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Tour de France 2024

Ich schaue seit Indurain Radrennen, und ich bilde mir ein sagen zu können, wenn was nicht mehr stimmt.
Und dieses Gefühl habe ich seit Corona. Da sind die Leistungen förmlich explodiert.
Und seitdem jedes Jahr nochmal ein Stück dazu gekommen.
Außerdem scheinen manche Fahrer nicht mehr müde zu werden und über unerschöpfliche Energie zu verfügen.

Galibier war ja schon wild, aber die Leistung gestern war nur noch absurd.

Möchte ja nicht wissen, was los wäre, wenn Pogi gestern nicht dabei gewesen wäre, und Vingo seine Zeit von gestern gefahren hätte. Er sah sich letzes Jahr schon Dopinganschuldigungen ausgesetzt, und ist dieses Jahr mind genausogut.

Aber bei Mister Niceguy hört man erstaunlicherweise auch von der Fachpresse kein raunen, und das bei seinem Teamumfeld.
Finde ich zumindest erstaunlich.
"I'm done. I'm dead" gabs erst letztes Jahr und dieses Jahr ist noch nicht zu Ende 🤷‍♀️

Das Radgewicht könnte eine Rolle spielen. Damals waren die Räder meines Wissens noch deutlich schwerer als 6,8 kg. Wurden da nicht noch Alu-Rahmen gefahren? In der Ära Armstrong müsste das Radgewicht aber auch schon voll ausgereizt worden sein.
Pantanis Bianchi war unter 7kg.

https://www.bikeradar.com/features/retro-pro-bike-marco-pantanis-1998-bianchi-mega-pro-xl
 
Cavendish ist sprinter und mir ist bewusst, dass das seine stärke ist. Aber: Warum ist er so dermaßen platt und die Top 10 noch "relativ" fit? Ist die Leistungsdichte nicht nahe beieinander?

Auch das andere Fahrer bis zu 30-40 Minuten später ins Ziel kommen ist für mich erstaunlich - in dem Sinne das die Top 5 der Etappe so weit entfernt sind.

Liegt nicht nur am reinen Leistungsvermögen und weniger Watt/Kg an sich, Sprinter haben eine mindestens dreimal so hohe Laktatbildungsrate wie die Berg- und GC-Fahrer. Und Laktat ist das Zeug, welches nicht nur die Muskeln "übersäuern" lässt, sondern auch dafür sorgt, dass es einem so richtig gammlig geht, bis hin zum Übergeben. Bilder sind ja bekannt. Dafür können Sprinter halt kurzzeitig ihre 1.500-2.000 Watt raushauen, dafür braucht es diese Muskelfasertypen, die eher einen Nachbrenner als einem Dieselmotor ähneln.

@Allwissende: Gab es eigentlich mal wieder aktuellere "Leistungswerte" von Cav, ich kenne nur seine alten Anekdoten bzgl. Leistungstests, "250 Watt FTP, das reicht nichtmal zum Juniorenfahrer", "In einem Labortest gibt es keinen Zielstrich", ... was bei ihm immer alles in die Richtung geht, dass er - wie die Hummel - theoretisch nicht fliegen konnte*, es aber nicht wusste, und daher einfach machte.


*ja, ich weiß, irgendwann hat man rausbekommen, wieso, blabla..
 
Ich finde es ebenso erschreckend wie bezeichnend, dass derlei Nutztier-Vergleiche als "perfekt" bezeichnet werden. Das lässt in Sachen Ethik ganz tief blicken. Vermutlich müssen die Fahrer erst tot vom Rad fallen, damit sich die Realitätsverweigerer regen. Und selbst dann würden man noch deren Einsatz bis zur Selbstzerstörung frenetisch feiern. Vermutlich würde man obendrei Denkmäler für die betreffenden Fahrer errichten und gefühlsduselig dort Fahrradflaschen hinterlegen (Tom Simpson lässt schön grüßen).

Das folgende Interview mit einem ehemaligen Rennradprofi macht mich sehr nachdenklich. Es zeigt, wie wirkungslos der "Kampf gegen Doping" zu sein scheint. Auch hier die Message: Macht euch keine Gedanken! Genießt einfach die Show! Die Wahrheit werden wir eh nie erfahren.

Sorgen macht man sich bei der Tour stattdessen um Corona. Ich könnte kotzen.

Ich glaube Radsport ist nichts für Dich. Wenn mir ein Sport so aufs Gemüt schlagen würde, dann würde ich ihn nicht verfolgen.

Bzgl. Dopingvermutungen der Topfavoriten halte ich es so wie Thibaut Pinot: "Es interessiert mich nicht".

Wenn irgendwann evtl. jemand überführt wird, kann ich mich dann immer noch damit beschäftigen. Sehe keinen Sinn darin, bei jeder Top Leistung erneut Vermutungen und Verdächtigungen anzuführen nur um dann evtl. in ein paar Jahren sagen zu können: "Ich wusste es Doch!". Was bringt mir das?
 
Bezüglich den Materialverbesserungen der letzten 25 Jahre: beim Berg hochfahren haben sich keine Verbesserungen ergeben, die eine Zeitverkürzung um 10 bis 15 % erklären könnten.
Es summiert sie halt alles auf. Besseres Training, deutlich bessere Ernährung, Verbesserung der Räder. Und bei den Tempi, die die Jungs berghoch fahren, machen auch die Aero-Versserungen der Räder einen Unterschied.

Nichtsdestotrotz bin ich Realist genug, um nicht an Märchen zu glauben. Aber man muss es halt immer wieder durchkauen.
 
Bezüglich den Materialverbesserungen der letzten 25 Jahre: beim Berg hochfahren haben sich keine Verbesserungen ergeben, die eine Zeitverkürzung um 10 bis 15 % erklären könnten.
Wenn man es isoliert betrachtet vielleicht. Aber an den Bergen kann halt schneller gefahren werden, wenn durch das Material auf der Flachen Energie gespart wird.

Es ist doch ein ganzes Konzert von Randbedingungen, die zu beachten sind. Wurde hier im Faden schon mehrfach in der ruhen einen oder anderen Form erwähnt.

Die gestrige Etappe konnte ich nicht live sehen. Was für eine Machtdemonstration. Als Pog freihändig hinter dem attackierenden Vingegaard fuhr, war die Sache klar.

Das ist der beste Allrounder seit Merckx und er wird sich die Tour holen.
 
Was genau ist an einem Typen der einen anderen vor ein Auto tritt "herrlich"?
Verstehe ich auch nicht. Einigen dieser Typen gehört zwar in der Tat mal mächtig in den Arsch getreten, aber diese Szene ist dann doch etwas befremdlich. Wäre der Typ zu Fall gekommen und vom Auto überfahren worden, wäre das sicherlich kein schöner Tag dieser genialen TdF gewesen.

PS: Didi Senft ist in jüngeren Jahren ja auch gerne mal am Strassenrand mitgelaufen, war damals nie ein Aufreger. Zeiten ändern sich und viele dieser Selbstdarsteller übertreiben es, aber es gibt geeignetere Mittel, diese aus dem Verkehr zu ziehen.
 
Wenn irgendwann evtl. jemand überführt wird, kann ich mich dann immer noch damit beschäftigen. Sehe keinen Sinn darin, bei jeder Top Leistung erneut Vermutungen und Verdächtigungen anzuführen nur um dann evtl. in ein paar Jahren sagen zu können: "Ich wusste es Doch!". Was bringt mir das?

Eben, der Kampf um die Plätze war trotzdem echt und hart, und wenn die Drei da vorn in ihrer Liga fahren, werden sie entweder alle gedopt oder alle sauber sein. Und ob mit oder ohne, ob 6 oder 7 Watt, es würde nie in die Richtung führen, dass ich sagen könnte, "ja toll, da könnte ich jetzt auch mithalten". Weil wenn sie ohne Doping nur 4 Watt/Kg schaffen würden, dann würde ich langsam sagen, "Moooment, lass mich auch mal ran!"
 
Eben, der Kampf um die Plätze war trotzdem echt und hart, und wenn die Drei da vorn in ihrer Liga fahren, werden sie entweder alle gedopt oder alle sauber sein. Und ob mit oder ohne, ob 6 oder 7 Watt, es würde nie in die Richtung führen, dass ich sagen könnte, "ja toll, da könnte ich jetzt auch mithalten". Weil wenn sie ohne Doping nur 4 Watt/Kg schaffen würden, dann würde ich langsam sagen, "Moooment, lass mich auch mal ran!"
Exakt so sehe ich das auch. Deshalb interessieren mich die Leistungsschätzungen von LR etc. auch nicht. Ob das jetzt 6 oder 7W/kg waren...was machts für mich für einen Unterschied?
 
Material macht bestimmt auch einen kleinen Teil aus. Aerodynamik, Rollwiderstand, Kleidung, Kühlung, etc. Der größte Unterschied wird aber aus Erkenntnissen in der Trainings. und Ernährungswissenschaft kommen.
Man muss sich doch nur mal angucken wie falsch die damals trainiert und sich verpflegt haben. Dass die am Ende einer Etappe so schnell den Berg hoch kamen, ist ein absolutes Wunder und zeigt die Power der verbotenen Mittelchen. Dass perfekt vorbereitete und versorgte Sportler heutzutage deutlich schneller sind, kann doch keinen wundern.
Pantani war ein gedopte Bergziege, die aktuelle Generation Rennfahrer sind hochgezüchtete Rennpferde.
Wurde ja schon gesagt, dass das hier ohnehin niemand auflösen kann und das Beispiel Pantani kann man so bringen. Aber dass auch die Zeiten eines Armstrong 20 Jahre später derart pulverisiert werden, kann man einem schon die Augenbrauen hochziehen (vor allem weil bekannt ist, wie sehr Armstrong seine Vorbereitung und sein Dopingsystem perfektioniert hatte).

Ja, die Ernährung und Verpflegung hat einen riesigen Sprung gemacht. Ob das dazu führt, dass man in 20 Jahren den Nachteil durch fehlendes Doping wettmacht und nochmal 10% drauflegt, kann jeder für sich selbst überlegen.

Hier weiß es schlicht niemand, kann jeder/jede mit sich selbst ausmachen und den Sport genießen :-).

OT: Der Weltrekord im Marathon ist in den letzten 20 Jahren keine 5 Prozent besser geworden, und die laufen auch mit Carbonschuhen und trainieren/regenerieren durch bessere Ernährung und Fortschritte der Trainingswissenschaft völlig anders.
Ja, die laufen auch nur einmal und nicht drei Wochen am Stück... :-)
 
Das selbe wie immer vor der Tour oder am Ruhetag.
  • Exakte Prognosen über den weiteren Verlauf (die dann natürlich nicht eintreten werden)
  • Dopingdebatte
  • Covid-Debatte
  • Eurosport/ ARD - Bashing
  • Die Teams für ihre bescheuerte Tatik zerlegen und deren Unvermögen darlegen
  • Uns über die Langeweile durch die Dominanz von … (variabel, je nachdem, wer gerade gewonnen hat) beschweren
  • Technik-Verriss (SRAM, Colnago, tubeless, … , je nachdem was gerade dran ist)
  • Die guten alten Zeiten glorifizieren (was natürlich keiner genauen Prüfung standhält)

Hab ich was vergessen?
Läuft Jungs!
Ihr enttäuscht mich nicht. :p
 
War aber Normalized, er möge mal nicht so auf die Kagge hauen! ;)
Erklärt aber auf jeden Fall, warum Cav da oben so ausgesehen hat, wie er nunmal aussah... 🫣
Denen wird schön die Düse gegangen sein.
Warum tut er sich das eigentlich noch an? Und dem Team. Netflix? Da wären gestern wieder drei Mann mit ihm raus gewesen.
 
Adam Yates (UAE Team Emirates / Etappensechster / Eurosport):
“Visma ist mit Matteo Jorgenson super schnell unten in den Berg gefahren und dann waren nicht mehr viele Fahrer übrig. Es war den ganzen Tag sehr hart. Am Ende muss sich Tadej sehr gut gefühlt haben und er konnte den Sieg holen. Ich habe mich nicht wohl gefühlt. Hohes Tempo, viele Höhenmeter und die Straßen hier sind wie Käsereiben für deine Kronjuwelen – es war heute nicht einfach.“

...liegt es vll. daran, dass er zu aufrecht sitzt oder umgekehrt? duck und wech
 
Material macht bestimmt auch einen kleinen Teil aus. Aerodynamik, Rollwiderstand, Kleidung, Kühlung, etc. Der größte Unterschied wird aber aus Erkenntnissen in der Trainings. und Ernährungswissenschaft kommen.
Man muss sich doch nur mal angucken wie falsch die damals trainiert und sich verpflegt haben. Dass die am Ende einer Etappe so schnell den Berg hoch kamen, ist ein absolutes Wunder und zeigt die Power der verbotenen Mittelchen. Dass perfekt vorbereitete und versorgte Sportler heutzutage deutlich schneller sind, kann doch keinen wundern.
.........
Das denke ich auch, da hat sich ne Menge getan....wobei ein L Armstrong - mal unabhängig von den Mittelchen - in Sachen Training seine Konkurrenten Lichtjahre voraus war, so akribisch, so Detailversessen......ich denke da war der nicht sooo weit weg.
Ich schaue seit Indurain Radrennen, und ich bilde mir ein sagen zu können, wenn was nicht mehr stimmt.
Und dieses Gefühl habe ich seit Corona. Da sind die Leistungen förmlich explodiert.
Und seitdem jedes Jahr nochmal ein Stück dazu gekommen.
Außerdem scheinen manche Fahrer nicht mehr müde zu werden und über unerschöpfliche Energie zu verfügen.

Galibier war ja schon wild, aber die Leistung gestern war nur noch absurd.

Möchte ja nicht wissen, was los wäre, wenn Pogi gestern nicht dabei gewesen wäre, und Vingo seine Zeit von gestern gefahren hätte. Er sah sich letzes Jahr schon Dopinganschuldigungen ausgesetzt, und ist dieses Jahr mind genausogut.

Aber bei Mister Niceguy hört man erstaunlicherweise auch von der Fachpresse kein raunen, und das bei seinem Teamumfeld.
Finde ich zumindest erstaunlich.
Dass man in einer Rundfahrt dermaßen "abgeht"...jo da bin ich nicht so skeptisch...aber dass der oben erwähnte nette Herr (was er zweifelsohne bestimmt ist) einen Jahrespeak hat, der vom frühsten Frühling bis zu der fallenden Blätterrundfahrt anhält - ich denke die Chance, dass er nun auch noch die Vuelta sich holen kann wird er nicht verstreichen lassen - das ringt mir zumindest ein "Naaaja" ab.

Aber trotzdem sehe ich das auch wie eine Show der Unterhaltung an....wenn sie meinen nachhelfen zu müssen..ihre Verantwortung gegenüber sich selbst, bzw ihrer Gesundheit...
Ich schaus gern, werde es auch weiterhin gern ansehen. Einzige Ausnahme, wenn auch hier irgendwann die "E" Sache Einzug hält (was tatsächlich prognostiziert wird....so nach dem Motto dann muss man Akkumanagment betreiben etc.)...dann bin ich endgültig raus.
 
Adam Yates (UAE Team Emirates / Etappensechster / Eurosport):
... die Straßen hier sind wie Käsereiben für deine Kronjuwelen – es war heute nicht einfach.“

...liegt es vll. daran, dass er zu aufrecht sitzt oder umgekehrt? duck und wech
Ich hab zwischenzeitlich noch ne "Haltungsstudie" gemacht, als die Motorradkamera mal langsam am Peloton entlang gefahren ist. Es kam ein Fahrer nach dem anderen ins Bild. Bei manchen hab ich noch zu meiner Frau gesagt "Bikefitting wird überbewertet, wenn ich sehe, wie beschissen manche auf den Mühlen sitzen."

Dann kam Yates ins Bild und ich sag noch: "Guck dir den an! Der sitzt aufrecht wie am Esstisch und hockt mit dem A***loch vorne auf der Sattelspitze!"

Jetzt weiß ich, warum! Er konnte nicht mehr anders... 😵‍💫
 
Also dass das Training so einen Unterschied machen soll, kann ich nicht glauben... Ulle ist damals bestimmt tausende Kilometer Vorbereitung gefahren und viele haben ja auch Höhentrainingslager gemacht.

Ich denke, wenn heute im Profisport nicht mehr gedopt wird, dann als Amateur, zum Muskel und Lungen aufbau... Also kann ja ein Pogacar bis 18 oder 20 Vollgas gegeben haben mit Doping.
 
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