Mein Senf zu gestern: Nach Videoanalyse aus Eigeninteresse hat Cav zumindest mal kurz einen Seitenblick gewagt, unmittelbar bevor er rübergezogen ist, was sich von Philipsen nicht behaupten ließ, der anders als der Etappensieger auch keinen Abstand zu den Neben-/Hinterleuten hatte. Für mich hat der Belgier den Sturz von Pedersen verursacht.
Das ist so. Bei Cav kann man das laufen lassen, das war okay.
Die Querung von Jasper-Desaster hingegen war ohne Blick und ohne Rücksicht auf Verluste. Ich frag mich in dem Fall sogar noch, wie das Ding für ihn ausgegangen wäre, wenn er einfach rechts auf seiner Linie durchgezogen hätte… Meiner Einschätzung nach hat er sich damit selbst keinen Gefallen getan.
Es war leider wieder typisch Jasper. Siehe Netflix. Das hat auch nix mit im Eifer des Gefechts und so zu tun, das ist seine Philipsensophie.

(Armleuchter eben…)
Aber noch etwas zum ewigen Thema Gleichbehandlung der Sprinter bei der TdF: Cav schiebt schon einige Sekunden früher Bauhaus vom Hinterrad von Philipsen (kann man laufen lassen, muss man aber nicht) und Bauhaus behindert dann mit seiner Ausweichbewegung Gaviria. Hmmm...wer wurde da wohl von der Jury als Strafe ganz an den Schluss des Tagesklassements gesetzt? Das Problem ist m.E. weniger, dass Sprints auch mal hart ausgefahren werden, sondern die fehlende Gleichbehandlung wg. Promibonus.
Das ist so. Definitiv. Da fehlt eine einheitliche Linie. Und das wird auch jeder Scheiße finden.
Gibt fast jedes Jahr irgendwen, dem sie alles durchgehen lassen und statt seiner irgendein Bauernopfer suchen.
Deswegen schau ich mir die Sprintankünfte auch nur selten an. (Was ich gestern allerdings bereut habe.)
Die Vergangenheit von Cavendish kann ich allerdings nicht ausblenden. Und da gab es weit mehr als nur das von
@Hochdruck verlinkte Video.
Mag aber gut sein, dass seine Depression und deren Überwindung zu einem Wandel geführt haben. Dann hätte das ja auch auf dieser Ebene etwas Gutes.
Naja, man sollte jedem Menschen die Chance zur Veränderung geben. Cav hatte jetzt 17 Jahre seit seinem ersten Sieg. Damals war er ein Heißsporn Anfang 20. Jetzt ist er knapp 40, hat Familie, Kinder, ne Depression durchgestanden.
Ich finde es nicht fair, ihn da noch ewig mit dem problembeladenen Rucksack aus früheren Zeiten rumlaufen zu lassen.
Ich persönlich bin froh, dass jetzt endlich Ruhe im Karton ist.
Glaubst du das? Ich nicht. Jedenfalls nicht, bevor er ausgestiegen oder die Tour rum ist.