AW: Positive Dopingprobe von Contador bei Tour de France
Wie viele meines Alters bin ich zum ersten Mal 1997 mit dem Rennradsport in Verbindung gekommen. Während der Seriensiege des Herrn aus Texas saß die ganze Familie vor dem Fernseher und genoss die Duelle mit Ullrich. Doch das Interesse erlahmte immer mehr, zuletzt auch bei mir. Im gleichen Maße wie ich selbst in den Sport fand, obwohl es bei mir nicht mehr als eine Freizeitbeschäftigung ist, verlor ich die Begeisterung für die Profis, auch wenn ich ihre Leistungen immer noch oder gar noch mehr beeindruckend finde.
So wie mir wird es vielen gehen, Rennradsport hat in Deutschland seine besten Zeiten wohl hinter sich. Und da spielt auch die Dopingproblematik eine Rolle. Ständig ist man verunsichert, ob man den erbrachten Leistungen trauen kann. Der Leichtathletik hat dies schon lange das Genick gebrochen. Oder wer kann sich 100m-Läufe noch mit gutem Gewissen anschauen? Jeder neue Dopingfall, bestätigt oder nicht, ist nur ein weiterer Sargnagel dieses Sportes.
Durch private Kontakte und mein Studium kenne ich einige Leistungssportler. Die meisten werden mehr oder weniger häufig kontrolliert, seien es Kanurennsportler, Triathleten oder Kegler. Den meisten hier ist gar nicht klar, wie festgezurrt das leben eines Leistungssportlers ist. Da werden 6-jährigen Nachwuchsturnern Cola und Chips verboten, damit sie nicht "so fett bleiben". Alleingänge von Sportlern sind fast nicht möglich. Werden sie aber des Dopings überführt, sind es immer nur die Sportler gewesen. Wer seit frühester Kindheit darauf geeicht worden ist auf Trainer und Vertrauenspersonen wie Sportarzt und Psychologe zu hören, nimmt auch vertrauensselig die Vitamintabletten, die der Trainer ausgibt. Diese Helfer werden aber so gut wie nie an den Pranger gestellt.
Ich habe in der eigenen Verwandtschaft Opfer des DDR-Dopingsystems. Ein verantwortlicher Trainer praktizierte noch weit nach der Wende, ist nie zur Rechenschaft gezogen worden. Jeder möchte Erfolge, immer höher, schneller, weiter, aber kaum einer fragt sich, wie diese Steigerungen vonstatten gehen sollen. Da ist nicht nur der Sport verlogen, sonder auch Sponsoren, Medien und Zuschauer. Vieles wird unter den Tisch gekehrt. Wenn A-Kader aus jugendlicher Dummheit kiffen, muss das keine Zwei-Jahres-Speere nach sich ziehen. Einmal auf die Finger geklopft und wenn die Leistungen wieder gebraucht werden, war nie etwas gewesen und alles nur unnötig aufgebauscht. Als Turner freue ich mich natürlich das meine Sportart davon recht unberührt geblieben ist, mit einem befreundeten Olympiasieger in Erinnerungen schwelgen und sich mit den jungen Talenten freuen, wenn etwa ein neues G-Teil (eines von drei) endlich in den FIG-Kanon aufgenommen wurde. Diese Unbeschwertheit ist dem Rennradsport abhanden gekommen, leider.
Wie viele meines Alters bin ich zum ersten Mal 1997 mit dem Rennradsport in Verbindung gekommen. Während der Seriensiege des Herrn aus Texas saß die ganze Familie vor dem Fernseher und genoss die Duelle mit Ullrich. Doch das Interesse erlahmte immer mehr, zuletzt auch bei mir. Im gleichen Maße wie ich selbst in den Sport fand, obwohl es bei mir nicht mehr als eine Freizeitbeschäftigung ist, verlor ich die Begeisterung für die Profis, auch wenn ich ihre Leistungen immer noch oder gar noch mehr beeindruckend finde.
So wie mir wird es vielen gehen, Rennradsport hat in Deutschland seine besten Zeiten wohl hinter sich. Und da spielt auch die Dopingproblematik eine Rolle. Ständig ist man verunsichert, ob man den erbrachten Leistungen trauen kann. Der Leichtathletik hat dies schon lange das Genick gebrochen. Oder wer kann sich 100m-Läufe noch mit gutem Gewissen anschauen? Jeder neue Dopingfall, bestätigt oder nicht, ist nur ein weiterer Sargnagel dieses Sportes.
Durch private Kontakte und mein Studium kenne ich einige Leistungssportler. Die meisten werden mehr oder weniger häufig kontrolliert, seien es Kanurennsportler, Triathleten oder Kegler. Den meisten hier ist gar nicht klar, wie festgezurrt das leben eines Leistungssportlers ist. Da werden 6-jährigen Nachwuchsturnern Cola und Chips verboten, damit sie nicht "so fett bleiben". Alleingänge von Sportlern sind fast nicht möglich. Werden sie aber des Dopings überführt, sind es immer nur die Sportler gewesen. Wer seit frühester Kindheit darauf geeicht worden ist auf Trainer und Vertrauenspersonen wie Sportarzt und Psychologe zu hören, nimmt auch vertrauensselig die Vitamintabletten, die der Trainer ausgibt. Diese Helfer werden aber so gut wie nie an den Pranger gestellt.
Ich habe in der eigenen Verwandtschaft Opfer des DDR-Dopingsystems. Ein verantwortlicher Trainer praktizierte noch weit nach der Wende, ist nie zur Rechenschaft gezogen worden. Jeder möchte Erfolge, immer höher, schneller, weiter, aber kaum einer fragt sich, wie diese Steigerungen vonstatten gehen sollen. Da ist nicht nur der Sport verlogen, sonder auch Sponsoren, Medien und Zuschauer. Vieles wird unter den Tisch gekehrt. Wenn A-Kader aus jugendlicher Dummheit kiffen, muss das keine Zwei-Jahres-Speere nach sich ziehen. Einmal auf die Finger geklopft und wenn die Leistungen wieder gebraucht werden, war nie etwas gewesen und alles nur unnötig aufgebauscht. Als Turner freue ich mich natürlich das meine Sportart davon recht unberührt geblieben ist, mit einem befreundeten Olympiasieger in Erinnerungen schwelgen und sich mit den jungen Talenten freuen, wenn etwa ein neues G-Teil (eines von drei) endlich in den FIG-Kanon aufgenommen wurde. Diese Unbeschwertheit ist dem Rennradsport abhanden gekommen, leider.