pjotr
Radprofi, gefangen im Körper einer Hobbylusche
Ja, Parallelen zum TT sind offensichtlich, besonders natürlich zum Bahnradsport und der Vorbereitung des deutschen Bahnvierers für Sydney 2000, wo die Mannschaft mit WR Gold gewann. Die Vorbereitung für dieses ~4 min-Rennen bestanden auch zu einem sehr erheblichen Teil aus langen Grundlageneinheiten und vergleichsweise wenig und punktuellem intensivem und spezifischem Bahntraining.Stimmt schon. Andererseits sehe ich gewisse Parallelen zum TT. In "normalen" Straßenrennen ist das natürlich vielfältiger, aber selbst da dürfte zumindest den Bergspezialisten unter den Profis ziemlich klar sein was es am letzten Anstieg für eine Wattzahl braucht.
Interessant finde ich tatsächlich, dass er für einen 12-Minuten Wettkampf mehr Grundlage trainiert als Radprofis. Dazu passen würde aber auch das Statement, dass dies eben ein 3-Jahres-Projekt war und nicht eine ganze Karriere lang durchzuhalten ist.
Ein mögliches Karriereende würde auch erklären warum er sein Training so detailliert veröffentlicht.
(Gibt eine Studie von Wissenschaftlern der Uni Freiburg, die das Training des damaligen Bahnvierers beschreibt https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/12048333/ Allerdings soll nicht unerwähnt bleiben, dass die Autoren und die gesamte sportwissenschaftliche Forschung an der Uni Freiburg um die Jahrtausendwende und davor später ziemlich in die Kritik geraten ist und einer der Autoren der Studie deswegen sogar seine Habilitationsschrift zurückgezogen hatte.)