Hannes
SF-Gründer
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Vielleicht ist es für die Kopfgesteuerten unter uns überhaupt einer der wenigen Wege, Körpergefühle zu haben? Gerade, wenn man an seinen Grenzen fährt, muss man doch bei dem bleiben, was man tut, ganz intensiv auch in sich hineinhorchen, Atem, Herzfrequenz, das Brennen in den Oberschenkeln, das Ziehen im Rücken, all das will sorgfältig ausbalanciert werden, damit es bis nach oben oder bis zum Ende der Strecke reicht. Da ist einfach kein Platz mehr für soziokulturelles und intellektuelles "Grundrauschen", man ist komplett im Hier und Jetzt fokussiert und erlebt deswegen alles um so intensiver.
Das ist eine gute Beschreibung und kommt dem sehr nahe, was in mir vorgeht, wenn ich auf dem RR fahre.
Unsere Situation ist nun mal die, dass die Wahrnehmungsfähigkeiten sehr eingeschränkt sind - in sich hineinhören, den Körpergefühlen Raum geben, sich Zeit dafür nehmen - vieles verliert sich in der Alltagshektik. Sport ist für mich denn auch nicht in erster Linie Challenge, sondern die Möglichkeit, was für Körper und Seele zu tun. Und: andernorts schrieb ich das schon mal: ich tue es für meine Lebensfreude.