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Trainung für Bergmarathon (erster Ötzi) ohne (später mit) PowerMeter?

Kurz Offtopic -nur weil wir es jetzt sooft von Bimbach hatten - man kann auch knapp an der Schwelle noch lächeln - macht halt alles doch Spaß und das sollte die Hauptsache sein 😀
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* Keine Panik zwecks Wasserzeichen: Bild ist bezahlt - es gibt nur noch keinen Download Link :rolleyes:
 
@aledran ich bin mir aktuell nicht sicher was meine "korrekte" Schwelle ist. Meine letzte LD war am 9.3 (202W) und diese Schwelle nutze ich aktuell noch; ICU Intervalls bescheinigt mir aktuell eine Schwelle von 215W.

Entwicklungsbereich bezeichnet mein Trainer den Zone 4 (90%-105%). In meinem Trainingslager direkt nach der LD konnte ich in dem Bereicht keine Langen Anstiege durchgängig fahren und bin, wenn es "Flachstücke" erlaubt haben immer in den GA Bereich gewechselt.

Ich denke für seine "erweiterte pacing Strategie, brauche ich noch mehr Erfahrung; bis jetzt komme ich allerdings Mental ganz gut mit folgenden 4 Werten/Mindset zurecht

150W (75%) -> oberes Ende der Grundlage - das solltest du prinzipiell Anstreben
180W (90%) -> alles im grünen Bereich so solltest du jeden Berg hochfahren (können)
210W (100%)-> angeblich kannst du das eine Stunde fahren - es darf auch mal ein bisschen weh tun
300W (150%)-> Shit, beißen länger als 1 Minte sollte diese Aktion nicht dauern

Dann teste das doch mal aus, was Du wie gut verträgst. Also nicht jetzt sondern im Laufe des Jahres. Ich komme damit sehr gut zurecht. Ich passe das ganze natürlich auf die Streckenlänge jeweils an. Ich hatte das auch mal andere probieren lassen, die damit bestens zurecht kamen.
 
Welche Zeit hast Du geschafft? Warst Du in Anbetracht Deiner Fehler mit Deiner Leistung zufrieden?
Dieses Jahr fährst Du den Ötzi nicht, oder? Hast Du vor, den nochmals zu fahren, oder reicht einmal?
Nachdem ich mich keine zwei Wochen vor dem Ötztaler gut 4-5 Tage mit Magen-Darm rumschlagen durfte, hatte ich Panik, nicht zu finishen - ich habe mich also von sämtlichen Zeitzielen verabschiedet und bin nur ums Überleben gefahren 😅 Das bedeutet aber, dass ich natürlich jetzt einen weiteren Ötztaler brauche, um auf Zeit zu fahren ;)
 
Nein.
Die Mengen Einfachzucker führen zu übermäßiger Insulinausschüttung, will man eigentlich erst ganz am Ende. Hört man doch auf in den ganzen aktuellen "feeding strategy"/etc Folgen der RR-Podcasts;-)
Die Aussage ist zwar weit verbreitet, habe da aber mittlerweile gewisse Zweifel an der Allgemeingültigkeit, gerade in Bezug auf den Ötzi.

1. Wenn ich das richtig verstehe, trägt die Muskelkontraktion zur Aufnahme von Einfachzucker in den Muskel bei und zwar unabhänigig vom Insulinlevel. D.h. der Körper hat neben dem Insulin nach meinem Verständnis einen weiteren Weg, den Blutzuckerspiegel zu regulieren.

2. In der oben verlinkten Review wird Bezug genommen auf diverse Studien, bei den die KH-Zuführung ganz oder teilweise aus Glucose (=>Einfachzucker) bestand

3. Selbstbeobachtung: Ich kann zu beliebigen Zeitpunkten bei langen Touren Cola in mich hineinkippen, ohne dass das zu irgendeinem Leistungsloch führt, jedenfalls, solange ich weitere KH in angemessener Zeit später nachführe. Trinke ich nach einer Tour Cola (oder esse Kuchen) merke ich dagegen recht schnell, dass diese Nahrung quasi "verpufft" und sich schnell sowas wie Heißhunger einstellt.

4. Die Cola beim Ötzi gibt es an der Seiberalm, von da aus sind es nur noch ein paar Kehren bis zum TJ. Da ist man um jedes Gramm Zucker froh, dass man irgendwie noch rein bekommt.
 
Wenn ich das richtig verstehe, trägt die Muskelkontraktion zur Aufnahme von Einfachzucker in den Muskel bei und zwar unabhänigig vom Insulinlevel. D.h. der Körper hat neben dem Insulin nach meinem Verständnis einen weiteren Weg, den Blutzuckerspiegel zu regulieren.
Das verstehe ich auch so. Insulin ist eine Möglichkeit des Körpers, im Blut befindliche Glukose in die Zellen zu schleusen. Aber: Glukose kann aber auch über Osmose in die Zellen gelangen: Bei dem Vorgang der Glykolyse in der Zelle ist der erste Schritt - unter Aufwendung von ATP, d.h. Energieinvestition, wohlgemerkt! - die alpha-D-Glukose über das Enzym Hexokinase in alpha-D-Glukose-6-Phosphat (Glu-6-P) zu phosphorylieren. Das hat zwei Vorteile: zum einen ist die Zellmembran zwar durchlässig für Glukose, nicht aber für das durch die Phosphorylierung entstehende Glukose-6-phosphat. Dadurch kann es sich in der Zelle anreichern. Zum anderen verringert sich durch die Phosphorylierung der Glukose die Glukosekonzentration in der Zelle (während Glu-6-P umgekehrt ansteigt), sodass innerhalb der Zelle weniger Glukose vorliegt als außerhalb. Da die intrazelluläre Glukosekonzentration im Gleichgewicht zu der extra-zellulären Konzentration steht, strömt weitere Glukose durch dieses entstehende Konzentrationsgefälle ein. Infolgedessen ist die Aufnahme von Glukose begünstigt. Es ist damit natürlich ein passiver Weg.
 
@aledran ich bin mir aktuell nicht sicher was meine "korrekte" Schwelle ist. Meine letzte LD war am 9.3 (202W) und diese Schwelle nutze ich aktuell noch; ICU Intervalls bescheinigt mir aktuell eine Schwelle von 215W.

Entwicklungsbereich bezeichnet mein Trainer den Zone 4 (90%-105%). In meinem Trainingslager direkt nach der LD konnte ich in dem Bereicht keine Langen Anstiege durchgängig fahren und bin, wenn es "Flachstücke" erlaubt haben immer in den GA Bereich gewechselt.
Dann ist der Bereich EB bei Dir anders als ich ihn kenne. Bei Coggan ist 90 - 105 % FTP die Laktatschwelle Zone L4:
https://powermeter-training.de/training/trainingszonen-nach-dr-andrew-coggan/
Kurz Offtopic -nur weil wir es jetzt sooft von Bimbach hatten - man kann auch knapp an der Schwelle noch lächeln - macht halt alles doch Spaß und das sollte die Hauptsache sein 😀
Ja, genau. Wenn es grundsätzlich keinen Spaß (mehr) macht, ist etwas verkehrt.
Nachdem ich mich keine zwei Wochen vor dem Ötztaler gut 4-5 Tage mit Magen-Darm rumschlagen durfte, hatte ich Panik, nicht zu finishen - ich habe mich also von sämtlichen Zeitzielen verabschiedet und bin nur ums Überleben gefahren 😅 Das bedeutet aber, dass ich natürlich jetzt einen weiteren Ötztaler brauche, um auf Zeit zu fahren ;)
Immerhin hast Du gefinisht trotz der Vorerkrankung.👍
 
@aledran, und wie ist es gelaufen? Hast du deine Wunschzeit unterboten? Hat der Powermeter geholfen?
Mein Ziel unter 12 h habe ich geschafft. Meinen Traum unter 11 h musste ich ab dem Jaufenpass begraben. Allein schon die Gesamtpausenzeit von ca. 55 min war deutlich zu hoch. Am TJ war es sehr hart, so dass ich sogar 3 zusätzliche Pausen einlegen musste. Ein ausführlicher Bericht folgt noch. Der Powermeter hat schon geholfen, man sollte allerdings den Puls auch berücksichtigen. ;)
 
Mein Ziel unter 12 h habe ich geschafft. Meinen Traum unter 11 h musste ich ab dem Jaufenpass begraben. Allein schon die Gesamtpausenzeit von ca. 55 min war deutlich zu hoch. Am TJ war es sehr hart, so dass ich sogar 3 zusätzliche Pausen einlegen musste. Ein ausführlicher Bericht folgt noch. Der Powermeter hat schon geholfen, man sollte allerdings den Puls auch berücksichtigen. ;)
So lange ich mich (bei Rennen) gesund fühle interessiert mich der Puls nicht. Der Puls macht einem verrückt. Diesen habe ich bei Rennen nicht an (evtl 2. Seite). Timmelsjoch ist für jeden hart. Bei dir war die Gesamtsituation wenn ich sagen darf du warst ab gewisse Zeit am Zahnfleisch unterwegs + die Hitze dazu noch der Hauptgrund da es brutal heiß war

OT:
Bin gestern eine lange Ausdauerfahrt gefahren mit 246km, 2718hm. Waren 2 Berge dabei aber keine extrem langen. Wollte wegen Kitzbühler RM noch eine lange Runde fahren als Vorbereitung. Ab 10 Uhr vormittags immer weit über 30 Grad 🥵 Ich war mit meiner Leistung, Bewegungszeit (9h02) grundsätzlich zufrieden da ich alles alleine gefahren bin. Pausenzeit muss ich erst mir anschauen wie lange es waren (4x Pausen, 3x pinkeln). Wenn‘s so heiß ist fühle ich mich an gewisser Zeit nicht mehr wohl und konnte mich gut reinversetzen an die Fahrer beim Ötztaler. Es kommt der Punkt wo es übergeht man fühlt sich nicht mehr wohl, man kann nur mehr trinken aber dadurch das die Trinkflaschen schnell warm werden mit isotonischen Getränk hat sich bei mir der Bauch so komisch aufgebläht ein unwohles Gefühl. Essen auch ab gewissen Punkt nur mehr Gel bei mir was leicht schnell runtergeht. Ab ca. 14 Uhr merkte ich wie der Kopf richtig heiss wurde. Hier wünschte ich mich Abkühlung in Form von Wasser von oben oder Eiswürfel in den Rücken um die Körpertemperatur runterzubekommen. Die Watt habe ich mit höhere TF nicht mehr auf’s Pedal gebracht. So bin ich mehr mit niedrigem Gang gefahren. Hier war ich froh das ich keinen langen Anstieg vor mir habe das wäre heftig gewesen vom Kopf her. Krämpfe hatte ich nie aber wie gesagt der Kopf ich muss beißen. In all dieser Zeit gestern hat mich der Puls auch nie interessiert weil dieser durch die hohen Temperaturen sowieso steigen anfängt und bleibt
 
Zuletzt bearbeitet:
Nachdem ich meinen Bericht vom Ötzi schon im "Ötztaler 2023" Faden veröffentlicht habe, hier das Ganze nochmals:

Ziel:
Finishen unter 12 h. Geträumt habe ich von unter 11 h.

Vorbereitung:
Im Januar bin ich diesmal mit dem Training angefangen. Sonst fange ich erst ganz locker im Februar an.
Indoortrainer sind nicht so mein Ding. Ich bewege mich viel lieber draußen, wobei mir das Radfahren im Winter eigentlich zu kalt ist.

Ich habe mich dann erstmals mit Leistungsdiagnostik, FTP und pacing auseinandergesetzt.
Im Mai Leistungsmesspedale gekauft (bei Interesse hier im Faden nachzulesen).
FTP näherungsweise anhand zweier CP20 Fahrten bestimmt.

Am 17.6. bin ich mit Radelfreunden eine Tagestour mit 200 km und 4200 Höhenmeter (Hm) im Sauerland gefahren. Teilweise bin ich an den Anstiegen mit 80% FTP gefahren und habe die Distanz gut bewältigt

Am 6.7. angereist, am 7.7. die Ötztaler Gletscherstraße und am 8.7. nach Vent / Rofenhöfen gefahren. Als direkte Vorbereitung wohl im Nachhinein eher nicht so gelungen (Gletscherstraße), dafür aber landschaftlich (bis auf die Baumaßnahmen ganz oben am Gletscher) ein Genuss. An der Gletscherstraße bin ich ca. 70% FTP gefahren ohne Probleme und ohne höheren Puls, habe aber ab ca. 2200 m Höhe die dünnere Luft merklich beim Atmen gespürt.

Ernährungstrategie:
Um diese habe ich mich erst reichlich spät gekümmert.
Bisher hatte ich mich auch bei meinen beiden ganz langen Touren mit um die 4000 Hm mit Müsliriegeln und Backwaren vom Bäcker ernährt, ohne Probleme zu bekommen.

Für den Ötzi habe ich vorab auch mal Gels und Maltodextrin 12 getestet, welche beide ich unauffällig vertragen habe. Die für eine noch höhere Kohlenhydrataufnahme zusätzlich noch empfohlene Fructose habe ich zeitlich bedingt nicht mehr ausprobiert. Ich war aber auch froh, dass das Maltodextrin 12 kaum süß ist.

Für das Rennen habe ich eine 950 ml Flasche mit Wasser und 75 g Maltodextrin 12 angemischt und die andere gleich große Flasche mit Wasser plus etwas Salz. Weitere 4x 75 g Maltodextrin 12 und etwas Salz hatte ich mir in Tüten abgepackt. 3 Gels hatte ich auch noch eingepackt.

Rennen:
Um etwa 6:15 war ich am Start mit Baselayer, kurzem Trikot, Weste und dünnen Ärmlingen. Ohne Baselayer dachte ich, könnte es mir anfangs zu kalt sein.

Um 6:40 ziemlich hinten im Feld gestartet. Vor der Abfahrt nach Oetz im Pulk hatte ich reichlich Respekt bezüglich Sturzgefahr. Das war aber in meinem Umfeld gar kein Problem. Dennoch war ich rückblickend mit „meiner“ Gruppe verglichen mit vielen anderen Fahrern mit knapp 45 min bis Oetz sehr langsam.

Kurz nach Beginn des Kühtai gab es dann wegen eines Rettungswagens auf der Straße zuerst einen Stillstand und dann einen langsamen Fußmarsch, bevor wir weiterfahren konnten. Das hat vielleicht 2 – 3 min gekostet.
Im Kühtai habe ich mich gut gefühlt und bin annähernd die geplanten 80% FTP gefahren. Der Puls blieb noch unter 160 (bei HF max ca. 185 – 190). Bis zur Passhöhe hatte ich viele Fahrer überholt.
An der Kühtai Labe musste ich mich zuerst mal zurechtfinden. Gestanden bin ich dort ca. 8 min. Ich habe meine Flaschen wieder nachgefüllt, wobei ich das Wasser nur etwa zur Hälfte ausgetrunken hatte. In die andere Flasche kam eine Tüte Maltodextrin. Ein Bananenhäppchen habe ich auch noch gegessen.

Für die Abfahrt habe ich wie auf den folgenden langen Abfahrten auch die Weste angezogen. Ich hatte (vielleicht unberechtigt) Bedenken, mich ansonsten eventuell zu verkühlen. Aufgrund nicht allzu schneller Fahrweise und der im Vergleich vermutlich langen Pause an der Labestation habe ich bis nach Innsbruck wieder viele Plätze verloren. Richtung Innsbruck hatte ich eine gut passende, größere Gruppe erwischt, so dass ich bis zum steileren Abschnitt des Brennerpasses einige Körner sparen konnte. Das letzte Stück am Brenner bin ich aus der Gruppe rausgefahren, da mir das Tempo etwas zu niedrig war.

Am Brenner wieder beide Flaschen nachgefühlt (1x Maltodextrin) und wieder etwas Banane.
Durch das extrem langsam tröpfelnde Wasser dauerte das Befüllen der Flaschen sehr lange. Zu spät habe ich bemerkt, dass am Anfang der Wasserzapfstelle der Wasserdruck noch deutlich höher war und das Befüllen viel schneller vonstatten ging. So hatte ich wieder 7 min Standzeit.

Bei den Kontrollpunkten Innsbruck, Brenner und Gasteig änderte sich meine Platzierung nicht stark.

Am Jaufen fühlte ich mich in der ersten Hälfte noch gut und habe die geplanten 80% FTP noch gehalten. Allerdings war der Puls mit ca. 165 Schlägen schon merklich höher als am Kühtai. Ab der Hälfte merkte ich dann fast schlagartig, dass ich die Leistung kreislaufbedingt nicht mehr weiterfahren konnte. Sonst habe ich eher Probleme mit ermüdeten Muskeln. Ich habe dann auf ca. 70% FTP reduziert, was auch noch gut zu fahren war. Bis zum Kontrollpunkt Jaufenpass hatte ich wieder 300 Plätze gut gemacht. Dennoch wurde mir klar, dass die angestrebten sub 11 h immer unwahrscheinlicher werden würden.

An der Jaufenpasslabe musste ich recht lange suchen, bis ich einen Standplatz für mein Rad gefunden hatte. Mehrfach „schnappten“ mir andere Radler einen Platz „weg“. Erst oben am Hang bei den Toiletten konnte ich mein Rad abstellen. Das Maltodextrin war ich mittlerweile schon recht leid. Nachgefüllt bzw. aufgelöst hatte ich zwar das 3. Tütchen. Gleichwohl hatte ich Lust auf etwas Herzhaftes und habe eine Laugenstange und ein kleines Stück Kuchen gegessen. Standzeit an der Labe ca. 10 min.

In der Abfahrt vom Jaufen meinte ich, mich etwas erholen zu können. Das war leider ein Irrtum. In St. Leonhard war es mit vielleicht ungefähr 35 Grad sehr heiß. Das Angebot, sich von Anwohnern nassspritzen zu lassen, habe ich sehr gerne in Anspruch genommen.

Zu Beginn des Timmeljochs (TJ) hatte ich rechts im Oberschenkel leichte Krämpfe. Mit reduzierter Kraft rechts konnte ich aber weiterfahren, ohne anhalten zu müssen. Nach wenigen Minuten verschwand glücklicherweise der Krampf. Zusätzlich bekam ich eine leichte Übelkeit, die sich aber auch wieder langsam legte.

Nach ca. einer ¾ h am Timmeljoch mit etwa 65% FTP merkte ich, dass ich wieder kreislaufbedingt nicht mehr bis zur Labe Schönau weiterfahren konnte. Der Puls war auf etwa 160 Schläge geklettert.

Nachdem ich mich gefragt hatte, was ich hier überhaupt mache, wie es weitergehen soll, und ich feststellte, dass ich keine Lust mehr hatte, legte ich eine ca. siebenminütige Pause im Schatten ein, bis ich mich wieder für eine Weiterfahrt bereit fühlte. Ein Schieben des Rades wäre keine Option gewesen, da dies für mich nicht ausreichend erholsam gewesen wäre.
Ich hätte besser spätestens zu Beginn des TJ mein Baselayer ausgezogen. Ich war aber nicht mehr ganz im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte und fuhr mich schon ein wenig wie in Trance. Fast alle Fahrer(innen) um mich herum fuhren jetzt schweigend vor sich hin und kämpften vermutlich auch so wie ich mit sich selbst.

Danach bis zur Passhöhe und auch am Gegenanstieg zur Mautstation fuhr ich sogar etwa nur noch mit etwa 60% FTP. Eine ½ h nach der ersten Zwangspause am TJ benötigte ich noch eine weitere Pause von ca. 4 min.

Endlich später an der Labe Schönau angekommen, hatte ich richtig Lust auf Cola. Gefunden habe ich da aber nur Red Bull Cola, was auch ok war. Kaltes Wasser tat neben etlichen Orangenscheiben und Bananenstücken zusätzlich gut. Auf Maltodextrin hatte ich geschmacklich gar keine Lust mehr.

Die restliche Cola aus der Dose füllte ich in eine Flasche plus vermeintliche Apfelschorle, die sich beim Trinken später auf dem Rad als Eistee oder ähnliches entpuppte. Bevor ich wieder losfuhr, legte ich mich noch einige Minuten ins Gras und sprach sogar noch einen anderen Fahrer an, der auch zusätzliche Erholung benötigte. Standzeit an der Labe 17 min.

Nachdem ich wieder losgefahren war, plagte mich rechts wieder ein leichter Krampf und ebenso leichte Übelkeit. Beides verschwand relativ schnell.
Da es langsam kühler wurde, hoffte ich, ohne weitere Zwangspausen auskommen zu können.
Eine halbe Stunde vor der Passhöhe brauchte ich dann nochmals ca. 3 min Pause. Wieder auf dem Rad war ich sehr froh, als das Portal zum Tunnel immer näher kam. Das bedeutete, dass ich mich jetzt nicht mehr aufhalten lassen wollte. Bis zur Passhöhe war es ab da dann nur noch relativ flach ansteigend und auch der Gegenanstieg zur Mautstation war noch anstrengend, aber dennoch mit dem recht nahen Ziel vor Augen gut zu schaffen.

In der Abfahrt nach Sölden hatte ich dann noch eine passende Gruppe und konnte die Abfahrt sogar ein wenig genießen. Der kurze Gegenanstieg nach Zwieselstein war dann auch schnell erledigt. In Sölden meinten die Fahrer(innen) meiner Gruppe und auch nachfolgende Fahrer noch, einen Spurt einlegen zu müssen. Daran habe ich mich nicht beteiligt und bin dann alleine ins Ziel gekommen.

Zusammenfassung und Fazit:
Nachdem ich bei der ersten Teilnahme an der Verlosung gleich einen Startplatz bekommen hatte, beschloss ich, intensiver und zielgerichteter als sonst zu trainieren, um gute Chancen auf eine erfolgreiche Teilnahme ohne Angst vor dem Besenwagen zu haben. Das Ziel sub 12 h habe ich erreicht. Sub 11 h leider nicht. Dafür war meine Gesamtpausenzeit von ca. 55 min deutlich zu lang.
Ich frage mich, ob ich durch Ausziehen des Baselayers und durch eine noch stärkere Reduktion meiner Leistung am TJ die Zwangspausen hätte vermeiden können und eine kürzere Bruttozeit erreicht hätte.
Gerne dürfte Ihr Eure Meinung dazu schreiben und mich auch auf offensichtliche Fehler hinweisen ... als Lehre für den nächsten Marathon.;) (blau = Text editiert)


Der Ötzi und auch schon die Atmosphäre in der Umgebung in den Tagen zuvor war ein Erlebnis, was ich nicht bereue und auch nicht missen möchte. Die Anfeuerungen und die Stimmung entlang der Strecke waren wirklich eindrucksvoll und begeisternd.
An dieser Stelle möchte ich meinen Dank an alle Helfer und Zuschauer des Ötzi ausrichten.
Schade war, dass ich am TJ so kaputt war, dass ich die Auffahrt nicht mehr richtig genießen konnte und auch die Zwangspausen einlegen musste,

Landschaftlich hat mir neben dem TJ besonders der Blick vom Jaufenpass ins Passeiertal sehr gut gefallen.

Allerdings war das Training sowohl mental als auch zeitlich für mein Leben mit seinen Verpflichtungen neben dem Radsport recht herausfordernd. Bevor ich nach Sölden gefahren bin, war daher meine Einstellung, dass 1x Ötzi erstmal reicht. Daran hat sich nichts geändert. Ich schließe nicht aus, den Ötzi zu wiederholen, plane aber bis auf weiteres keine erneute Teilnahme.

Sehr gerne würde ich nächstes Jahr den Maratona dles Dolomites fahren, nachdem der erste Versuch einer Anmeldung für 2023 im Losverfahren gescheitert ist.
 
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So lange ich mich (bei Rennen) gesund fühle interessiert mich der Puls nicht. Der Puls macht einem verrückt. Diesen habe ich bei Rennen nicht an (evtl 2. Seite). Timmelsjoch ist für jeden hart. Bei dir war die Gesamtsituation wenn ich sagen darf du warst ab gewisse Zeit am Zahnfleisch unterwegs + die Hitze dazu noch der Hauptgrund da es brutal heiß war
Es würde mich sehr interessieren, wie das Rennen wohl verlaufen wäre, wenn ich am Jaufen schon früher ein wenig mehr reduziert hätte und den Puls nicht so hoch hätte kommen lassen. Andere haben ja eher das Gegenteil, dass der Puls recht niedrig ist, bei sich festgestellt wie z.B. @KaGro. Allerdings war das nicht beim Ötzi.

@raimi-27 :
Viel Erfolg beim KRM und berichte bitte bzw. verlinke bitte, wenn Du woanders darüber schreibst. Am KRM teilzunehmen, könnte ich mir auch gut vorstellen. Bist Du den schon mal gefahren?
 
Es würde mich sehr interessieren, wie das Rennen wohl verlaufen wäre, wenn ich am Jaufen schon früher ein wenig mehr reduziert hätte und den Puls nicht so hoch hätte kommen lassen. Andere haben ja eher das Gegenteil, dass der Puls recht niedrig ist, bei sich festgestellt wie z.B. @KaGro. Allerdings war das nicht beim Ötzi.

@raimi-27 :
Viel Erfolg beim KRM und berichte bitte bzw. verlinke bitte, wenn Du woanders darüber schreibst. Am KRM teilzunehmen, könnte ich mir auch gut vorstellen. Bist Du den schon mal gefahren?

Ich glaube nicht, dass man unsere Situation vergleichen kann. Mein Puls ist nicht zu niedrig bei eintägiger Anstrengung, sondern nach einer Woche Radreise mit täglich großen Belastungen:

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Ich glaube nicht, dass man unsere Situation vergleichen kann. Mein Puls ist nicht zu niedrig bei eintägiger Anstrengung, sondern nach einer Woche Radreise mit täglich großen Belastungen:
Da magst Du recht haben. Ich werde das im August bei ebenfalls einer Woche in den Alpen mal beobachten.
Die letzten beiden Jahre in den Alpen hatte ich keinen Pulsgurt dabei.
 
Da magst Du recht haben. Ich werde das im August bei ebenfalls einer Woche in den Alpen mal beobachten.
Die letzten beiden Jahre in den Alpen hatte ich keinen Pulsgurt dabei.
Mann/frau muss dafür nicht in die Alpen… “einfach” mal die Trainingsbelastung (lt. TSS, etc.) in einer Woche verdoppeln (oder mehr) im Vergleich zu den (höchsten) Wochen vorher … voila;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Selbst das muss man nicht - es reicht sogar schon ein Rennen zu fahren (also wirklich auch als Rennen fahren) und dann gleich am nächsten Tag mal Grundlage zu fahren. Selbst dann ist der Puls schon geringer verglichen zu den Grundlagenfahrten von davor.
 
Selbst das muss man nicht - es reicht sogar schon ein Rennen zu fahren (also wirklich auch als Rennen fahren) und dann gleich am nächsten Tag mal Grundlage zu fahren. Selbst dann ist der Puls schon geringer verglichen zu den Grundlagenfahrten von davor.
Kann ich nicht grundsätzlich bestätigen.

Wenn Du natürlich Deine 600–1000 TSS :rolleyes: Rennen meinst dann wird das so kommen. Es gibt aber auch 1–3 h Rennen die den Effekten nicht unbedingt hervorrufen…
 
Kann ich nicht grundsätzlich bestätigen.

Wenn Du natürlich Deine 600–1000 TSS :rolleyes: Rennen meinst dann wird das so kommen. Es gibt aber auch 1–3 h Rennen die den Effekten nicht unbedingt hervorrufen…

Interessant. Aber so lange Rennen fahre ich nicht. Ich meine schon RuK oder Eschborn/Frankfurt. Bei anderen und auch bei mir ist das so - reproduzierbar.
 
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