rotbärt
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Hallo zusammen, ich bin der Rob und Dank des Hinweises von @secessio_plebis im Nimm du/oder nee doch nicht Faden bin ich vor kurzem an ein Rädchen gekommen, das ich aufgrund seiner Geschichte sehr interessant finde. Nicht nur bezüglich des Modells, sondern vor allem auch aufgrund seines früheren Besitzers. Und das möchte ich gerne wieder herrichten.
Ich bin sehr viel länger Rennfahrer als Bastler und obwohl ich mir mittlerweile einiges an Wissen und Werkzeug angeeignet habe, sicher kein Experte. Ich werde mein bestes versuchen, aber ich bin auch für Fachwissen aus dem Forum sehr dankbar - gerade was französische Räder angeht.
Mein Ziel beim Wiederaufbau ist nicht der Reset auf Werkszustand, sondern ein gesunder Kompromiss aus Geschichte und Originalität. Und fahren will ich natürlich auch damit. Aber bevor ich noch weiter hier rumschreibsel: Bilder!
Wenn ich das richtig recherchiert habe, ist das ein PX10 aus 1963, vielleicht ´64, aufgrund der Gabel ohne zusätzlichen Buckel, dem Schriftzug am Unterrohr, dem dreifachen Schachbrettmuster und natürlich einer sechsstelligen Seriennummer, Reynoldsrahmen und Chromsöckchen.
Der Rahmen hat schon einiges erlebt, es gibt reichlich Macken im Lack und an den Decals, unschönen Chrom vor allem an der Gabel, einiges an oberflächlichem Rost und Verschleißteile sind natürlich größtenteils hinüber. Man beachte die geschmolzenen (?) Griffgummis ...
Positiv: Der Rahmen scheint von den Schönheitsfehlern abgesehen in Ordnung, die Maillard 700 Naben laufen beide butterweich, Mafac Bremsen, Kurbel, Vorbau, Lenker und Steuersatz sehen gut aus. Und das beste: Die vorsintflutliche aber sehr knuffige Dynamolampe funktioniert einwandfrei, vorne wie hinten. Nichts, was ich an diesem Rad haben will, aber vielleicht an einem anderen?
Weitere Bestandsaufnahme:
Ein Simplex Prestige Criterium, bei dem eine Schraube fehlt und ein Stronglight 63 Super Competition, wenn meine Recherche stimmt. Noice. Und Lyotard 45CA.
Der Umwerfer von Sachs Huret scheint mir einen von Simplex ersetzt zu haben. Wahrscheinlich mal die Plastikschelle gerissen? Und die Plastikschalthebel sehen auch ziemlich murksig aus. Bin ich jetzt nicht traurig drum.
Was ich noch sehr schick finde und hoffentlich in meiner Größe finde, ist die Vorbau/Lenker Kombi von Titan:
Mega. Aber mir leider zu kurz und zu schmal.
So, jetzt der andere interessante Teil:
Willy Müller ist, gerade im Wuppertaler Raum, dem einen oder der anderen sicherlich ein Begriff. Diesen wunderbaren Sticker habe ich jedenfalls vorhin bereits hier im Forum entdeckt. Willy Müller war Radrennfahrer und 1910 Gründer eines Radladens in Wuppertal, aus dem im Laufe der Zeit mehrere Geschäfte für Fahrräder und Spielzeug wurden, geführt von "Willy Müller & Söhne", also Willy Müller senior, Willy Müller junior und Heinz Müller.
Heinz wurde ein erfolgreicher Boxer, aber Willy junior war Radrennfahrer wie sein Vater. Und er war Mitglied und zeitweise Vorsitzender des Wuppertaler Radsportvereins Endspurt 08, für den ich selbst bis heute ins Rennen gehe - meine Großeltern haben ihn noch gekannt.
Das Rad, um das es hier geht, gehörte allerdings einem Müller der darauf folgenden Generation: Heinz junior. Er führte bis vor einigen Jahren mit seinem Bruder den Spielwarenladen des Müller-Unternehmens, den ich selbst als Kind einige Male besucht habe. Und es hat mich sehr gefreut, als mir dieser Heinz Müller persönlich dieses Rad übergeben hat, dass er selbst als Jugendlicher gefahren ist. Für mich ist das ein echtes Stück Radsport- und Stadtgeschichte, das ich gerne erhalten und - das habe ich Heinz Müller junior versprochen - auch fahren möchte.
Das Fahrradgeschäft genauso wie das Spielzeuggeschäft Willy Müller & Söhne mussten leider vor einigen Jahren endgültig schließen. Doch es gibt noch einen weiteren Willi Müller (ja, mit i), der die Fahne hochhält und bis heute einen kleinen Radladen in Düsseldorf unter dem Namen WM-Bike betreibt.
Soviel erst einmal zum Rad selbst. Ich habe mittlerweile angefangen es zu zerlegen und werde hier entsprechend updaten.
Korrigiert und ergänzt mich bitte, wenn ich zur Technik oder zum Willy Blödsinn erzählt habe
Ich bin sehr viel länger Rennfahrer als Bastler und obwohl ich mir mittlerweile einiges an Wissen und Werkzeug angeeignet habe, sicher kein Experte. Ich werde mein bestes versuchen, aber ich bin auch für Fachwissen aus dem Forum sehr dankbar - gerade was französische Räder angeht.
Mein Ziel beim Wiederaufbau ist nicht der Reset auf Werkszustand, sondern ein gesunder Kompromiss aus Geschichte und Originalität. Und fahren will ich natürlich auch damit. Aber bevor ich noch weiter hier rumschreibsel: Bilder!
Wenn ich das richtig recherchiert habe, ist das ein PX10 aus 1963, vielleicht ´64, aufgrund der Gabel ohne zusätzlichen Buckel, dem Schriftzug am Unterrohr, dem dreifachen Schachbrettmuster und natürlich einer sechsstelligen Seriennummer, Reynoldsrahmen und Chromsöckchen.
Der Rahmen hat schon einiges erlebt, es gibt reichlich Macken im Lack und an den Decals, unschönen Chrom vor allem an der Gabel, einiges an oberflächlichem Rost und Verschleißteile sind natürlich größtenteils hinüber. Man beachte die geschmolzenen (?) Griffgummis ...
Positiv: Der Rahmen scheint von den Schönheitsfehlern abgesehen in Ordnung, die Maillard 700 Naben laufen beide butterweich, Mafac Bremsen, Kurbel, Vorbau, Lenker und Steuersatz sehen gut aus. Und das beste: Die vorsintflutliche aber sehr knuffige Dynamolampe funktioniert einwandfrei, vorne wie hinten. Nichts, was ich an diesem Rad haben will, aber vielleicht an einem anderen?
Weitere Bestandsaufnahme:
Ein Simplex Prestige Criterium, bei dem eine Schraube fehlt und ein Stronglight 63 Super Competition, wenn meine Recherche stimmt. Noice. Und Lyotard 45CA.
Der Umwerfer von Sachs Huret scheint mir einen von Simplex ersetzt zu haben. Wahrscheinlich mal die Plastikschelle gerissen? Und die Plastikschalthebel sehen auch ziemlich murksig aus. Bin ich jetzt nicht traurig drum.
Was ich noch sehr schick finde und hoffentlich in meiner Größe finde, ist die Vorbau/Lenker Kombi von Titan:
Mega. Aber mir leider zu kurz und zu schmal.
So, jetzt der andere interessante Teil:
Willy Müller ist, gerade im Wuppertaler Raum, dem einen oder der anderen sicherlich ein Begriff. Diesen wunderbaren Sticker habe ich jedenfalls vorhin bereits hier im Forum entdeckt. Willy Müller war Radrennfahrer und 1910 Gründer eines Radladens in Wuppertal, aus dem im Laufe der Zeit mehrere Geschäfte für Fahrräder und Spielzeug wurden, geführt von "Willy Müller & Söhne", also Willy Müller senior, Willy Müller junior und Heinz Müller.
Heinz wurde ein erfolgreicher Boxer, aber Willy junior war Radrennfahrer wie sein Vater. Und er war Mitglied und zeitweise Vorsitzender des Wuppertaler Radsportvereins Endspurt 08, für den ich selbst bis heute ins Rennen gehe - meine Großeltern haben ihn noch gekannt.
Das Rad, um das es hier geht, gehörte allerdings einem Müller der darauf folgenden Generation: Heinz junior. Er führte bis vor einigen Jahren mit seinem Bruder den Spielwarenladen des Müller-Unternehmens, den ich selbst als Kind einige Male besucht habe. Und es hat mich sehr gefreut, als mir dieser Heinz Müller persönlich dieses Rad übergeben hat, dass er selbst als Jugendlicher gefahren ist. Für mich ist das ein echtes Stück Radsport- und Stadtgeschichte, das ich gerne erhalten und - das habe ich Heinz Müller junior versprochen - auch fahren möchte.
Das Fahrradgeschäft genauso wie das Spielzeuggeschäft Willy Müller & Söhne mussten leider vor einigen Jahren endgültig schließen. Doch es gibt noch einen weiteren Willi Müller (ja, mit i), der die Fahne hochhält und bis heute einen kleinen Radladen in Düsseldorf unter dem Namen WM-Bike betreibt.
Soviel erst einmal zum Rad selbst. Ich habe mittlerweile angefangen es zu zerlegen und werde hier entsprechend updaten.
Korrigiert und ergänzt mich bitte, wenn ich zur Technik oder zum Willy Blödsinn erzählt habe