@onkeljoni ... nachkalibriert
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Noch eine Uhr zum Radeln:
Die berühmt-berüchtigte 50$ Vostok Amphibia
(Amfibia?)
Eine 100822 mit mattiertem Gehäuse, mattiertem Shark Mesh mit der nicht abgeschliffenen Seite außen
(= zeitgemäß) + einer hübschen Nachbaulünette, die sich an die nach außen abfallenden Originallünetten
(die leider aus Messing waren) anlehnt.
Kurz die Fakten: 42 mm Durchmesser, Ltl 48 mm, domed plexi, Lünette beidseitig ungerastert, 31steiniges Automatikwerk 2415
In der Uhr werkelt das 31steinige Automatikwerk 2415
(= ohne Datum, Zentralsekunde) Wostok
(Nachbau eines modifiziertes Valjoux-Kaliber in recht robuster Bauweise, no hack) vom Uhrenwerk Tschistopol mit tatsächlich >35 bei angegebenen 31 Stunden Gangreserve
(pro Stein eine Stunde feix) , bekannt als alles andere als supergenau, dafür langlebig.
Die Amphibia war zwar nicht auf dem Mond, aber immerhin mehrfach im Weltraum, nämlich zumindest 1975 für einen knappen Monat auf Sojus 17 mit G. Grechko
(eventuell sogar noch öfter auf zwei weiteren Missionen, aber das konnte ich nicht herausfinden) und 1980 mit J. W. Romanenko für eine Woche
(Sojus 38).
http://ussrwatch.net/img/Watch/Diver/vostok_space2.jpg
http://ussrwatch.net/img/Watch/Diver/vostok_space.jpg
Mit den klassischen Amphibias verhält es sich grundsätzlich wie mit Ikeas Billy-Regalen: Man kann sich aus rund zehn Gehäusen
(oder waren es noch mehr?) , den diversen Zifferblättern und Zeigern was passendes zusammensuchen,
(fast) ganz wie es einem gefällt. Und meine Wahl war sehr bewusst auf das leicht kantige Gehäuse ohne Kronenschutz der 100er Reihe gefallen mit - eigentlich unpassend - viel zu modern gehaltenem Blatt. Und wenn dann noch etwas nicht beliebt, bietet der Aftermarket in Form von Meranom, Dr. Seikostain aka O.S.C.
(One.Seond.Closer) und vielen anderen neben Bändern auch Lünetten und -inlays, Zeiger, Blätter, Kronen, Böden und ich weiß nicht was sonst noch alles an.
Zur Geschichte, zu den technischen Besonderheiten (oder Absonderlichkeiten?) ist schon so viel geschrieben worden, dass ich einfach auf diese Links verweisen darf:
Zitat: "A watch which can also be described as a quorky cult classic."
Nur kurz zu den "bugs or better features" der Amphibia:
- "wobbly crown", herausgedreht ist die Krone vom Gehäuse entkoppelt und dementsprechend mehr als wackelig
- Lünette ungerastert beidseits drehbar
- extremst sparsamer Umgang mit Leuchtmasse (da hat jede 20 $ Casio MRW 200H mindestens ebenso viel zu bieten)
- 3 mm dickes gewölbtes Plexiglas
- zweiteiliger Boden
She suits me well, this little russian diver bitch ...