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was soll ich damit machen?

soll dr_elvis01 seinen italo-hobel auseinanderpflücken?

  • jo, raleigh ist moderner, leichter...

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AW: was soll ich damit machen?

Genau, genau.
Noch sind die Geräte günstig zu bekommen. Wenn man aber mal sieht, was Gringos oder Japaner dafür mittlerweile für klassische Teile zahlen, sehe ich auch hier eine eher elitäre Zukunft selbst für alten Stahl.
Unsere Enkel werden uns für reiche Schnösel halten und uns vorwerfen, unsere Ersparnisse in Form von Fahrrädern verprasst zu haben anstatt die vielen Tausender, die dann dafür zu zahlen sein werden, für die Altersversorgung angespart zu haben.

Die Amis und Japaner wollen aber nur die Spitzenmaschinen, es scheint eher so zu sein, dass die einfachen Räder sehr günstig zu haben sind. Der Unterschid zwischen einem Spitzenrad aus Stahl und einem einfachen liegt bei 1 oder 2 Kilogramm. Wenn man dann noch mit Teilemix und Kratzern leben kann, ist es ein recht günstiges Hobby.

Im Alltag fahre ich keinen Oldtimer sondern 20 Gang Ultegra an selbst aufgebautem Halbrenner. Der wiegt 9 Kilo, fährt wunderbar, schaltet wie ne eins... Ausgegeben habe ich rund 800 Euro- handgebauter Rahmen von Hagen Wechsel in Alu und Carbongabel inklusive. Da 'nen Rennlenker dran und ich bin fit für jedes Rennen. Müsste ich halt noch Bremsschaltgriffe und nen Rennlenker rechnen, lassen wir das mal 200 Euro sein (105er Griffe tuns ja vollkommen).

Auch das, was man bei Versendern in der 1000 Euroklasse bekommt, ist renntauglich zum Teil. leichter und komfortabler als die Oldies. Spätestens wenn man auf Rate kauft, kann man sich sowas leisten, denke ich. Quelle verkauft online auf Raten, sehr unkompliziert- und die führen keine schlechten Räder. Mein Bianchi Bahnrad stammt von dort :)
 
AW: was soll ich damit machen?

Noch sind die Geräte günstig zu bekommen. Wenn man aber mal sieht, was Gringos oder Japaner dafür mittlerweile für klassische Teile zahlen, sehe ich auch hier eine eher elitäre Zukunft selbst für alten Stahl.
Unsere Enkel werden uns für reiche Schnösel halten und uns vorwerfen, unsere Ersparnisse in Form von Fahrrädern verprasst zu haben anstatt die vielen Tausender, die dann dafür zu zahlen sein werden, für die Altersversorgung angespart zu haben.
Hinzu kommt, möchte ich mal behaupten, dass man mit diesen Rädern auch in 100 Jahren noch wird so gut fahren können wird wie heute - ob das dann noch jemand tun wird, falls sie mal etwas "wert" sein werden, darüber wage ich nicht zu spekulieren. Es ist jedenfalls ausgeschlossen dass die Fahrradtechnologie nochmal so einen Sprung machen wird wie von (ich sag mal) zwischen 1950 und 1980. Die Technologie ist einfach auf einem Sättigungslevel angekommen, den kein normaler Benutzer mehr ausfahren kann -- bloß noch Profirenner.

Es gibt eine Menge Leute die sammeln Dinge mit weniger Nutzwert (ich zB. auch alte Cameras für die es wahrscheinlich in 30-40 Jahren überhaupt keinen Film mehr geben wird). Da gibt es einen Bereich Hochtechnologie der einen Sammlerwert hat (zum Teil je nach Seltenheit in irrwitzige Bereiche wegen einer auch künstlich gepushten Nachfrage) und einen Bereich "Breitband", wo die Cameras so gut wie wertlos sind, zum Teil auch bei guten Namen.

Was Rennräder zu möglichen Sammlerobjekten macht, ist dass sie eine Hochtechnologie repräsentieren, und dass sie in relativ kleinen Stückzahlen hergestellt werden. Und dass die Zahl der aktiven Radfahrer wohl auch immer noch relativ groß ist. Es gibt Sammler von Cameras die keine großen Fotografen sind - ich würde es von mir nicht behaupten wollen - und genauso ist möglich dass es Leute gibt, oder geben wird die Rennräder sammeln ohne große Sportler zu sein, ganz einfach weil sie selten sind. Was das Sammeln aber erschwert ist der große Platzbedarf für Räder. Gerade in wohlhabenden Gegenden und Ländern wo man sich einen Sammlerspleen leisten kann, leben die Leute oft unter sehr beengten Platzverhältnissen, wo man schon froh sein kann ein einziges Rad unterzubringen. Und die Amis werden wohl noch länger unter ihrem schwachen Dollar und der Erosion ihrer finanzstarken Mittelschicht leiden um im internationalen Sammlermarkt ihre gewohnte Rolle weiter zu spielen.
 
AW: was soll ich damit machen?

mannmomann, da hammer aber jetzt eine Diskussion losgetreten. Aber schreibt mal weiter, bin gespannt, wo das endet...:lol:
 
AW: was soll ich damit machen?

Die Diskussion ist sehr interessant und entspricht in vielerlei Hinsicht meinen Gedankengängen. Bonanzero z.B. kenne ich ja mittlerweile aus anderen Threads und was er schreibt spricht mir aus (oder von) der Seele.
Ich komme aus einem Arbeitermilieu ( Stahlindustrie), bin von Beruf in meinen eigenen Augen ein Hand-werker, kann mich mit den modernen Renngeräten nicht anfreunden, warum, kann ich rationell nicht erklären - ich weiss, dass es schöne Sachen gibt, bloss das für mich Wichtigste - das dran arbeiten und polieren und die schlichte Schönheit der alten Stahl-hobel fehlt mir ganz einfach dabei.
Platzmangel hab' ich kaum, da ich auf dem Lande lebe. Die beiden Renner, die ich mir angeschafft habe kosteten mich sehr wenig Geld. Der Paletti war kein "besonderes" Rad, ist es aber jetzt - wenigstens für mich - geworden. Das Emrin ist was anderes, aber es war ein Glücksfall, das zu finden. Ausser einigen arbeitsfüllenden Abenden und Campa-Bremshebel ( sind immer noch unterwegs ???) wenig Geld.
Räder " à la" Ray Dobbins sind perfekt. Ich bewundere seine Vorgehensweise, gehe die Sache jedoch völlig anders an. Ich will die Räder ( kann ja noch mal das eine oder andere dazu kommen ) 1. fahren. 2. ihrer Seele nicht berauben. 3. sie sollen also Fahrräder sein und bleiben und nicht zu Altarfiguren degenerieren.
Also werde ich nie einen 2000 oder mehr Euro-Klassiker erwerben, interessiert mich nicht. Für das Geld könnte ich mir vorstellen, irgendwann ein Reiserad aufzubauen, auf Mass. Aber nicht im Moment: der Trek tut's, sehr gut sogar.
Wenn ich allerdings morgen ein klassisches Rennrad ( 60 bis 90 er Jahre ) in relativ gutem Zustand für 50 oder 100 Euro irgendwo auftreibe, dann garantiere ich für nichts:-)
Irgendjemand sagte irgendwo im Forum, unsereiner sei "angefixt". Stimmt. Es geht mir nicht mal um Sammlung oder Wert-anhäufung. Sowas macht man mit Kunst oder Aston-Martins, wenn man's sich denn leisten kann.
Aber nicht mit Fahr-rädern. Die soll man lieben für das was sie sind: eine der wenigen schönen Erfindungen der Menschheit. Und fahren.
 
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