Restauration Gios Super Record - Botox-Bomber oder wertgerechte Aufarbeitung?

[Axxl70]

Update von der Baustelle:

Die größten sichtbaren Rostprobleme sind nun konsequent angegangen. Den Rost habe ich komplett entfernt und die blanken Stellen zunächst mit WD 40 konserviert. Nun muss Rostumwandler drauf, danach grundieren, schleifen, grundieren, schleifen... bis eine lackierfähige Grundlage entsteht. Lackiert wird anhand der Tipps aus dem DIY-Lackierfaden und eigener Erfahrungen mit Revell-Sprühlack Nr. 52, der laut Auskunft des www. am nächsten an das Gios-blau herankommt. Da die Stellen im Nicht- bw wenig-sichtbaren Bereich sind, sollte das ok sein. Dennoch ist mir ein gutes Ergebnis wichtig, da ich den Rahmen ja verkaufen will und nur etwas verkaufe, was ich auch selbst kaufen würde.

Hier die Stelle am Unterrohr, die ihr schon von der Eröffnung des Fadens kennt:

anschleifen und Schadenbegutachten: geht so. Kleinere minimal tiefergehende Rostpunkte, sonst nur Oberflächenrost.

Ausweitung der Kampfzone ;-)

Abkleben, um eine gut lackier- und schleifbare Fläche zu bekommen.

Nahaufnahme.

Verschliffen sieht es so aus. Der Rostumwandler sollte den Rest erledigen...

leichte Nacharbeiten...


Und hier die Steuerrohrmuffe von unten, selbes Prozedere:

 

[Axxl70]

Nun zum tricky Teil der Operation: Ich habe lange überlegt (2 Minuten ;-)), ob ich die leichte Rostunterwanderung an der neuralgischen Stelle am Oberrohr -- die vordere Zugführung -- einfach poliere und so lasse, doch das Aufblühen unter dem "Super Record"-Aufkleber wollte ich so nicht lassen. Also habe ich mit Heißluft zunächst den Aufkleber gelöst, was erstaunlich gut ging, um mich dann der Stelle zu widmen. Meine zwei Gedanken dazu: Die Stelle muss optisch ja nicht perfekt lackiert sein, nur eben, da ja das Decal wieder draufkommt. 2. Wenn das Ablösen des Decals schiefgeht, kommt ein neues Repro-Decal drauf. So lassen wollte ich die Stelle einfach nicht, weil ich selbst nie ein Rad kaufen würde, bei dem Der Rost unter einem Aufkleber blüht. Das Risiko eines strukturellen Schadens wäre mir zu groß. Die nun die Bilderdoku dieser OP:

Ausgangslage. Man erkennt auf der linken Bildseite gut die wellige Unterrostung.

Attacke mit nix als heißer Luft (und einem Handschuh gegen die Hitze)

Geht gut, soweit...

Oha!

Nochmals schön in Großaufnahme

Yiha!!!!

UNscharf aber erkennbar ;-)

 

[Axxl70]

Dann mal ran an den Dreck ;-)...

Das war's erstmal. Morgen gehe ich Rostumwandler und Revell-Dose shoppen, dann geht es hier weiter....

Fragen? Fragen! Hoffe, euch gefällt meine kleine Gios-Nabelschau. Danke!

 

[Alex73]

Wie es unter dem oberen Kleber aussehen wird hätte ich dir vorher schon sagen können... Ich habe die Action auch hinter mir - Aufbau geht die nächsten Wochen über die Bühne - muß noch Teilchen bemalen

 

[Axxl70]

Sehr schön: ein Parallel-Projekt, wobei meine Baustelle etwas kleiner aussieht, als deine. Aber weshalb hast Du die Declas zerstört? Waren die zerkratzt? Schöne Arbeit sonst, weiter!

 

[Axxl70]

@Alex73: Welchen Lack nimmst Du? Ich überlege noch, einen vom Profi anmischen und in Sprühdose abfüllen zu lassen, dann hat der neue Besitzer gleich Reserve.

 

[Alex73]

@Alex73: Welchen Lack nimmst Du? Ich überlege noch, einen vom Profi anmischen und in Sprühdose abfüllen zu lassen, dann hat der neue Besitzer gleich Reserve.

Danke !Ich habe den Lack messen lassen und danach mischen lassen. Ist ein Lesonal 2K mit Airbrush aufgetragen. Den Farbcode von Lesonal hätte ich. ABER: Es ist nicht 100% Match - sieht man aber nur wenn man ganz genau schaut und weiß das nachlackiert wurde. Wenn da Züge und Anbauteile oben sind wird es kaum noch auffallen.

Edith: Wegen Decals: Erstens war unter jedem Rost drunter, beim Sitzrohr wollte ich nur bis zum Decalansatz lackieren und dann ging der Lack auch unter dem Decal runter... Bei den anderen war nie die Schutzfolie abgezogen worden und diese war gelb und mit dem Decal untrennbar verbunden. Und eingerissen und verkratzt waren sie obendrein!

Sind aber originale Repros aus dem GIOS - und passen 100%

 

[Axxl70]

Ah, das Dilemma mit dem Farbcode . Ich hab gelesen, dass man den Lack nicht 100 Prozent treffen kann, weil im O-Lack Kobalt verarbeitet wird, was seit den 90ern in Europa verboten wurde. Kannst Du mal ne Macro-Aufnahme von den Stellen an den Zugführungen machen? Würde mich interessieren, wie das bei Dir geworden ist. Hast Du die Stellen unter den Decals sauber hinbekommen, also ohne Wellen?

Zur Schutzfolie: Die ist bei mir auch noch vorhanden. Ich wusste gar nicht, dass die abgemacht werden soll. Bisschen Gilb ist bei meinen auch, was mich aber nicht stört. Wo hast Du die Decals her? Von Gios in Turin? Wie geht das und was kosten die? Gern per PN. Ich wünsche weiter frohes basteln, oder ist das Projekt schon abgeschlossen?

 

[migro@rennrad]

Ich habe auch ein gios geangelt - ist allerdings ein compact pro aus dem 90ern. also eher was für den Youngtimer Faden. Auch meines hat Stellen, die ausgebessert werden müssen. Wäre euch dankbar wenn ihr eure Farbcodes posten könntet. Auch Fotos von den Endergebnisse wären toll. Was habt ihr als Rostumwandler im Einsatz?

 

[thomaspan]

... allerdings ein compact pro aus dem 90ern. also eher was für den Youngtimer Faden. Auch meines hat Stellen, die ausgebessert werden müssen. Wäre euch dankbar wenn ihr eure Farbcodes posten könntet.

Das Gios-Blau des Torino stimmt mit dem den Compact nicht überein. Ähnlich wie bei Bianchi das Celeste hat die Farbe sich im Laufe der Jahre immer etwas gewandelt.

 

[migro@rennrad]

Das Gios-Blau des Torino stimmt mit dem den Compact nicht überein. Ähnlich wie bei Bianchi das Celeste hat die Farbe sich im Laufe der Jahre immer etwas gewandelt.

Ok, schon die Info hilft. Wie messen denn bei euch die Farbgeschäfte den Farbton? Bei uns im Ort hatte ich mal gefragt und mir wurde was erzählt von "da brauchen wir eine größere flache Stelle dazu"

 

[thomaspan]

Ok, schon die Info hilft. Wie messen denn bei euch die Farbgeschäfte den Farbton? Bei uns im Ort hatte ich mal gefragt und mir wurde was erzählt von "da brauchen wir eine größere flache Stelle dazu"

Das stimmt. Ich warte ja selbst für alle Eventualitäten auf die Farbcodes für mein noch halbwegs unvermacktes Pro. Aber den ein oder anderen kleinen Punkt könnt ich schon auf den Hinterbau setzen. Mir war bislang auch nur Revell 52 mit ev. Abtönen bekannt.

 

[Bianchi-Hilde]

Du meinst das echt ernst mit "ein wenig putzen und dann verkaufen", oder?

 

[Alex73]

Ah, das Dilemma mit dem Farbcode . Ich hab gelesen, dass man den Lack nicht 100 Prozent treffen kann, weil im O-Lack Kobalt verarbeitet wird, was seit den 90ern in Europa verboten wurde. Kannst Du mal ne Macro-Aufnahme von den Stellen an den Zugführungen machen? Würde mich interessieren, wie das bei Dir geworden ist. Hast Du die Stellen unter den Decals sauber hinbekommen, also ohne Wellen?

Ja das mit dem Cobalt dürfte stimmen - Makroaufnahme schicke ich dir! Die Wellen habe ich nach Fehlversuchen mit Tamiya Grundierung (wurde vom Lack angelöst) schlussendlich mit "Kent Grundierfüller" aufgefüllt, bei den Zugführung allerdings vorher mit 2K Spachtel die feinen Löcher gefüllt, wäre wahrscheinlich aber auch mit dem Füller gegangen.

Ich habe das Zeugs, gäbe es auch in Rot, in dünnen Schichten aufgetragen und dann nass mit 2000er glaub ich beigeschliffen bis zum alten Lack. Probier vorher das Sprühverhalten, da kommt ganz schön viel raus wenn Mann richtig durchdrückt !

Den Füller habe ich von meinem Lacker und er lässt sich, obwohl 1K, auch nicht mit Spiritus wegwischen, bzw. ist er nicht gleich durchgeschliffen, was ja bei Rohren recht schnell passieren kann.

 

[PilotPirx]

Ok, schon die Info hilft. Wie messen denn bei euch die Farbgeschäfte den Farbton? Bei uns im Ort hatte ich mal gefragt und mir wurde was erzählt von "da brauchen wir eine größere flache Stelle dazu"

Habe direkt bei uns in der Lackiererei gefragt - das dort verwendete Farbspektrometer braucht eine ebene Fläche in Größe eines 2€-Stückes wenn man die Auflagepunkte einfach mal ignoriert. Sowas bietet ein Fahrradrahmen ja leider nicht...

 

[Axxl70]

Du meinst das echt ernst mit "ein wenig putzen und dann verkaufen", oder?

Manchmal entwickeln sich Projekte eben so ;-).

 

[Axxl70]

Danke !Ich habe den Lack messen lassen und danach mischen lassen. Ist ein Lesonal 2K mit Airbrush aufgetragen. Den Farbcode von Lesonal hätte ich. ABER: Es ist nicht 100% Match - sieht man aber nur wenn man ganz genau schaut und weiß das nachlackiert wurde. Wenn da Züge und Anbauteile oben sind wird es kaum noch auffallen.

Edith: Wegen Decals: Erstens war unter jedem Rost drunter, beim Sitzrohr wollte ich nur bis zum Decalansatz lackieren und dann ging der Lack auch unter dem Decal runter... Bei den anderen war nie die Schutzfolie abgezogen worden und diese war gelb und mit dem Decal untrennbar verbunden. Und eingerissen und verkratzt waren sie obendrein!

Sind aber originale Repros aus dem GIOS - und passen 100%

Ach ja, der Lesonal Farbcode: wäre toll, wenn Du mir den schicken kannst, danke!!!

 

[Axxl70]

@knutson22, so werde ich das machen. Die Verkaufsbilder waren ja nicht ernst gemeint, das war nur ein Testballon, um das generelle Interesse zu prüfen. Wenn einer sofort darauf angesprungen wäre, hätte ich es ggf gleich weiter gegeben. Aber eigentlich mag ich ja sehen, wie schön ich es hinbekomme. Geschminkt wird aber nicht, wo blankes erscheint, bleibt Blankes sichtbar.

Nun muss ich gleich mal einen Teil meiner Aussage revidieren: Geschminkt wird aber nicht, wo blankes erscheint, bleibt Blankes sichtbar.[/QUOTE]
So kann ich das angesichts der Größe der Blankstellen nicht lassen. Es wird also geschminkt. Nur damit keine Missverständnisse aufkommen... ;-)

 

[Seblog]

Womit hast Du denn den Rost entfernt? Dremel? Schmirgelpapier und Handarbeit? ...vor allem an der Zugführung sieht das nach ner Menge Arbeit aus

 

[Axxl70]

Womit hast Du denn den Rost entfernt? Dremel? Schmirgelpapier und Handarbeit? ...vor allem an der Zugführung sieht das nach ner Menge Arbeit aus

@Seblog: Beides, Dremel und Handschliff mit Sandpapier. Gerade bei der Zugführung hat sich der Dremel sehr bewährt, da ich mit einem spitzigen Polieraufsatz sehr fein und genau arbeiten konnte. Das wäre mit Sandpapier sehr aufwändig geworden. Die Nacharbeit erfolgte aber mit ein um ein Essstäbchen gewickeltes Sandpapier, um innen in der Zugführung allen Rost sauber auszuschleifen. Die Arbeit hielt sich aber in Grenzen. Ich schätze ne knappe 3/4 Stunde für den Bereich.