Habe heute mal die Strecke von Stage 2,
Lake Tahoe, besichtigt. Sie schaut meiner Meinung nach auf den ersten Blick harmloser aus, als sie tatsächlich ist. Hier ein paar Eindrücke:
Der erste Bergabschnitt beginnt recht früh bei etwa KM 5. Über die folgenden, insgesamt ca. 4,5 KM verläuft die Steigung mit ca. 6% zunächst vergleichsweise moderat, zieht dann aber nach einer zwischenzeitlichen kurzen Verschnaufpause auf ein geschätztes Mittel von rund 9% an. Der zweite Bergabschnitt ist etwa einen KM kürzer als der erste, dafür orientiert sich die Steigung durchgängig eher an den 9%. Die zwischenzeitlichen Bergabstücke in den Bergabschnitten eingerechnet, haben wir es hier also mit etwa 10 KM zu tun, die gut gepaced werden wollen - denn (Spoiler!) man sollte sich einige Kräfte für die restliche Strecke aufheben.
Nach dem Bergabschnitt geht es steil bergab (~9% Gefälle ohne relevante kurvenbremsende Abschnitte), ich bin solo auf mittlere 90km/h-Werte gekommen (mit 4 Spokes, Tarmac). Da wird im Rennen sicher mehr gehen. Virtuelle Schaltungsfans werden hier möglicherweise gewisse Vorteile haben, mir hingegen gehen mit meiner "analogen" (tendenziell bergorientierten) Übersetzung mit einiger Wahrscheinlichkeit im Rennen die Gänge aus.
Unten angekommen zwei Überraschungen: 1.) Zu diesem Zeitpunkt sind es immer noch knapp über 200hm, die über die restliche Strecke bewältigt werden wollen. So auf den ersten Blick sieht die Strecke nach den Bergabschnitten relativ flach aus - das täuscht leider etwas. Mit den Bergabschnitten ist es also nicht erledigt, 2/5 der Gesamtstrecken-HM fehlen noch. 2) Diese HM werden in eher unangenehmen Rampenkaskaden abgearbeitet, insbesondere auf den folgenden 10 KM direkt nach den Bergabschnitten. Das verspricht im Rennen ein munteres Gemetzel.
Ich bin die Strecke durchgängig mit 2,9w/kg gefahren, unabhängig von der Steigung (weil im Zuge eines Trainerroad-Workouts). Gebraucht habe ich 1:17:30, wie gesagt solo. Im Rennen sind sicher schnellere Zeiten zu erwarten, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass ich eine Zeit knapp unter einer Stunde wie bei der ersten Stage erreichen werde. Der Rekord bei Lake Tahoe liegt bei 57 Min irgendwas. Ich gehe also davon aus, dass Stage 2 - eventuell deutlich - länger dauern wird als Stage 1. Ein weiteres Argument, sich Gedanken in Sachen Pacing zu machen.
Noch was Positives zum Schluss: Fans von Nadelwäldern kommen bei der Strecke voll auf ihre Kosten, da man selbige ausgedehnt durchfährt.