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Russia Coast to Coast - Extrem aber inkonsequent?

sevenacids

Vélorution!
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Das war zwar schon letzten Sommer, aber irgendwie bin ich erst jetzt auf diese Aktion gestoßen. Hier kurz in einem Satz zusammengefasst: Russia Coast to Coast - der Österreicher Wolfgang Fasching radelt 10.000 km "nonstop" (naja, wie man's nimmt) durch Russland.

So eine Leistung ist schon extrem, keine Frage, und ich habe großen Respekt vor dem, was Fasching da durchgezogen hat - dennoch erscheinen mir solche Aktionen trotzdem immer ein wenig "halbherzig", oder vielleicht besser formuliert: zu inkonsequent bzw. es fehlt das Authentische. Der Grund liegt für mich in der Herangehensweise: Ich denke, gerade in Sachen Motivation und Überwindung macht es doch selbst im Bereich des Extremen noch einen gewaltigen Unterschied, ob man sich der Herausforderung völlig auf sich allein gestellt und mit minimalen Ressourcen oder mit einem 20-köpfigen Team im Nacken und dem besten Material stellt. Letzteres würde für mich schon von vornherein total den Reiz nehmen, weil, wenn man weiß, dass einem im Grunde nichts passieren kann, dass da ständig einer hintendran ist, der auf einen achtet und sofort da ist wenn man mal ein Problem hat, ist die Angelegenheit für mich schon nicht mehr so extrem und sensationell wie es einem immer verkauft wird, sondern quasi nur noch der stilisierte Kampf mit sich selbst in einem geschützten Rahmen. Man stelle sich nur mal vor jemand würde diese 10.000 km tatsächlich ganz allein bewältigen, ohne Sicherheitsleine, ohne Betreuerkonvoi, und müsste mit jedem Problem selbst klarkommen. Das wäre wirklich mal extrem!

Wie findet ihr solche Aktionen? Wirklich extrem, oder nur ein medienwirksam arrangiertes, behütetes Ereignis, das bestenfalls Anerkennung für die körperliche Leistung verdient?
 
Andere fahren von Deutschland nach China runter und sind deswegen jetzt noch lange nicht groß im Kino (ok, manche schon...).

Allerdings kann ich, wenn mir beim kleinsten Pickelchen ein 20-Köpfiges Team die Nase pudert, das auch direkt im Fitnesstudio mit Leinwand auf der paar Bäumchen zu sehen sind um mich rum runterstrampeln :rolleyes:

Solo oder zu 2t oder so = Respekt
betreutes Radeln mit Gepäckträger = kann ich im Fitnesstudio oder auf dem Elbradweg veranstalten
 
Ich finde sowas auch eher doof.
Interesanter finde ich da bspw. den Wettbewerb der schnellsten Erdumrundung, wo i.d.R. ohne Begleitfahrzeuge gefahren wird. Wie extrem das ist, kann man an der Zahl der Abbrüche ablesen.

Man könnte argumentieren, daß die körperliche Herausforderung bei begleitetem Radeln höher ist, weil es möglich wird mit deutlich weniger Ruhehpausen zu fahren. Keine Schlafplatzsuche, keine Lebensmittel einkaufen, keine Pausen bei Defekt, etc. Aber IMO machen die Begleitfahrzeug die Sache unnötig teuer.

Erst recht keinen Sinn macht das Begleitfahrzeug, wenn die Strecke so beliebig herausgepickt wurde wie in diesem Fall und auch nur alleine gefahren wird. Keiner wird mehr diese Strecke fahren und wenn, dann werden seine Bedingungen andere sein. Die Ergebnisse werden also nicht wirklich vergleichbar sein.

Bei einem RAAM ist das etwas anderes. Da fahren alle gleichzeitig los und haben, wenigstens der Theorie nach, die gleichen Bedingungen. Wer als erstes im Ziel ist hat gewonnen und kann getrost als der Schnellste bezeichnet werden.Da macht es schon eher Sinn begleitet zu fahren.
Es werden dort zwar auch Vergleiche zw. den Siegern der verschiedenen Jahre gemacht, wichtiger ist aber, wer die einzelnen Rennen gewonnen hat.
 
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