Radbekleidung richtig waschen - Geruch verhindern/ beseitigen usw.

[Orr Babba]

Hallo zusammen,

ich habe jetzt eine Weile gesucht, ob es zu diesem Themenfeld schon einen Thread gibt. Der letzte war seit 2009 nicht mehr genutzt und viel stand da auch nicht drin. Im verstorbenen Parallelforum gab es dereinst einen umfangreichen Thread dazu. Gibt's aber auch nicht mehr.
Da seitdem einiges an Schweiß von den Körpern der geneigten Rennrad-Foristen gelaufen sein dürfte, werfe ich das Thema jetzt neu auf.

Aktuell habe ich wieder einige Probleme mit Teilen, aus denen ich den Gestank nicht mehr rauskriege. Dazu später mehr. Leider bin ich auch in der olfaktorischen Hinsicht eher so Typ Prinz auf der Erbse. Meine Frau riecht das teilweise gar nicht und für mich ist es so extrem, dass ich mich dann unterwegs vor dem Gestank ekele.
Bin gespannt auf eure Erfahrungen.

Problemstellung:
Die Sportklamotten müssen gescheit gewaschen werden, um ihre Funktion zu erhalten und die Entstehung von schlechten Gerüchen zu verhindern.
Wie schafft man das dauerhaft?

Grundlagen/ bisherige Erfahrungen:
(Wird gern um neue Erkenntnisse ergänzt.)

• durchgeschwitzte Kleidung nicht auf den Wäschehaufen, in einen Korb o.ä. werfen und liegen lassen!
• stattdessen
  • gleich waschen, wenn möglich
  • wenn nicht möglich, gut belüftet zum Trocknen aufhängen

Hier: https://www.bike-magazin.de/ausrues...-sportbekleidung-erkenntnisse-aus-labortests/
gibt es einen guten Überblick mit Lösungsvorschlägen zu dem Thema.

Wasch- und Pflegemittel:
Im Grundsatz taugt jedes normale Sportwaschmittel für die meisten Textilien. Man sollte sich an die Dosieranleitungen halten.
Ich verwende meistens das Bionicdry-Zeugs aus dem dm:
https://www.dm.de/bionicdry-sportwaschmittel-p4001499959844.html
Für Hosen, Socken, Trikots usw. taugt das alles ganz gut.

Dass man keine Weichspüler verwendet, sollte sich mittlerweile herumgesprochen haben.

Grundsätzlich wird der Gestank durch die Stoffwechselprodukte von Bakterien erzeugt. Ergo gilt es Bakterien und deren Stoffwechsel zu unterdrücken.

Direkt nach dem Sport die Klamotten in die Waschmaschine wurde ja schon genannt, ist aber nicht immer möglich bzw. nicht wirtschaftlich sinnvoll. Alternativ gleich nach dem Sport Kleidung ausziehen, mit kaltem Wasser Schwitz-Stellen auswaschen, zum Trocknen aufhängen, evtl. sogar in die Sonne. Das entzieht den Stinkbakterien in den Klamotten gleich mal die Nahrungsgrundlage.

Radhosen umdrehen, Sitzpolster in Sonne legen -> UV-Licht hilft auch, Bakterien im Zaum zu halten.

Billig, ökologisch und seit Generationen bewährt: Feste Gallseife (im Drogeriemarkt 65 Cent ohne Plastikverpackung). Gallseife ist hochwirksam gegen Flecken und wirkt (so wie alle Seifen) antibakteriell.
Vor dem Waschen Stink-Partien nass machen, Gallseife draufreiben, mind. 15 Minuten einwirken lassen, auswaschen (oder auch nicht), dann normale Maschinenwäsche.

An die Grenzen stoße ich momentan wieder ganz besonders bei solchen Dingen wie:
Unterhelmmützen, klassische Radmützen, Helmpolster tlw. Handschuhe, ...
Die ersaufen in der Regel im Schweiß und die Schaumstoffstreifen im Helm wäscht man die auch nicht jedes Mal. Ich jedenfalls nicht. Wenn da einmal der Mief drin hängt, wird's eklig.
Was macht ihr damit? Es gibt vereinzelt auch mal andere Textilien, aus denen man die Mief nicht mehr rausbekommt.
Kochwäsche ist ja nicht. Handwäsche mit Seifenwasser hat's geringfügig verbessert, aber nicht gelöst.
Einsprühen mit solchem Zeug überdeckt es für ne Weile:
https://www.dm.de/sagrotan-textilerfrischer-frische-waesche-p4251758404220.html

Der Geruch dieser "Textilerfrischer" ist aber auch nicht wirklich toll. Will heißen, das ist ne Krücke, aber auch keine Lösung.

Für meinen Helm gibt's z.B. keine Ersatzpolster mehr zu kaufen und selbst wenn, die Dinger waren auch sauteuer. Deswegen den Helm wegschmeißen? Nee... Dazu bin ich mittlerweile schon zu schwäbisch sozialisiert...

Also haut's in die Tasten Leute! Bin auf die Schwarmintelligenz gespannt!

 

[BernieMoves]

Unmittelbar waschen, Helmpolster und dgl in regelmäßigen Abständen mitwaschen (in so einem Schonsäckchen), Hygienespüler verwenden (antibakteriell, antifungal - ich nehme den von DM).

Waschmaschine: gerne mit der extra Wasser Funktion und am Ende einen zusätzlichen Spülgang. Oft schmeiße ich die Sachen danach auch direkt in den Trockner (Schongang), damit sie nicht lange nass rumhängen.

Miele TwinDos mischt Wasserstoffperoxid bei, ich bilde mir ein, dass das auch was bringt.

Sachen, in denen der Geruch hartnäckig sitzt, sind verloren und werden entsorgt. Das bekommt man nicht mehr raus. Besonders wenn sie trocken ok riechen und nass sofort wieder zu stinken beginnen.

 

[01goeran]

Ich hab es für die Sportwäsche noch nicht genutzt, weil ich das Problem mit den mieften Sachen noch nicht hatte, aber als Spray für kleine Unfälle der Fellnasen nutzen wir das gern im Haus:

https://bactador.de/products/waeschespuelung-geruchsentferner

Entfernt super den Geruch und sorgt nicht dafür, dass die Fellnasen erneut ihre Verdauungsprodukte an der Stelle hinterlassen.

Könnte mir gut vorstellen, dass das bei den Sportklamotten auch sehr gut funktioniert, sollten diese mal nicht mehr geruchsfrei werden.

 

[Orr Babba]

Ich hab es für die Sportwäsche noch nicht genutzt, weil ich das Problem mit den mieften Sachen noch nicht hatte,

Wie haschd des nabracht?

Ich kanns mir kaum vorstellen. Gerade bei den Helmpolstern usw?

Da könnte natürlich auch wieder das Phänomen auftreten, welches ich zuhause auch beobachten kann. Es nimmt nicht jeder gleich wahr. Meine Frau riecht schlichtweg nichts, während es mir schon fast den Magen umdreht.

Danke für den Tipp auf jeden Fall!

Sachen, in denen der Geruch hartnäckig sitzt, sind verloren und werden entsorgt. Das bekommt man nicht mehr raus. Besonders wenn sie trocken ok riechen und nass sofort wieder zu stinken beginnen.

Den Eindruck habe ich leider auch.
Würde in meinem Fall jedoch bedeuten, dass ich mir einen neuen Helm kaufen muss…

 

[IchbremseauchfuerAutos]

Hier: https://www.bike-magazin.de/ausrues...-sportbekleidung-erkenntnisse-aus-labortests/
gibt es einen guten Überblick mit Lösungsvorschlägen zu dem Thema.

Helmpolster tausche ich nach ca. 2 bis 3 Jahren. Nicht nur wegen der Hygiene - die Polster werden mit der Zeit dünner. Das fällt aber erst im Vergleich mit nagelneuen Polstern auf.

 

[TvG]

Hygienespüler verwenden

Wirkt tatsächlich Wunder bei Geruchsbildung nach dem Waschen.

 

[Kathrin74]

Wer nicht zig verschiedene Waschmittel kaufen möchte:

Normales Chlorwaschmittel geht auch. Gegen den Mief notfalls zwischendurch mal mit Vollwaschmittel waschen.

Nach Gebrauch, wenn es nicht sofort gewaschen wird: gut trocknen lassen, am besten in der Sonne.


Wichtiger als diverse Hygienespüler ist es, dass nicht zu heiß gewaschen und das nicht zu stark geschleudert wird. Wasser plus ist nice, aber nicht notwendig. Die Maschine nur halb voll machen.

 

[Orr Babba]

Hier: https://www.bike-magazin.de/ausrues...-sportbekleidung-erkenntnisse-aus-labortests/
gibt es einen guten Überblick mit Lösungsvorschlägen zu dem Thema.

Danke für den Link!
Ich habe das Zitat oben im Ausgangsbeitrag ergänzt.

Helmpolster tausche ich nach ca. 2 bis 3 Jahren. Nicht nur wegen der Hygiene - die Polster werden mit der Zeit dünner. Das fällt aber erst im Vergleich mit nagelneuen Polstern auf.

Ich bin letztes Jahr vor den relativ hohen Kosten für das bisschen Schaumstoff zurückgeschreckt. Nun sind die Polster für den Helm nicht mehr erhältlich.
Beim nächsten werde ich wohl auf die Kosten pfeifen und mich schon nach dem Neukauf mit zwei Ersatzpolstern bevorraten.

 

[mss]

Und beim nächsten Helmkauf drauf achten, dass das Helmpolster leicht und schnell abnehmbar und wieder anzubringen ist.
Ich wasche das Polster inzwischen immer gleich im Wäschenetz mit (weil mir sonst im Sommer extrem viel Schweiß in die Augen läuft).

 

[01goeran]

Wie haschd des nabracht?

Ich hatte mal ein Laufshirt vom Lidl, dass schon beim Tragen recht schnell unangenehm roch und hab das recht schnell entsorgt.

Mit den restlichen Klamotten hab ich bisher nicht so das Problem.

Die Empfindlichkeit der Nase kann da durchaus ein Thema sein. Hab ich auf dem Land mit viel Pferden und Hühnern in der Nachbarschaft durchaus recht geruchsintensive Bereiche und vielleicht stumpft das ab.

 

[Orr Babba]

Die Empfindlichkeit der Nase kann da durchaus ein Thema sein. Hab ich auf dem Land mit viel Pferden und Hühnern in der Nachbarschaft durchaus recht geruchsintensive Bereiche und vielleicht stumpft das ab.

Nö.
Ich wohne hier in der Mutter aller Kuhdörfer. Habe mich damit auch gut arrangiert. Auch olfaktorisch gesehen.
Der Mief aus den Mützen und Helmpolstern ist trotzdem was anderes...

 

[TarMcDreck]

Leider bin ich auch in der olfaktorischen Hinsicht eher so Typ Prinz auf der Erbse. Meine Frau riecht das teilweise gar nicht und für mich ist es so extrem, dass ich mich dann unterwegs vor dem Gestank ekele.

Das ist bei uns genau andersrum. Meine Frau hat ne Hundenase mit einhergehender Affinität Wäsche zu waschen. Die folgende Aufzählung an Tipps stammt von ihr mit einem freundlichen "Sag dem mal...".

Wir versuchen unseren ökologischen Fußabdruck im Zaum zu halten. Daher werden natürliche Mittel bevorzugt. Antibakterielle Hygienespüler (problematisch für Kläranlagen) und Sportwaschzeug sind pure Chemie, können Allergien auslösen und sind teuer noch dazu. Oft kommt noch ein stark künstlicher Duft dazu, den wir nicht so mögen.

Grundsätzlich wird der Gestank durch die Stoffwechselprodukte von Bakterien erzeugt. Ergo gilt es Bakterien und deren Stoffwechsel zu unterdrücken.

Direkt nach dem Sport die Klamotten in die Waschmaschine wurde ja schon genannt, ist aber nicht immer möglich bzw. nicht wirtschaftlich sinnvoll. Alternativ gleich nach dem Sport Kleidung ausziehen, mit kaltem Wasser Schwitz-Stellen auswaschen, zum Trocknen aufhängen, evtl. sogar in die Sonne. Das entzieht den Stinkbakterien in den Klamotten gleich mal die Nahrungsgrundlage.

Radhosen umdrehen, Sitzpolster in Sonne legen -> UV-Licht hilft auch, Bakterien im Zaum zu halten.

Billig, ökologisch und seit Generationen bewährt: Feste Gallseife (im Drogeriemarkt 65 Cent ohne Plastikverpackung). Gallseife ist hochwirksam gegen Flecken und wirkt (so wie alle Seifen) antibakteriell.
Vor dem Waschen Stink-Partien nass machen, Gallseife draufreiben, mind. 15 Minuten einwirken lassen, auswaschen (oder auch nicht), dann normale Maschinenwäsche.

Für Hardcore-Schwitzpartien:
Essiglösung machen: 3 Teile Wasser, 1 Teil heller Essig in Eimer, Klamotten rein, paar Stunden oder besser über Nacht einweichen, auswaschen, dann in Waschmaschine. Das Essig-Einlegen muss man nicht jedes Mal machen, sondern wenn die Gallseife evtl. doch mal nicht mehr ausreicht oder man nicht alle Schwitzpartien erwischt hat.

Natürlicher Waschkraftverstärker: 1-2 EL Soda zum Waschmittel dazu. Wirkt allerdings bei längerem Gebrauch leicht bleichend, also nix für jede Wäsche und niemals bei Merinoanteilen.

Nachteil: Gallseifen- und Essig-Behandlung braucht etwas Zeit und Vorplanung, nix für spontanes Wäschewaschen.

Am Rande: Lufttrocknen anstatt elektrischer Trockner spart Energie. Sportklamotten trocknen eh sehr schnell.

 

[Rewel]

Da hier gerade Gallseifen genannt wurde:
Ich stosse regelmäßig mit den Sprunggelenken an die Kurbel und Kettenblatt, mit allen bekannten Konsequenzen. Auch hier beseitigt Gallseife alle Spuren an Socken etc.

 

[Orr Babba]

In den Trockner habe ich die Sportklamotten auch noch nie geschmissen. Dafür sind sie mir zu schade.

Sehe auch wenig Sinn darin, das Zeug ist doch eh schnelltrocknend. Einzig die Polster halten die Feuchtigkeit immer etwas länger, aber auch das ist normal überschaubar.

 

[TvG]

Da hier gerade Gallseifen genannt wurde:
Ich stosse regelmäßig mit den Sprunggelenken an die Kurbel und Kettenblatt, mit allen bekannten Konsequenzen. Auch hier beseitigt Gallseife alle Spuren an Socken etc.

Sag das nicht so laut, sonst kommen wieder die üblichen Verdächtigen an und erklären einem Wachsen…

 

[Sigibond]

Das mit dem Essig mache ich auch. So alle paar Monate (wenn normales Waschen nicht mehr hilft) lege ich meine Kleidung vor dem Waschen für einige Stunden in eine Essig-Wasser-Mischung. Funktioniert auch hervorragend bei Merino-Wäsche.
Nach dem Waschen riecht man vom Essig nichts mehr.

 

[rayjoe]

Nach dem Waschen riecht man vom Essig nichts mehr.

Gut so. Aber vorher muss man ihn riechen und mir persönlich ist der Geruch von Essig oder Essigreiniger sowas von widerlich. Zum Glück hatte ich aber bisher mit dem normalen Waschmaschinen-waschen meiner Sportkleidung noch keine Probleme. Ja, mag zuweilen unwirtschaftlich sein, aber grundsätzlich läuft die Maschine bei mir direkt nach dem Sport.

 

[arno¹]

Einfach mal ein paar Tage Bikepacking, dann verschieben sich die Relationen

 

[solution85]

Einfach mal ein paar Tage Bikepacking, dann verschieben sich die Relationen

Der Geruch ist ja nicht so schlimm, aber die Tränen in den Augen.

 

[Low7ander]

Der Geruch ist ja nicht so schlimm, aber die Tränen in den Augen.

Der Geruch ist Nix gegen die Fliegenschar

Grundsätzlich kommen meine Sportklamotten auch direkt in die Sportwäsche. Ist ein 45 Minuten Programm, Umdrehungen nehme ich raus von 800 auf 400, Temperatur rauf von 30° auf 40°. Normales Sportwaschmittel. Aufgehängt werden die Klamotten draußen, auf der überdachten Terrasse.
Helm und Brustgurt spüle ich unter der Dusche ab.