw.). Schade eigentlich, daß es dazu keine richtige Literatur gibt, die nicht den Exceltabellen der unsäglichen Wochenträningsplan-Käfigen ähnelt, die anhand Wattmeter gebimst werden. . .
 
Moin, also ich würde am liebsten Technik abrüsten. Hab auch schon mal probiert, ohne GPS, bin aber zu faul, das nach 100km durchzuziehen und mach das Handy an. Blöderweise fahr ich dann immer dem Track auf dem Bildschirm hinterher, statt in die Landschaft zu kucken. Und wenn nicht das, bin ich auch versucht, den Schnitt auf dem Tacho durch konsequentes anstarren in die Höhe zu bekommen. Total bekloppt.

Findet
Christian
 
Es ist ja nicht so, dass ich nicht auch Radle was das Zeug hält. Aber das Drumrum ist mir genauso wichtig. Beim ersten 600' dieses Jahr in Treuchtlingen bin ich Abends angereist damit ich mehr schlafen kann. Wir sind bis Drei in der Früh gesessen und haben geratscht und ich hab den Anderen von meiner Art Brevets zu fahren erzählt. Das
all you can eat beim Chinesen hab ich auch vorher noch nie gemacht
ist dabei rausgekommen. Die Jungs haben gestrahlt als ich sie hinterher getroffen habe. Letztendlich ist es eine Frage die jeder mit sich selbst abmachen muss. Ich habe allerdings beobachtet, dass ganz viele Randonneure unreflektiert hinter den Schnelltretern herfahren weil man's so gelernt hat.
 
Naja, beim 600er gings ja auch um was. Außerdem hatte das Wetter ja auch nicht immerimmer unbedingt zum Verweilen eingeladen...
Aber wo is denn da ein allyoucaneat Chinese? Der sollte vielleicht am Brevettag Urlaub nehmen...
 
Schade eigentlich, daß es dazu keine richtige Literatur gibt, die nicht den Exceltabellen der unsäglichen Wochenträningsplan-Käfigen ähnelt, die anhand Wattmeter gebimst werden. . .


The long distance cyclist's handbook von Simon Doughty. Leider schon einige Jahre alt, also im Prinzip nur 2. Hand verfügbar.
 
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