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Welche Intervalle fahrt ihr? Und Warum?

Die Erholung von Reizen kann man so pauschal nicht vorhersagen.
Ich würde erst einmal grundsätzlich von einer unterschiedlichen Anpassungsgeschwindigkeit von Strukturen oder Systemen des Körpers ausgehen. In Abhängigkeit von dem Impact auf das System ist dabei immer von einer spezifischen Reaktion auszugehen. Inwiefern der Reiz jedoch wirklich auf den Körper wirkt ist aber kaum nach zu vollziehen und es bleibt oft nur die Rückschau mit den später zu bemerkenden Symptomen + Annahmen darüber, was da passiert sein könnte.
Grundsätzlich kann man aber auch annehmen, das man an bereits mehrfach wiederholte Reize erst einmal mit einer Ökonomisierung reagiert.
Ein Reiz wird in der Folge mit weniger Beschwerden und kürzerem Erholungsbedarf bis zur Wiederherstellung verarbeitet (Beispiel Krafttraining und Muskelkater).
Die Reizdauer und Intensität kann aber auch bei bester Anpassung werden, so dass man auf einmal gar nicht mehr mit der Erholung nachkommt (Formabfall).
Bei den Intervallen habe ich gestern praktisch den gleichen TSS eingefahren wie letzte Woche. Die von Garmin berechnete Erholungszeit war aber um den Faktor 2 erhöht (59h). Garmin nimmt also für höhere Intensitäten längere Erholungsbedarfe an und rechnet dies durch die Leistungsabgaben in eine Erholungszeit ein. So kann man das auch grob machen.
Umgekehrt kann man mit einer Einheit im Nachhinein natürlich auch überlegen, wie man diese so verkürzt oder erleichtert bekommt, das die Erholungszeit sinkt und die Leistung ggf. sogar besser entwickelt werden kann.
a) man wiederholt die Einheit einfach stumpf nach 59 Stunden Pause und schafft sie ggf. besser. Dann wäre zu fragen ob Garmin immer noch so reagiert und man evtl. die Zeiten gar nicht mehr braucht.
b) man reduziert sofort die Belastung der Einheit, indem man z.B. die Leistung reduziert und die Belastungsdauer pro Serie etwas verlängert.
Wichtig ist dabei noch, das man für Langzeitausdauerbelastungen oft einen sehr hohen TSS einfährt und diese nach einem Tag wiederholen kann während das bei Intervallmethoden oft nicht so klappt. Da sind die Bedarfe höher. Und die Bedarfe gestalten sich qualitativ mit Sicherheit auch etwas anders (Eiweiß, Glykogen, Hormone, passiver Bewegungsapparat). Auch die Beschwerden sollten unterschiedlich sein.
Ich überlege auch immer o ich nach Blockmethode oder mit klassischen Belastungsmuster arbeiten möchte und wie dann die Erholung aussehen müsste (vgl. HIT-Block, Trainingslager oder Tapering).

Zu der Einheit von Gestern:
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Das war mal ein Versuch einen Allouttest zu Beginn zu fahren, der schief ging. Danach noch 2+ mit 2 Minuten am Berg mit Pausen von fast 1:1.
Längere Pause zum nächsten Berg mit einer weiteren 2 Minuten Belastung. Pause 1:1,5.
Danach im Flachen Gelände 5* 1 Minute+ immer hart angefahren mit Pausen 1:2 und eine weitere Verkürzung der Belastungsdauer auf 40s.
Der TSS ist gleich wie letzte Woche aber die Erholungszeit wird viel länger ausfallen als e weniger Intervallen mit etwas längerer Belastungs- und Pausendauer. So wie das eigentlich geplant war (siehe Einheit weiter oben).
 
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Re: Welche Intervalle fahrt ihr? Und Warum?
Die Garmin Erholungszeiten sind bei mir extrem hoch und nicht zu gebrauchen. Da habe ich fast immer mehrere Tage. Das passt bei mir zu keiner anderen Erfassung/Metrik. Weder TP, Intervals noch WKO5 zeigen parallel so negative Form z. B. An. Ich nutze die Garmin Metriken/Vorhersagen daher gar nicht.
 
Bei mir stimmt der Leistungszustand am Garmin nie. Bin mal mit -7 einen 90min Bestwert gefahren. Hab da im Prinzip immer - 5, das wird dann während der Fahrt immer besser und endet meist bei + 5. Die Erholungszeit stimmt auch nicht immer, aber immerhin manchmal, zumindest gefühlt. Ich seh das auch eher als Spielerei an.
 
Ja, es ist nicht immer passend. Allerdings stimmt bei mir der Erholungsratgeber für Intervallreize oberhalb L4 ziemlich gut. Das sind kurze Einheiten bis 90 Minuten Dauer mit Intervallen im L5/L6 Bereich. Da kann ich dann ziemlich sehen wieviel die Erhöhung der Serien und Belastungsdauer auf die Erholungszeit ausmacht. Für L2 Einheiten passt es meistens nicht. Da sind die Erholungszeiten auch oft zu kurz angegeben.
In WKO5 keine ich keine vergleichbaren Metriken wie den Erholungsratgeber in Garmin. Ich schaue mir da TIS an ohne genaue Empfehlung des Programms. Man kann aus diesen Metrik natürlich allgemeine Regeln für sich ableiten.
PS Der TIS basiert auf Leistungsdaten und ist vergleichbar dem Training Effect in Garmin, der auf HF Daten beruht. Ich habe da die letzten beiden Einheiten auch verglichen und die 10 anaerob erhalten. Er ist da wohl nicht trennscharf, bzw. die Einheit hier war viel zu hart und viel zu viel.
Man kann bei Garmin über die HF den Trainingseffekt für umsonst erfassen. Das ist evtl. für Leute ohne WKO interessant.
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Wenn man im PMC auch die Vorschau für die nächsten Tage einblendet erhält man ja auch eine Art "Erholungsratgeber" der sogar die noch geplanten Einheiten berücksichtigt.
 
Ich fahr immer nach Gefühl, man merkt ja während des ersten Intervalls schnell ob was geht oder nicht. Gibt auch Tage, da "sollte" ich top fit sein, aber dann geht trotzdem nicht viel, während ich manchmal mit schweren Beinen los fahre und dann auf einmal läufts. Von daher sind die technischen Hilfstmittel zwar nett, aber zu 100% drauf verlassen ist eben auch nicht möglich, das gute alte Gefühl trügt eben doch nicht :D
 
Ja, das stimmt. Allerdings ist das TSS Konzept für anaerobe und aerobe Reize nur bedingt verwendbar wenn es um die Abschätzung des Reizes und des Erholungsbedarfes geht.
Das macht TIS (Training Impact Score) dann differenzierter.
 
Ich fahr immer nach Gefühl, man merkt ja während des ersten Intervalls schnell ob was geht oder nicht. Gibt auch Tage, da "sollte" ich top fit sein, aber dann geht trotzdem nicht viel, während ich manchmal mit schweren Beinen los fahre und dann auf einmal läufts. Von daher sind die technischen Hilfstmittel zwar nett, aber zu 100% drauf verlassen ist eben auch nicht möglich, das gute alte Gefühl trügt eben doch nicht :D
Ja, ich finde insbesondere bei den HIT Intervallen, das man schon nach einer Minute bemerkt ob man ausreichend erholt ist. Man kann das zahlenbasiert beobachten und daraus versuchen für die anderen Planungen abzuleiten. Es geht aber letztlich nur um Zahlen. Und einfache Regeln wie 2 HIT pro Woche mit 3 Tagen Pause zwischen den HIT Einheiten werden wohl auch klappen. Tageweise kann man das einfach relativ abschätzen bei nur Einheit pro Tag. Ich versuche trotzdem schon bei der Planung auf lange Sicht nur soviel intensiv zu trainieren wie unbedingt nötig.
 
Meine grundlegende Wochenplanung sieht so aus:

Mo: KB
Di: lange Intervalle
Mi: Grundlage/Trainingsrennen
Do: kurze Intervalle/Grundlage
Fr: Grundlage
Sa: lange Intervalle
So: Grundlage

Dabei sind im aktuellen Zyklus die langen Intervalle jeweils 3x 9 min L4 geplant und die kurzen werden wohl wieder die Pyramidenintervalle, wobei das davon abhängt ob Mittwochs ein Trainingsrennen ist, dann fahr ich am Donnerstag nur Grundage. Die Prio liegt auf langen Intervallen, da diese auch in meinen A-Wettkämpfen vordergründig gebraucht werden, bei den Stehern fährt man ja eher lange und gleichmäßig an der Schwelle. Aktuell sind die Grundlagenfahrten 2-2,5 Stunden, die Samstagseinheit ist insgesamt 4 Stunden, da kommen nach den 3x 9 min Intervallen also noch 2,5 Stunden Grundlage. Das ist jetzt für diesen Aufbaublock der Plan, nach 3 Wochen davon eine Ruhewoche, anschließend der 2. Aufbaublock, dazu schreib ich dann aber was, wenns soweit ist.
 
Dienstag bin ich nach der letzten Woche dann wieder mit mehr Power gefahren und 2x 20 Min SST. Ich hatte ja erwähnt, dass ich dann etwas brauche, um wieder mit dem alten Speed zu fahren. Gestern ne 80km GA1 Fahrt durchgeführt und heute dann wieder 2x20 Min SST + 1x 10 Min SST (mit etwas geringeren Werten). Erwartungsmäß war die Fahrt heute auch vom Gefühl her besser gewesen. Morgen dann nochmal 100km GA1 und Samstag dann mal schauen, was über 50km so geht. Da werde ich dann die kompletten 50km wohl wieder im SST Bereich fahren.
 
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Dienstag bin ich nach der letzten Woche dann wieder mit mehr Power gefahren und 2x 20 Min SST. Ich hatte ja erwähnt, dass ich dann etwas brauche, um wieder mit dem alten Speed zu fahren. Gestern ne 80km GA2 Fahrt durchgeführt und heute dann wieder 2x20 Min SST + 1x 10 Min SST (mit etwas geringeren Werten). Erwartungsmäß war die Fahrt heute auch vom Gefühl her besser gewesen. Morgen dann nochmal 100km GA2 und Samstag dann mal schauen, was über 50km so geht. Da werde ich dann die kompletten 50km wohl wieder im SST Bereich fahren.
Du fährst wirklich 80-100km GA2 (=Tempo) am Stück? Meinst du Evtl L2 = GA1 =60-75% FTP?
80-100km am Stück finde ich Tempo zu hart und für mich draußen nicht realisierbar. Fahre sie gerne auf der Rolle bei ca 82% /300W in 2-3 Intervallen mit Time in Zone 70-90 Minuten.
 
@CG82 Uups danke, ich bin auf die falsche Taste gekommen. Gemeint ist natürlich GA1. Alles andere wäre mir auch zu hart nach dem SST-Tag. Habs mal eben editiert.
 
Du fährst wirklich 80-100km GA2 (=Tempo) am Stück? Meinst du Evtl L2 = GA1 =60-75% FTP?
80-100km am Stück finde ich Tempo zu hart und für mich draußen nicht realisierbar. Fahre sie gerne auf der Rolle bei ca 82% /300W in 2-3 Intervallen mit Time in Zone 70-90 Minuten.

Ist zwar am Thema „Intervalle“ vorbei, aber da wir hier auch über die gesamte Trainingsplanung philosophieren: ich mach das gerne so einmal die Woche. Meine persönliche Strategie ist halt, dass ich mich dadurch auf ein höheres Grundniveau hebe, und dann harte Sachen auflege, statt zu versuchen, mich durch harte, kurze Intervalle auf ein höheres Grundniveau zu hieven. Was man können will muss man machen, und mir ist in meinem früheren Leben nicht geglückt, mich mit "lang und locker" und hochintensiven Intervallen auf lange, harte Sachen vorzubereiten. Lizenzrennen, max. 1,5-2h, das ging noch, aber lange Jedermannrennen, lange flotte RTFs in der ersten Gruppe oder nen Monstertijdrit.. da funktioniert das so für mich besser. Insbesondere meine Krampfneigung zum Ende längerer (anstrengender) Events konnte ich dadurch quasi beseitigen, vermutlich eine direkte Folge der Gewöhnung an lange Belastungen. Das obere waren 2h mit 92%, der 100er gut 86% für gut 2,5h.

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..und, zurück zum Thread-Thema: dann gibt's natürlich auch noch Intervalle, vornehmlich 10 bis 20-Minüter, gestern 2 x 15' (109/100%). 😇
 
Ist zwar am Thema „Intervalle“ vorbei, aber da wir hier auch über die gesamte Trainingsplanung philosophieren: ich mach das gerne so einmal die Woche. Meine persönliche Strategie ist halt, dass ich mich dadurch auf ein höheres Grundniveau hebe, und dann harte Sachen auflege, statt zu versuchen, mich durch harte, kurze Intervalle auf ein höheres Grundniveau zu hieven. Was man können will muss man machen, und mir ist in meinem früheren Leben nicht geglückt, mich mit "lang und locker" und hochintensiven Intervallen auf lange, harte Sachen vorzubereiten. Lizenzrennen, max. 1,5-2h, das ging noch, aber lange Jedermannrennen, lange flotte RTFs in der ersten Gruppe oder nen Monstertijdrit.. da funktioniert das so für mich besser. Insbesondere meine Krampfneigung zum Ende längerer (anstrengender) Events konnte ich dadurch quasi beseitigen, vermutlich eine direkte Folge der Gewöhnung an lange Belastungen. Das obere waren 2h mit 92%, der 100er gut 86% für gut 2,5h.

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..und, zurück zum Thread-Thema: dann gibt's natürlich auch noch Intervalle, vornehmlich 10 bis 20-Minüter, gestern 2 x 15' (109/100%). 😇
Stimmen die Durchschnittstrittfrequenzen mit 66 bzw 67/min?
Wenn ja, war das bewusst so niedrig um einen speziellen Reiz zu setzen oder fährst du immer so niedrige Frequenzen?
 
Stimmen die Durchschnittstrittfrequenzen mit 66 bzw 67/min?
Wenn ja, war das bewusst so niedrig um einen speziellen Reiz zu setzen oder fährst du immer so niedrige Frequenzen?
Eigentlich immer, aber nicht bewusst, mein Körper will dat so. Wenn ich höhere Wattzahlen treten will, pendelt es sich da ein. Hab mal ne Zeit lang probiert, da gegen anzuarbeiten, aber dann gemerkt, dass ich dann einfach die Watt nicht erreiche, und sogar irgendwann wieder anfange zu krampfen, auch wenn das unlogisch erscheint. Und so lange mein Körper nichts davon liest, dass hohe Trittfrequenzen besser sind, lass ich ihn weiter sein Ding machen. Ist aber eine rein persönliche Erfahrung, würde aber jedem raten, auf seinen Körper zu hören, und ihm diesbezüglich nichts aufzuzwingen. Man sagt zwar immer, guck, Lance war am Berg spritziger als Ulle, aber auch Ulle war ja nicht schlecht. Wenn ich locker, oder in Gruppen mitdaddel, fahre ich auch höhere TFen.
 
Alles gut, brauchst dich nicht zu rechtfertigen :bier:

Habe eher gefragt, weil das bei mir ganz ähnlich ist. Folgende Intervalle bin ich vor 3 Tagen gefahren. Allerdings mit dem MTB, wobei beim ersten der Untergrund ziemlich schlecht und damit die Schwankungen bei der Leistung größer waren. TF auch nur 77 bzw. 78. Ich kann da auch nicht höher, wenn ich diese Werte trete.

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..nee, sollte auch keine Rechtfertigung sein, eher eine Erklärung. Und, okay, der Hinweis, nicht zu viel an der eigenen Motorik rumzuschrauben. Hab auch von Hochfrequenzlern schonmal gehört, "würd gern auch wie Du kraftvoller, dicker treten können", dabei kommt es einfach nur darauf an, wo man den besten oder längsten Output hat, auf seine eigenen Bedürfnisse bezogen. Und dann laufen lassen. Dachte auch mal, das liegt vielleicht an meiner Größe, aber dann antwortete hier ein Riese, dass seine TF bei 100 liegt. 🙃
 
Ich trete geringe Kadenzen immer nur wenn ich schwächer werde. 🤷‍♂️

Ist ne Typ-Frage.

Lance und Ulle taugen mir nicht als Beispiel. Zu oll. Zu alt.

Schaue ich Wout an, so tritt der ne 100er Kadenz auf nem 10 Km TT.

Ist aber auch nicht mein Bereich.
 
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