Es wird, aus der WAZ von gestern kopiert:
Dass die Radtrasse auch auf Hattinger Stadtgebiet asphaltiert wird, hatte der Rat der Stadt bereits im Dezember 2018 beschlossen. Seit einigen Wochen reiben sich Radfahrende die sowieso von der Frühlingssonne geblendeten Augen: Kann es wahr sein? Tatsächlich, sechseinhalb Jahre später haben die Arbeiten rund um die Trasse begonnen! Und es tut sich allerhand.
Schon kurz hinterm Schulenbergtunnel in Fahrtrichtung Sprockhövel wird es holprig: Dort müssen Radler derzeit über Schotter fahren, sich zwischen Baufahrzeuge und Arbeitern hindurchschlängeln. Es wurden bereits Pfosten für neue Geländer betoniert: Die morschen Holzgeländer werden durch neue aus Stahl ersetzt. Ein kleiner Rastplatz für Bänke und Mülleimer ist bereits gepflastert worden.
Die Rampe zur Sünsbruchkurve bekommt ein neues Pflaster, das alte war nicht mehr intakt. Polier Secae Altunsaray und Kollegen schuften mit Schippe und Schubkarre. Lediglich eine Stützmauer bleibt stehen, der Rest der Rampe leuchtet neu in der Frühlingssonne.
Am meisten wird aktuell auf Höhe des Bredenscheider Spielplatzes gearbeitet. Auch hier werden zwei Zugangsrampen von der Radtrasse zum beliebten Pausen- und Spielplatz verbreitert und gepflastert. Diese Wege waren bislang nur geschottert. Ein frisch gepflasterter Rastplatz findet sich auch hier, Bänke und Mülleimer fehlen freilich noch.
Radweg wirkt breiter und luftiger
Der großangelegte Umbau der Glückauf-Trasse über 5,5 Kilometer war Anfang Februar mit Grünschnittarbeiten gestartet. Auf den Randstreifen stapelt sich teilweise noch das abgeschnittene Gehölz. Auch die Bankette sind geräumt worden, will heißen: Die Randstreifen wurden von Laub und Gras befreit. Bedingt durch die Winterzeit wirkt der Radweg allein dadurch breiter und luftiger; aber das ist auch das Ziel.
Noch also läuft und rollt der Freizeitverkehr auf der Trasse, aber wie lange noch? „Aktuell wird der Asphalt der Trasse profiliert, wie es in der Fachsprache heißt. Für uns Laien erklärt: Die Oberfläche wird geebnet, als Vorbereitung für die Asphaltarbeiten“, erläutert Stadtsprecherin Susanne Wegemann den Zeitplan. Im Mai soll dann der Asphalt aufgetragen werden.
„Geplant ist, die Arbeiten an einem Wochenende zügig durchzuführen, wenn die Witterung es zulässt. Die Sperrung wird rechtzeitig bekannt gegeben. Anschließend sind noch einige Dinge zu erledigen wie Markierungsarbeiten und Beschilderung“, so Wegemann. Das Tiefbauamt geht davon aus, dass die Arbeiten im Herbst komplett abgeschlossen sein werden. „Dann sollen auch noch Ersatzbepflanzungen vorgenommen werden.“ Die gesamte Baumaßnahme werde „ökologisch begleitet“.
Wenn in einem Rutsch asphaltiert werden kann, dürften die Beschränkungen für Radfahrer überschaubar bleiben. „Wie immer ist der Zeitplan vom Wetter abhängig und dass alles rechtzeitig geliefert und umgesetzt werden kann“, dämpft Sprecherin Susanne Wegemann zu großen Optimismus. Dafür hat sie eine heutzutage fast schon überraschende Nachricht im Gepäck: „Bisher ist nichts eingetreten, was die Kosten erhöht.“
Die Sanierung war jahrelang umstritten. Unter anderem hatten sich
eine Bürgerinitiative und der Naturschutzbeirat gegen eine Verbreiterung des Weges und für eine wassergebundene Decke ausgesprochen. Viele Radfahrende wollen die Matschpiste, die regelmäßig nach Regen oder Frost entsteht, liebend gern mit Asphalt überzogen sehen. Nach einem Gutachten zu Tierwelt und Umweltschutz gab es doch noch grünes Licht - und Geld. 2,6 Millionen Euro Förderung, das sind 95 Prozent der Gesamtkosten, zahlen Bund und Land.