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Sicherheit im Rennradsport

Aber es darf, mbMn, nicht wieder passieren, dass da ein schwerst verletzter Mensch so lange liegen bleibt. Da muss, mbMn, alles technische getan werden, um dies zu verhindern.
Es ist zwar vor dem Hintergrund des aktuellen Vorfalls menschlich verständlich so zu denken, aber nicht zielführend. Wenn man über Sicherheit in Rennen redet und zu dem Schluss kommt, dass da was getan werden muss, hilft es wenig, sich jetzt an einem aktuellen Fall abzuarbeiten, dessen Umstände noch gar nicht geklärt sind, der aber - nach allem, was hier heute wissen - keinesfalls ein typisches Risiko in unserem Sport widerspiegelt. Stattdessen bedarf es einer grundlegenden Analyse, die u.a. die Frage beantworten muss, was die Ursachen für die vielen Stürze der letzten Zeit sind und dann kann man über Maßnahmen nachdenken und dafür sorgen, dass dafür eingesetzte Ressourcen effektiv wirken können. Sich primär auf den aktuellen Fall zu konzentrieren, sorgt nicht für nachhaltige Verbesserungen, sondern allenfalls für Aktionismus.
 

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Re: Sicherheit im Rennradsport
Erste Rundfahrt ohne Funk und direkt:

"During today's Tour de Pologne stage, race radio missed the fall of Nicolas Debeaumarché, only reporting the fall of Reinderink. Riders were shouting 'help him' hoping someone would hear that there was a rider with potential serious injuries hidden in the ditch. Another example of increased risk of danger in today's stage."

https://road.cc/content/news/race-radio-spat-pro-cyclist-breaks-back-horrific-crash-309887
Wenn Fahrer sogar "help him" rufen, sollte der Fahrer eigentlich nicht lange liegen bleiben...

Aber klar, fehlender Funk ist schuld.
 
Ja genau, sicher die beste Lösung wahllos Leute anzuschreien, weil sie sonst keine Möglichkeit haben 🤗
 
Ja genau, sicher die beste Lösung wahllos Leute anzuschreien, weil sie sonst keine Möglichkeit haben 🤗
Also muss Funk sein!
Und GPS-Tracker!
Und Crash-Sensoren!

Fehlt noch was, oder kommt die nächste Forderung erst nach dem nächsten Unfall mit besonderen Umständen?

Ach, BTW, dass die Teams aus anderen Gründen gegen Funkverbot sind, ist schon bekannt, oder?
 
Zuerst möchte ich mein Beileid zum Tode an Muriel Furrer ausdrücken. Da die Staatsanwaltschaft noch ermittelt, weiß man nichts genaues. Meine Vermutung bei Muriel: kalter Regen hat den Körper ausgekühlt - Finger werden taub - Bremsen und Schalten wird schwierig - am Ende kann man den Lenker nicht mehr halten und man kann die Fahrtrichtung nicht mehr genau bestimmen: wahrscheinlich ist sie mit mit hoher Geschwindigkeit von der Straße abgekommen und gegen einen Baum geprallt und bewusstlos im Wald liegen geblieben (Todesursache anscheinend Schädel-Hirn-Trauma). Als Hobbyradler würde/müsste man vorher anhalten und Pause machen - als Profiradler fährt man wahrscheinlich weiter? Beim Sturz von Gino Mäder vermute ich eine Windböe in Verbindung mit hoher Geschwindigkeit. Die Frage ist ob der Wettkampfveranstalter Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit treffen muss oder ob die Eigenverantwortung der Sportler erhöht werden sollte?
 
aber Pflicht zur Hilfeleistung setzt da an wo Selbsthilfe aufhört und es muss doch eine Pflicht geben

Hast du etwa das Gefühl, dass jemand fröhlich weiterfährt, wenn er sieht, wie ein Fahrer mitsamt Fahrrad im Wald verschwindet? Bei diesem Sturz kamen - wie oftmals bei Stürzen - zahlreiche Faktoren zusammen, die zu diesem tragischen Ausgang geführt haben. Hier von Pflicht zur Hilfeleistung zu schreiben ist billig.
 
Hast du etwa das Gefühl, dass jemand fröhlich weiterfährt, wenn er sieht, wie ein Fahrer mitsamt Fahrrad im Wald verschwindet? Bei diesem Sturz kamen - wie oftmals bei Stürzen - zahlreiche Faktoren zusammen, die zu diesem tragischen Ausgang geführt haben. Hier von Pflicht zur Hilfeleistung zu schreiben ist billig.
Moment, ich habe nie die jungen unerfahrenen Fahrerinnen gemeint, der Ansatz war hier allgemein betrachtet und die Pflicht sehe ich bei dem Team oder Veranstalter unter der Betrachtung eines zu mutmaßenden Unglücks, sogar unter der Annahme dass sich Angehörige vorher schon Sorgen gemacht hatten. Da hast du etwas falsch verstanden.
 
Nur so nebenbei: In der F1 änderte sich dann was entscheident, als die Sponsoren Druck machten, weil Sie einfach nicht sehen wollten wie Ihr Logo in Flammen aufging, mit Fahrer darin. Ecclestone wäre das völlig egal gewesen, und es gab auch genügend Fahrer die das Risiko bereit waren einzugehen.
Bewegen wird sich also nur was durch wirtschaftlichen Druck. Um den zu erhöhen hätte jeder die Möglichkeit einfach nicht mehr einzuschalten oder den Events beizuwohnen.
Dieses Schockiertsein ist nämlich auch ein bisschen heuchlerisch. Wer diese Show unterstützt, den Sponsoren also einen Absatz bietet, akzeptiert auch die Umstände.
 
Und wenn es bedeutet dass jede potentiell gefährliche Kurve mit Motorrad-freundlichen Voll Leitplanken gesichert werden muss, zzgl. Protektoren.
Wir sind echt in den 60gern der F1. Jim Clark starb in Hockenheim weil er durch techn. Defekt in den Wald abbog (F2 Rennen). Leitplanken damals? Fehlanzeige. Der alte Spa Kurs, meine Güte...
 
GPS Tracker ist sinnvoll. Damit würde man zumindest den Fahrer schnell finden, wenn er nicht im Ziel ankommt.
Kostentechnisch überschaubar und einfach umzusetzen, kostenlosen Diebstahlschutz gibts oben drauf.

Wenn man mit einfachen Mitteln die Sicherheit erhöhen kann, umsetzen. Soweit man hört, ist die CPA aber schon an der Sache dran.
 
Ja genau, sicher die beste Lösung wahllos Leute anzuschreien, weil sie sonst keine Möglichkeit haben 🤗

Und wenn er nicht mehr schreien kann, hat er halt Pech gehabt und bleibt noch ein bisschen liegen.

Sicherheitserhöhende Maßnahmen als Aktionismus abzutun oder so zu tun als sei alles gut wie es ist, nur weil man Angst hat, dass der Sport sich für einen selbst als Zuschauer verändert, ist ziemlich eklig.
Aber wie sagte schon Psycho Andreas: Halt Stopp, das bleibt alles so wie es ist!
 
Dieses überbordende Sicherheitsbedürfnis, was überall extrem zunimmt, wird am Ende alles ersticken, davon bin ich überzeugt.
Wie kann man angesichts der tödlichen Unfälle der letzten Jahre der Meinung sein, das "Sicherheitsbedürfnis" sei überbordend?? Das ist in meinen Augen eine sehr kalte Haltung und ignoriert die Sorgen und Bedürfnisse der Fahrer/Fahrerinnen.

Und, was du mit "am Ende alles ersticken" meinst, kann man auch nur erahnen... Falls du den Unterhaltungswert der Sportart meinst: Der wird nicht verloren gehen, dafür sind die kommerziellen Interessen zu groß. Nichtsdestotrotz fände ich es sehr angemessen, über wirksame Maßnahmen nachzudenken und den Sport weiterzuentwickeln.
 
99,999% der durch den Veranstalter nicht sofort auffindbaren DNFs liegen halt nicht halbtot im Unterholz, sondern sitzen irgendwo in einem warmen Auto oder sonst wo rum.

Gegenfrage: Nach welcher Zeit sollte in einem solchen Fall eine groß angelegte Suchaktion (mit u.U. notwendiger Streckensperrung) durch den Veranstalter erfolgen?

BTW kann so gut wie jeder Sturz tödlich enden, wenn es einfach scheisse läuft.
Genau so, wie er auch glimpflich ausgehen kann.
Nur, dass im ersten Fall immer ein Schuldinger gesucht werden muss, der nicht dem Verunfallten entspricht. Der Verunfallte wird idR von jeglicher Verantwortung dafür entbunden.
Ich sehe es ähnlich. Wenn es dumm läuft, dann läuft es einfach dumm. Hier ist sicher sehr viel zusammengekommen. Ob eine schnellere Bergung Muriel Furrer noch geholfen hätte, ist auf dem aktuellen Kenntnisstand reine Spekulation; trotzdem sollte man angesichts dieser Tragödie überlegen, wie ein schnelleres Finden der Athleten möglich gemacht werden kann, ohne neue Probleme und Gefahren zu schaffen (denn wenn schon muss man den Athleten mit einem Ortungssystem versehen, nicht das Rad!). Das Unfallbenachrichtigungssystem, das einige hier anpreisen und für verbindlich erklären wollen, funktioniert z.B. bei Garmin nur unzureichend. Es hat zwar meinen Unfall korrekt erkannt, schlägt aber im Schnitt mindestens einmal pro Ausfahrt bei einem etwas schärferen Bremsmanöver an. Klar kann ich das dann ausschalten, aber für Rennen taugt das nicht (fehlendes Handy für die Verbindung könnte man natürlich durch Integration einer SIM-Karte lösen). Man muss aber ganz klar sehen, dass all das selbst bei perfekter Funktion dann nur ein sehr kleines Restrisiko bzgl. der Rettung ausschaltet. Auf das Risiko eines Unfalls hat das keinerlei Einfluss. Sicher ist da der Veranstalter in der Pflicht, aber eben nicht unbeschränkt. Ich sehe es sehr kritisch, wenn durch extrem verwinkelte und schmale Abfahrten, möglichst noch auf Straßen mit schlechtem oder keinem festen Belag, immer noch mehr Spektakel geschaffen werden soll. Es ist aber auch so, dass nicht nur der Kurs, sondern auch die Fahrer ein Faktor für das Risiko sind. Genau so, wie sie das Rennen schwer machen können, können sie es auch gefährlich machen - gutes Beispiel dafür sind immer wieder die ersten Etappen der TdF, wo es im Finale trotz breiter Straßen immer wieder kracht, weil einfach zu viele vorne sein wollen.
 
Zuerst möchte ich mein Beileid zum Tode an Muriel Furrer ausdrücken. Da die Staatsanwaltschaft noch ermittelt, weiß man nichts genaues. Meine Vermutung bei Muriel: kalter Regen hat den Körper ausgekühlt - Finger werden taub - Bremsen und Schalten wird schwierig - am Ende kann man den Lenker nicht mehr halten und man kann die Fahrtrichtung nicht mehr genau bestimmen: wahrscheinlich ist sie mit mit hoher Geschwindigkeit von der Straße abgekommen und gegen einen Baum geprallt und bewusstlos im Wald liegen geblieben (Todesursache anscheinend Schädel-Hirn-Trauma). Als Hobbyradler würde/müsste man vorher anhalten und Pause machen - als Profiradler fährt man wahrscheinlich weiter? Beim Sturz von Gino Mäder vermute ich eine Windböe in Verbindung mit hoher Geschwindigkeit. Die Frage ist ob der Wettkampfveranstalter Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit treffen muss oder ob die Eigenverantwortung der Sportler erhöht werden sollte?
Du vermutest und spekulierst mir generell zu viel und auch zu viel Unwahrscheinliches. Nach nur einer Stunde, zumal im Renntempo, ist man auch bei den unfreundlichen Bedingungen nicht so ausgekühlt, dass die Finger taub werden. Es gibt heute hervorragende Kleidung für Regenrennen. Aus Spekulationen sollte man keine Konsequenzen ableiten.
 
Und wenn es bedeutet dass jede potentiell gefährliche Kurve mit Motorrad-freundlichen Voll Leitplanken gesichert werden muss, zzgl. Protektoren.
Wir sind echt in den 60gern der F1. Jim Clark starb in Hockenheim weil er durch techn. Defekt in den Wald abbog (F2 Rennen). Leitplanken damals? Fehlanzeige. Der alte Spa Kurs, meine Güte...
Und dann prallt einer in so eine Leitplanke und bricht sich unglücklich das Genick, der sonst über die Straße raus und ins Gebüsch geschlittert wäre, wo er sich nur ein paar Schürfungen und Prellungen geholt hätte...

Natürlich ist es sinnvoll, Verkehrsteiler abzubauen oder zumindest mit Schutzmatten und Warnposten zu versehen. Aber man kann eine Rennstrecke nun wirklich nicht mit einem F1-Kurs vergleichen. Im Extremfall müsste man für einen Tag 250km beidseitig absperren und sichern, wobei das Absperren wiederum Sturzräume verkleinert/verhindert. Den Aufwand wird kein Veranstalter betreiben können, selbst wenn das so von den Behörden bewilligt würde.
 
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