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Stadtratte - Flotter Schrott - Der Stadtradthread

  • Ersteller Ersteller einbeiner
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Ich sag mal so: Denkmalschützer wollen am liebsten auch noch die größten Bausünden der 60er und 70er Jahre erhalten :rolleyes:

Neee im Ernst, find ich klasse, daß Du Dich des Rades Deiner Kollegin so angnommen hast (der Lyt und der Nabendynamo sind mir nicht entgangen). Wenn sie damit zufrieden ist, völlig OK

Trotzdem halte ich die Positron technisch, ergonomisch und ästhetisch nicht für zweite, sondern für letzte Wahl.

Zur Ästhetik: diese durchgehenden Züge, oft in weiten Bögen wegen unpassender Einheitslänge, zusammen mit den fetten Plastikschellen, wirken einfach nur primitiv.

Zur Ergonomie: Ohne Frage besser als Unterrohrschalter, aber die Schalter sitzen immer noch nicht da wo sie hingehören: da wo die Hände sind. Und Lenkerschalter für Trainingsbügel gab es zu der Zeit auch schon, nur kam eben kaum jemand auf die Idee die auch zu verbauen. Hätte Shimano ja für Alltagsräder ja auch bringen können (für Rennräder halte ich Unterrohrschalter vom Bewegungsablauf geeigneter als Vorbauschalter).

Zur Technik: Erstmal die Schaltzüge mit Druckdrähten - viel Spaß bei der Ersatzteilversorgung, wenn der morgen kaputt geht (und Du evtl Deiner Kollegin wg, Jobwechsel nicht mehr zur Verfügung stehst). Und dann die Schalteigenschaften, sowas von lahm und unpräzise :mad: Da schaltet ja eine Simplex mit Delrin Hebeln, irgendwo zwischen Hartgummi und Weichplastik, noch exakter... Nach der ersten Probefahrt mit sowas hatte ich nur gelacht und mich dann grinsend auf mein Rad mit Huret Svelto gesetzt. Nein ich habe seinerzeit nicht "verächtlich auf das indexierte Schalten herabgeblickt", ich habe durchaus den Wunsch nach sowas gesehen. Nur eben nicht so gelöst.

Heute wäre meine Wahl für sowas selbst der billigste GS Lenkerschalter von Shimano - keine billigen Trigger, die funktionieren tatsächlich nicht so lange. Dazu eine beliebige Schaltung (außer Dura-Ace), wobei die ... *grübel* GS 200 oder 400 Schaltwerke gar nicht schlecht waren. Zwar ohne jedes Renommee, aber funktional und zuverlässig.

Nimm's mir bitte nicht übel, ich finde Deinen Umbau wirklich gut. Nur hab ich bei einigen Produkten so einen Beißreflex, und die Positron steht da ganz vorne an :D Kann man als Kuriosum der Nachwelt zeigen - als schlechtes Beispiel :eek:
 

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Re: Stadtratte - Flotter Schrott - Der Stadtradthread
Ich sag mal so: Denkmalschützer wollen am liebsten auch noch die größten Bausünden der 60er und 70er Jahre erhalten :rolleyes:
Ich mag auf solche Polemik(en) nicht wirklich eingehen, daher nur so viel: Ich habe tatsächlich im zweiten Hauptfach Kunstgeschichte mit Schwerpunkt Architektur/Denkmalpflege studiert, und bin trotzdem der Ansicht, dass Bauten ab den 1960er Jahren generell immer erst mal eine Abrißerlaubnis bekommen sollten, von wirklich sehr wenigen Ausnahmen abgesehen ...
Apropos "Denkmalschutz": Was macht eigentlich das 1931er Dürkopp Diana Mod. 8 - davon habe ich zwischenzeitlich gar nichts mehr gehört bzw. gelesen ... ?
Zur Ästhetik: diese durchgehenden Züge, oft in weiten Bögen wegen unpassender Einheitslänge, zusammen mit den fetten Plastikschellen, wirken einfach nur primitiv.
Du vergißt offenbar, dass Du hier im "Stadtschlampen"-Thema unterwegs bist, nicht im Italo-BlingBling-Bereich ... :rolleyes:
Und davon abgesehen gab und gibt es schlicht und einfach keine anderen Unterrohr-Schellen für Bowdenzughüllen zu kaufen, deswegen verwende ich Positron-Rahmenschellen (... die übrigens nie versagen oder rosten ...) auch an Fahrrädern, die gar keine Positron haben/hatten.
Und ja - ich habe mir auch schon oft genug Unterrohr-Schellen aus Edelstahlband selber hergestellt (wenn es dann z. B. Doppelschellen für Trommelbrems-Getriebenaben an Oversize-Unterrohren sein müssen - die gibt es nirgendwo, und hat es auch noch nie gegeben), aber irgendwie ist mir auf Dauer meine Lebenszeit doch zu kurz für solche Arbeiten ...
Zur Ergonomie: Ohne Frage besser als Unterrohrschalter, aber die Schalter sitzen immer noch nicht da wo sie hingehören: da wo die Hände sind. Und Lenkerschalter für Trainingsbügel gab es zu der Zeit auch schon, nur kam eben kaum jemand auf die Idee die auch zu verbauen.
Das ist Quatsch, bzw. hast Du den entscheidenden Punkt nicht verstanden - indexierte Lenkerschalter, die auch an Trainingsbügel passen, kamen erst gegen Ende der 1980er Jahre mit den MTBs auf. Und mir ging es schon darum, nicht einfach irgend etwas zu verbauen, sondern eine Schalttechnik zu verwenden, die prinzipiell zum Baujahr des Rades (1984) paßt (und die Peugeot bereits ein oder zwei Jahre später, nach dem Zusammenbruch der französischen Fahrradtechnik-Industrie tatsächlich auch verbaut hat - mein 1987er Peugeot 'Toulouse' war original mit der Positron ausgerüstet).
Zur Technik: Erstmal die Schaltzüge mit Druckdrähten - viel Spaß bei der Ersatzteilversorgung, wenn der morgen kaputt geht (und Du evtl Deiner Kollegin wg, Jobwechsel nicht mehr zur Verfügung stehst).
Es gibt heute mehr und leichter Positron-Ersatzteile als vor 10 Jahren, als man vorwiegend auf NOS-Überbleibsel angewiesen war. Zudem brechen diese Drähte wirklich nicht jedes Jahr ... Und wenn wirklich "alle Stricke (= Schaltdrähte) reißen sollte, kann die Kollegin ja immer noch auf die originale Technik rückrüsten (lassen), ohne jeden Schaden oder Verlust am Fahrrad.
Und dann die Schalteigenschaften, sowas von lahm und unpräzise :mad: Da schaltet ja eine Simplex mit Delrin Hebeln, irgendwo zwischen Hartgummi und Weichplastik, noch exakter...
Das kann ich nicht bestätigen - wahrscheinlich hängt es vom richtigen Umgang mit der Technik ab, wie eigentlich immer (Hochschalten mit dem Handballen, Herunterschalten mit dem Zeigefinger - das geht kurz und knackig).
Aber wie schon gesagt: Du begreifst aus Deiner (offenbar ziemlichen begrenzten ...) Perspektive den entscheidenden Punkt nicht: Es gibt tatsächlich Menschen, die mit Friktionsschaltungen nicht gut, und vor allem nicht gerne zu Recht kommen - das Ergebnis ist dann in der Regel, dass sie selten bis gar nicht schalten, und sich ständig in irgendwelchen beliebigen ungeeigneten Gängen abquälen, was ihnen das "Fahrerlebnis" mit ihrem "Oldtimer" doch sehr verleidet (und ja - das war hier tatsächlich der Fall).
Und natürlich gibt es heutzutage bessere indexierte Schaltungen als die Positron, aber ich glaube nicht, dass @diwa große Lust hat, in ein altes Rad für eine Freundin seiner Tochter viel Geld und Arbeit zu investieren, um es auf eine höherwertige Schaltgruppe umzurüsten - das kann man schon alles machen, klar, aber wenn die Ausgangsfrage lautet "dranlassen oder ersetzen", würde ich sagen: dranlassen, wenn es noch funktioniert (und bei einer Positron ist eben die Wahrscheinlichkeit, dass es ohne großen Zusatzaufwand funktioniert, relativ groß).
Man kann natürlich immer "mehr" machen, mehr Zeit und mehr Geld investieren, das ist klar - Dirk wird Dich sicherlich nicht davon abhalten, ihm z. B. eine frühe Deore-Schaltung mit Daumen-Lenkerschaltern zu schenken, wenn Du die gerade herumliegen hast ... :rolleyes:
Nimm's mir bitte nicht übel, ich finde Deinen Umbau wirklich gut. Nur hab ich bei einigen Produkten so einen Beißreflex, und die Positron steht da ganz vorne an :D Kann man als Kuriosum der Nachwelt zeigen - als schlechtes Beispiel :eek:
Wie gesagt: Mit der Ausgangsfrage von @diwa hast Du Dich offenbar nicht wirklich befaßt - Thema verfehlt, würde ich sagen ...
 
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Ich mag auf solche Polemik(en) nicht wirklich eingehen, daher nur so viel: Ich habe tatsächlich im zweiten Hauptfach Kunstgeschichte mit Schwerpunkt Architektur/Denkmalpflege studiert, und bin trotzdem der Ansicht, dass Bauten ab den 1960er Jahren generell immer erst mal eine Abrißerlaubnis bekommen sollten, von wirklich sehr wenigen Ausnahmen abgesehen ...
Sag das mal bitte der Denkmalschützerin meiner Heimatstadt. Ein liebevoll "Krummer Hund" genannter Kran als Wahrzeichen des Hafens wird mal eben so von der Denkmalliste gestrichen und abgebrochen, aber ein ganz übles Kaufhaus muß als Schandfleck der Innenstadt unbedingt erhalten bleiben. Das Ding blockiert die Stadtentwicklung, weil die breiten senkrechten Lamellen an der Fassade eine Nutzung von Fenstern zuverlässig ausschließt. So fördert man Verständnis und Akzeptanz von Denkmalschutz ganz bestimmt nicht :mad: Bei Interesse https://de.wikipedia.org/wiki/Krummer_Hund_(Portalkran) und https://www.ruhrbarone.de/comeback-der-betonkloetze/105041(der erste Klotz ganz oben im Artikel).

Apropos "Denkmalschutz": Was macht eigentlich das 1931er Dürkopp Diana Mod. 8 - davon habe ich zwischenzeitlich gar nichts mehr gehört bzw. gelesen ... ?
Falls Du mich damit meinst, musst Du mich verwechseln.

Und davon abgesehen gab und gibt es schlicht und einfach keine anderen Unterrohr-Schellen für Bowdenzughüllen zu kaufen, deswegen verwende ich Positron-Rahmenschellen (... die übrigens nie versagen oder rosten ...) auch an Fahrrädern, die gar keine Positron haben/hatten.
Wenn der Rahmen keine Zugführungen hat, verwende ich sowas auch. Oder Kabelbinder, wenn es je nach Ziel schlampig oder dezent werden soll.

Du vergißt offenbar, dass Du hier im "Stadtschlampen"-Thema unterwegs bist, nicht im Italo-BlingBling-Bereich ... :rolleyes:
...
Und mir ging es schon darum, nicht einfach irgend etwas zu verbauen, sondern eine Schalttechnik zu verwenden, die prinzipiell zum Baujahr des Rades (1984) paßt (und die Peugeot bereits ein oder zwei Jahre später, nach dem Zusammenbruch der französischen Fahrradtechnik-Industrie tatsächlich auch verbaut hat - mein 1987er Peugeot 'Toulouse' war original mit der Positron ausgerüstet).
Richtig, wir sind hier bei "Stadtschlampen" - wobei dieses Peugeot ja keine Schlampe ist, sondern eine ausgesprochen elegante Dame. Im Vordergrund steht hier die reine Funktionalität, für Räder mit einem historischen, originalen oder sonstigen Anspruch wird im allgemeinen ein eigener Faden (dann hätt ich auch nix gesacht :rolleyes:) eröffnet. Von daher: selber Thema verfehlt :p
 
So, nach dem ich mich in einem anderen Thread schon mal vorgestellt habe, stelle ich euch doch mal auch noch mein Alltagsrad vor. Auch wenn es nichts edles ist, wage ich mich fast nicht, es als Sch***pe zu betiteln, da es mich zuverlässig durchs ganze Jahr und alle Wetterverhältnisse bringt.
Habe auch so ein dx3000. Nutze ich mit geradem lenker für kurzstrecken und bei gutem Wetter mal zur Arbeit. RX100 bremsen und schaltung funktionieren super. Auf keinen Fall stadtschlampe!!
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Habe auch so ein dx3000. Nutze ich mit geradem lenker für kurzstrecken und bei gutem Wetter mal zur Arbeit. RX100 bremsen und schaltung funktionieren super. Auf keinen Fall stadtschlampe!! Anhang anzeigen 558939
Hatte auch ne Zeit einen geraden Lenker montiert, konnte mich jedoch nie wirklich damit anfreunden und habe deswegen gewechselt. Ja, war diesen Winter doch ziemlich erstaunt, dass sie trotz Schnee und später dem angehäuften Dreck immer noch zuverlässig schaltete und bremste.
 
Ich war die letzten Tage nicht mit dem Klassiker unterwegs, sondern mit einem Leihrad:


Nicht, dass ich sowas nicht schonmal gefahren wäre, aber noch nie 4 Tage lang.
Das ist scheinbar ein Fahrrad, dass den kleinsten, gemeinsamen Nenner darstellt. Eine Grösse passt für fast alle, Rücktrittbremse für die Ängstlichen, 7-Gang Nexus, Nady, Gepäckträger, Korb, tiefer Einstieg, Speichenschloss, VR-Bremse rechts, breiter, weicher Sattel. Das Ganze hat als Leihrad natürlich günstig und wartungsarm zu sein.

Natürlich kann man sich auf einer flachen Insel damit fortbewegen. Dennoch war ich erstaunt, wie unkomfortabel sich das (nicht nur) für mich gestaltet hat.
Der scheinbar kommode Sattel war für mich schon nach wenigen Kilometern recht unangenehm. Die aufrechte Haltung leitet Unwegbarkeiten direkt durch zur Wirbelsäule, die unplattbaren Reifen mit ordentlich Druck (damit der Kunde während der Verleihzeit nicht nachpumpen muss?!) dämpfen wenig. Handling ist mit dem Tiefeinsteiger und dem hohen Lenker erwartungsgemäss eher wackelig.
Am meisten genervt hat mich aber der Rücktritt und die damit verbundene Schwierigkeit sich die Pedale zum Anfahren passend hinzustellen. Ich musste Anfahren quasi neu lernen und wundere mich nun auch nicht mehr über die diesen Rädern oft zu beobachtende "Aufschwingmethode".

Ich will gar nicht darauf hinaus, dass so ein Rad für Unsereinen natürlich nicht befriedigend ist.
Aber wenn ich mir vorstelle, dass die allermeisten Gelegenheitsradfahrer ihre Radfahrerfahrungen mit sowas machen, dann wundert es mich so gar nicht, dass sie Radfahren als beschwerlich und unkomfortabel empfinden und nach gefederten Sattelstützen, Federgabeln und e-Antrieben verlangen :-(

PS:
Unbestritten hat so ein Rad auch Vorteile:
Man kann es schnell und unbesorgt, nur flink mit dem Speichenschloss gesichert, überall abstellen.
 
Ich war die letzten Tage nicht mit dem Klassiker unterwegs, sondern mit einem Leihrad:


Nicht, dass ich sowas nicht schonmal gefahren wäre, aber noch nie 4 Tage lang.
Das ist scheinbar ein Fahrrad, dass den kleinsten, gemeinsamen Nenner darstellt. Eine Grösse passt für fast alle, Rücktrittbremse für die Ängstlichen, 7-Gang Nexus, Nady, Gepäckträger, Korb, tiefer Einstieg, Speichenschloss, VR-Bremse rechts, breiter, weicher Sattel. Das Ganze hat als Leihrad natürlich günstig und wartungsarm zu sein.

Natürlich kann man sich auf einer flachen Insel damit fortbewegen. Dennoch war ich erstaunt, wie unkomfortabel sich das (nicht nur) für mich gestaltet hat.
Der scheinbar kommode Sattel war für mich schon nach wenigen Kilometern recht unangenehm. Die aufrechte Haltung leitet Unwegbarkeiten direkt durch zur Wirbelsäule, die unplattbaren Reifen mit ordentlich Druck (damit der Kunde während der Verleihzeit nicht nachpumpen muss?!) dämpfen wenig. Handling ist mit dem Tiefeinsteiger und dem hohen Lenker erwartungsgemäss eher wackelig.
Am meisten genervt hat mich aber der Rücktritt und die damit verbundene Schwierigkeit sich die Pedale zum Anfahren passend hinzustellen. Ich musste Anfahren quasi neu lernen und wundere mich nun auch nicht mehr über die diesen Rädern oft zu beobachtende "Aufschwingmethode".

Ich will gar nicht darauf hinaus, dass so ein Rad für Unsereinen natürlich nicht befriedigend ist.
Aber wenn ich mir vorstelle, dass die allermeisten Gelegenheitsradfahrer ihre Radfahrerfahrungen mit sowas machen, dann wundert es mich so gar nicht, dass sie Radfahren als beschwerlich und unkomfortabel empfinden und nach gefederten Sattelstützen, Federgabeln und e-Antrieben verlangen :-(

PS:
Unbestritten hat so ein Rad auch Vorteile:
Man kann es schnell und unbesorgt, nur flink mit dem Speichenschloss gesichert, überall abstellen.
Kann ich gut nachvollziehen. Ein ähnlicher Sattel ist auf dem Ergotrainer in meinem Fitnessstudio verbaut und es wundert mich nicht, dass Radfahren darauf überhaupt keinen Spaß macht. Die meisten haben halt nur ein Rad, und das muss für alles herhalten.
Ich habe mittlerweile die Erkenntnis gewonnen, dass man mehrere Räder benötigt, um die unterschiedlichen Fortbewegungsarten auf dem Rad zu genießen. Das Rennrad für die schnelle Strecke, das MTB für Winter und Berge, das Trekkingbike zum Einkaufen oder für gemütliche Touren, das e-Bike für die entspannten 25km zur Arbeit.....und natürlich mehrere Klassiker für den Genuss :-)
 
Als ich den Buggy gesehen habe, musste ich direkt an Borkum denken. Und ein genauer Blick aufs Foto zeigt es. Super Insel. Nur fürs Rennrad fahren zu klein.
Jo, Wobei ich Föhr und Amrum noch superer finde.

Ein Rennrad ist auf diesen Inselchen definitiv fehl am Platze, aber das weiß man wohl wenn man da hin fährt.
 
Ich war die letzten Tage nicht mit dem Klassiker unterwegs, sondern mit einem Leihrad:


Natürlich kann man sich auf einer flachen Insel damit fortbewegen. Dennoch war ich erstaunt, wie unkomfortabel sich das (nicht nur) für mich gestaltet hat.
Der scheinbar kommode Sattel war für mich schon nach wenigen Kilometern recht unangenehm. Die aufrechte Haltung leitet Unwegbarkeiten direkt durch zur Wirbelsäule, die unplattbaren Reifen mit ordentlich Druck (damit der Kunde während der Verleihzeit nicht nachpumpen muss?!) dämpfen wenig. Handling ist mit dem Tiefeinsteiger und dem hohen Lenker erwartungsgemäss eher wackelig.

Aber wenn ich mir vorstelle, dass die allermeisten Gelegenheitsradfahrer ihre Radfahrerfahrungen mit sowas machen, dann wundert es mich so gar nicht, dass sie Radfahren als beschwerlich und unkomfortabel empfinden und nach gefederten Sattelstützen, Federgabeln und e-Antrieben verlangen :-(
Das schlimme ist, in den Fahrradläden stehen als Nicht-Trekking-Räder (die für ihren Einsatz-Zweck auch bestenfalls suboptimal sind) nur noch solche ergonomischen Katastrophen. Aber Hauptsache bequem... und so quälen die Leute sich auf sowas mit Rundrücken rum und sind nach 20 km völlig fertig.. Bis die sich eine elektrische Krücke kaufen und damit glücklich durch die Gegend eiern. Alle mit einem grenzdebilen Gesichtsausdruck, der mich an diesen Science-Fiction Film aus den 50ern erinnert, wo die Einwohner einer Kleinstadt von Aliens in willenlose Zombies verwandelt werden.
 
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in Rennrad ist auf diesen Inselchen definitiv fehl am Platze, aber das weiß man wohl wenn man da hin fährt.
Wir waren auch wegen dieser Kite buggy Nummer dort, ohne eigene Räder.
Um einmal über die Insel zu fahren und für die täglichen Wege reicht so ein Leiheumel. Eben auch, weil man ihn überall sorglos abstellen kann. Aber schön und komfortable ist echt anders.
Einen Rundrücken hätte ich gern gemacht - aussichtslos.
 
Wir waren auch wegen dieser Kite buggy Nummer dort, ohne eigene Räder.
Um einmal über die Insel zu fahren und für die täglichen Wege reicht so ein Leiheumel. Eben auch, weil man ihn überall sorglos abstellen kann. Aber schön und komfortable ist echt anders.
Es geht aber noch schlimmer... Ich hatte da mal ein Leihrad mit der Pentasport :eek: dem größten Mist (nach der Elan) den Sachs jemals rausgebracht hat. Sauschwer, potthäßlich und mit einer völlig bescheuerten Abstufung. Kleinere Gangsprünge zum ersten/letzten Gang und jeweils ein Riesenloch in den mittleren Gängen, da hat man bei Gegenwind nie vernünftigen Anschluß.

Einen Rundrücken hätte ich gern gemacht - aussichtslos.
Doch, den hattest Du. Mit dem hohen Lenkergeweih sind die Arme viel zu nah am Körper, da muss der Rücken nach hinten ausweichen

Ich nehme an, Du meinst eine etwas aerodynamischere Sitzposition, im Extremfall wie dieser bescheuerte Brügelmann-Renner. Die hättest Du haben können, allerdings hättest Du beim Ausleihen erstmal nach einem 6er Inbus und einem Hammer fragen müssen. Beim Fahren dann den Lenker neben dem Vorbau gegriffen, die Arme vor dem Körper bzw etwas daneben angewinkelt, die Kimme auf der Sattelnase eingerastet, und Du fühlst Dich wie auf einer Zeitfahrmaschine. Fast... :D
 
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Wenn bei 80.000 Inselurlauber ein Forumsmitglied auftaucht, da wird der örtliche Radverleih kaum ein Forumkonformes Rad bereithalten.Warum auch
 
Wenn bei 80.000 Inselurlauber ein Forumsmitglied auftaucht, da wird der örtliche Radverleih kaum ein Forumkonformes Rad bereithalten.Warum auch

Um einmal über die Insel zu fahren und für die täglichen Wege reicht so ein Leiheumel. Eben auch, weil man ihn überall sorglos abstellen kann. Aber schön und komfortable ist echt anders.

Der Gebrauch des Leihrades hat mich etwas erleuchtet. Ich verstehe regelmässige Nutzer solcher Räder nun viel besser.

Es geht aber noch schlimmer...
Ohne Zweifel. Für ein Rad dieser Gattung war meines schon eines der Besseren.
 
Wenn bei 80.000 Inselurlauber ein Forumsmitglied auftaucht, da wird der örtliche Radverleih kaum ein Forumkonformes Rad bereithalten.Warum auch
Da erwartet sicher niemand mehr ein Rad mit Trainingsbügel, oder gar Kettenschaltung. Trotzdem darf es gerne eine Sitzposition sein, wo man auch Kraft auf die Pedale bringen kann und den Schulter-/Rückenbereich nicht in eine Haltung zwingt, die aus orthopädischer Sicht eine Fehl- oder Schonhaltung ist. Solche Räder waren ja früher weit verbreitet, als es außer Kinderrädern, Hollandrädern und Rennrädern (einschließlich Spochträder) nur noch eine weitere Gattung gab: "Damenräder" und "Herrenräder". Stino Räder mit Dreigangnabe und flachem gekröpftem Lenker an einem kurzen Vorbau.

Deswegen sind die vorgehaltenen Räder trotzdem Mist.
Für diese Klientel offensichtlich nicht. Ich hätte weiter oben statt ergonomisch auch sportmedizinisch schreiben können, aber für diese Torkelradler ist alles was nach Sport klingt ja des Teufels :eek: Bequem muß es sein, oder was die dafür halten... Naja, diese Haltung sichert meinen Kollegen Physiotherapeuten einen guten Teil ihres Einkommens
 
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