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Wir müssen uns mal ernsthaft über GA unterhalten

AW: Wir müssen uns mal ernsthaft über GA unterhalten

Macht mal wer ne Umfrage auf, wieviele Nicks der Götterwind hier aktuell am laufen hat? :D Ich tippe auf 3. :daumen:
 

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Re: Wir müssen uns mal ernsthaft über GA unterhalten
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Die Vo2max wird generell als schlechter trainierbar beschrieben, als die Stoffwechselkapazität der Muskulatur und man erreicht daher bei Vo2max-Training auch schneller ein Plateau. Das stellt dann auch die Grenze für die FTP dar, insoweit hast Du also recht.
Von diesem VO2max Plateau ist immer wieder die Rede, und es kommt auch immer wieder das Gerücht auf, dass nach z.B. 15 Kurzintervallen (L5 - Leistungsbereich) selbiges erreicht wird. Weder Hoff/Helgerud mit ihren 4x4min Intervallen noch Erfahrungsberichte aus den norw. Radforen können dies jedoch bestätigen. Und auch ich sehe nach nun 32 x (4x4min) seit dem 8. Januar durchgeführten Einheiten immer noch eine Steigerung der VO2max und des FTP Wertes, ohne diese jedoch durch Leistungstest detailliert gemessen zu haben. Hoff/Helgerud haben festgestellt, dass bei Freizeitsportlern sich im Schnitt eine Verbesserung von ca. 0,5% der VO2max nach einer 4x4 Einheit einstellt und bei Leistungssportlern sich dieser Wert bei ca. 0,2% befindet. Selbst Bjørn Dæhli, der für sein hartes Training bekannt war, hat erst am Ende seiner Karriere seine maximale Sauerstoffaufnahme erreicht. Zwei norw. Freizeitsportler haben ziemlich genau ihre 4x4 Intervalle dokumentiert und bei beiden ist eine nahezu lineare Entwicklung der VO2max und des FTP Wertes zu erkennen gewesen.
 
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Von diesem VO2max Plateau ist immer wieder die Rede, und es kommt auch immer wieder das Gerücht auf, dass nach z.B. 15 Kurzintervallen (L5 - Leistungsbereich) selbiges erreicht wird. Weder Hoff/Helgerud mit ihren 4x4min Intervallen noch Erfahrungsberichte aus den norw. Radforen können dies jedoch bestätigen. Und auch ich sehe nach nun 32 x (4x4min) seit dem 8. Januar durchgeführten Einheiten immer noch eine Steigerung der VO2max und des FTP Wertes, ohne diese jedoch durch Leistungstest detailliert gemessen zu haben. Hoff/Helgerud haben festgestellt, dass bei Freizeitsportlern sich im Schnitt eine Verbesserung von ca. 0,5% der VO2max nach einer 4x4 Einheit einstellt und bei Leistungssportlern sich dieser Wert bei ca. 0,2% befindet. Selbst Bjørn Dæhli, der für sein hartes Training bekannt war, hat erst am Ende seiner Karriere seine maximale Sauerstoffaufnahme erreicht. Zwei norw. Freizeitsportler haben ziemlich genau ihre 4x4 Intervalle dokumentiert und bei beiden ist eine nahezu lineare Entwicklung der VO2max und des FTP Wertes zu erkennen gewesen.


Hi,
ich glaube ich hatte es in meinem Posting versäumt, deutlich zu sagen, dass das mit dem Plateau eine Hypothese ist, daher vielen Dank für die interessanten Hinweise.
Bei den von Dir genannten Steigerungen der Vo2max frage ich mich allerdings, wie man diese geringen Steigerungen messen will? Die Ermittlung der VO2max setzt eine Stufentest bis zur Ausbelastung/Abbruch voraus. Man kann unmöglich nach jeder 4*4-Einheit so einen Test machen, sondern allenfalls am Anfang und Ende einer Trainingsphase. Mir scheint daher die Vermutung naheliegend, dass die Werte interpoliert wurden. Ich frage mich daher, ob diese Angaben statistisch signifikant sind. Oder habe ich was übersehen?

Gruß P.
 
AW: Wir müssen uns mal ernsthaft über GA unterhalten

Bei den von Dir genannten Steigerungen der Vo2max frage ich mich allerdings, wie man diese geringen Steigerungen messen will? Die Ermittlung der VO2max setzt eine Stufentest bis zur Ausbelastung/Abbruch voraus. Man kann unmöglich nach jeder 4*4-Einheit so einen Test machen, sondern allenfalls am Anfang und Ende einer Trainingsphase. Mir scheint daher die Vermutung naheliegend, dass die Werte interpoliert wurden. Ich frage mich daher, ob diese Angaben statistisch signifikant sind. Oder habe ich was übersehen?
Richtig, die Werte sind interpoliert und nach eine Serie von VO2max Intervallen (in diesem Fall 4x4min) gemessen worden. Ich wollte hauptsächlich deutlich machen, dass eine drastische Verbesserung der VO2max nicht innerhalb von wenigen Wochen machbar ist, sondern auch einen doch recht hohen Trainingsumfang benötigt. Laut Hoff/Helgerud müssen Personen wie Bjørgen/Northug mindestens 3 solche Einheiten pro Woche durchführen, um annähernd ihre maximale Sauerstoffaufnahme beizubehalten.
 
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Wieso soll der immer gleich sein ? Wer sagt Dir dass der Fehler nicht einmal +2% und beim nächsten Mal -1% ist? :confused:
Das kann mir keiner sagen, und ich kann's auch nicht ermitteln. Der Fehler könnte genauso gut bei 0 liegen. Also ist jedwedes Vorgehen in dieser Hinsicht nix anderes als ein Stochern im Nebel.

Wenn mir nun also ein 20-min. "Abschiess-Intervall" suggeriert ich hätte mich nach Abzug von 5% in der FTP um mehr als 5 Watt verbessert, so halte ich das erstmal nicht für gänzlich unmöglich. Insbesondere wenn der letzte Leistungssprung schon 'n Weilchen zurückliegt und ich weiss, dass ich beim Übergang Winter/Frühjahr bisher immer einen Leistungsschub bekam.

Nach Möglichkeit versuche ich kurz im Anschluss durch ein 60-min. Zeitfahren diesen Wert zumindest gegen zu prüfen.

Also in Zahlen:
Meine Winter-FTP (Rolle) lag bei ca. 235 Watt = 3,45 W/kg
Die beiden ersten Outdoor-Intervalle vorgestern ergaben 255 / 260 Watt über 20 min. --> FTP = 0.95*260 = 247 Watt. Gestriges Zeitfahren über 60 min. mit der Vorbelastung hatte 232 Watt. Daraus leite ich für mich ab, dass meine derzeitige FTP irgendwo zwischen 240 und 245 Watt liegen wird. IN WKO habe ich jetzt erstmal eine neue Zone mit 240 Watt definiert. Die nächsten Wochen, mit weiteren Tests, werden zeigen ob das zu konservativ war oder nicht.
 
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Laut Hoff/Helgerud müssen Personen wie Bjørgen/Northug mindestens 3 solche Einheiten pro Woche durchführen, um annähernd ihre maximale Sauerstoffaufnahme beizubehalten.

Da tun mir die Beine schon beim Lesen weh :D
Die 3 Einheiten pro Woche zeigen sehr plastisch, welcher Aufwand nötig ist, um den Reiz auf die maximale Sauerstoffaufnahme aufrechtzuerhalten, wenn bereits ein hohes Niveau erreicht ist. Das passt meiner Meinung nach durchaus zur Plateau-Hypothese. Wenn der Aufwand zur Erhaltung eines VO2max-Niveaus so groß ist, wie von Dir geschildert, wie soll dann im Hobbysport, wo weit weniger Trainingszeit und vor allem auch viel weniger Regenerationszeit zur Verfügung steht, das Training gestaltet werden, um längerfristige Zuwächse bei der VO2max zu erreichen? Natürlich hängen die Zuwächse (nicht nur) beim Vo2max-Training erheblich vom Ausgangsniveau ab und das ist im Hobbysport bekanntlich niedriger. Dennoch: Eine gewisse Zeit kann man mit einer oder später zwei Vo2max-Einheiten pro Woche Leistungsverbesserungen erzielen. Irgendwann, wenn man schon ein hohes Niveau erreicht hat werden die Zuwächse aber immer weiter abnehmen - das ist nicht nur bei VO2max-Intervallen so, sondern bei allen Trainingsformen. Wenn man schon eine hohe Leistung erreicht hat, sind die Grenzerträge zusätzlicher Intervalle oder Trainingseinheiten geringer, als bei weniger austrainierten Sportlern. Wenn man als Hobbysportler an so einem Punkt ankommt, kann man sich überlegen, ob man nicht noch eine dritte Vo2max-Einheiten pro Woche unterbringen kann. Dann stellen sich aber unweigerlich Probleme der Regeneration und der begrenzten Trainingszeit. Für jede weitere Vo2max-Intervall-Einheit muss man (mindestens) eine weniger intensive Steady-State-Einheit streichen, die sind aber ebenfalls notwendig um die muskuläre Stoffwechselkapazität zu trainieren, denn die lässt sich - nach den mir bekannten Quellen - durch Vo2max-Intervalle/HIT nicht optimal ausbilden (es gibt dazu eine schöne Grafik, leider finde ich die gerade nicht ... :rolleyes:), möglicherweise ist man auch so ermüdet, dass das gesamte Training darunter leidet.

Zusammenfassend lässt sich glaube ich feststellen, dass es zwar theoretisch möglich sein mag, durch beständiges VO2max-Training, die Sauerstoffaufnahme immer weiter zu steigern, in der Praxis dürfte so ein Trainingsansatz aber an Grenzen stoßen, so dass die Plateau-Hypothese aus meiner Sicht eine gewisse Plausibilität für sich beanspruchen kann.
 
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Zusammenfassend lässt sich glaube ich feststellen, dass es zwar theoretisch möglich sein mag, durch beständiges VO2max-Training, die Sauerstoffaufnahme immer weiter zu steigern, in der Praxis dürfte so ein Trainingsansatz aber an Grenzen stoßen, so dass die Plateau-Hypothese aus meiner Sicht eine gewisse Plausibilität für sich beanspruchen kann.

Ab diesem Punkt (Genzen des Trainings und biologische genetische Limitierungen) setzten schwarze Schafe dann auch gerne gewisse Mittelchen ein, wie EPO CERA frisches Blut.:mad:
 
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Wenn mir nun also ein 20-min. "Abschiess-Intervall" suggeriert ich hätte mich nach Abzug von 5% in der FTP um mehr als 5 Watt verbessert, so halte ich das erstmal nicht für gänzlich unmöglich.

Damit liegst du bei deiner FTP ja ziemlich genau in der Messungenauigkeit eines SRMs (+/-2%). Und da muss man einfach auch die Grenzen der Systeme akzeptieren. Bei einer elektronischen Messeinheit mit einem +/- 1Digit Auflösung geb ich auch nichts auf die letzte Nachkommastelle.

Im Tourforum wollte vor kurzem jemand ein neuartiges Schaltwerk mit 5W Ersparnis mit SRM und Powertap gleichzeitig ausmessen und es ging nicht. Die 5W Ersparnis tauchten nirgendswo auf, es war kein Unterschied zu einem normalen Schaltwerk messbar.


Nächste Woche beginne ich mit einem VO2MAX-Booster Programm vom dänischen Coach Medhus. Ich bin echt mal gespannt, denn ich sehe die VO2MAX bei mir als früherem Raucher durchaus als verbesserungswürdig (und hoffentlich auch -fähig) an. ;)
 
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Ich versteh in dem Booster-Programm die Sinnhaftigkeit von Intervallen wie diesem


6 x (40+20sec) 95% / 50% of your VO2 Max test result
4min easy rolling
6 x (40+20sec) 95% / 50% of your VO2 Max test result
4min
6 x (40+20sec) 95% / 50% of your VO2 Max test result


ehrlich gesagt nicht ganz.
Es wird immer wieder behauptet, dass die VO2max in z.B. 5-6 min. Intervalen erst nach 2-3 Minuten erreicht wird (beim ersten Interval geht es besonders langsam, bei den nahcfolgenden etwas schneller), welchen Sinn macht es dann, diesen Prozess durch die 20sec.-Blöcke mit niederiger Intensität zu unterbrechen? :confused:
 
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Zusammenfassend lässt sich glaube ich feststellen, dass es zwar theoretisch möglich sein mag, durch beständiges VO2max-Training, die Sauerstoffaufnahme immer weiter zu steigern, in der Praxis dürfte so ein Trainingsansatz aber an Grenzen stoßen, so dass die Plateau-Hypothese aus meiner Sicht eine gewisse Plausibilität für sich beanspruchen kann.

Es wird deutlich, dass die prozentuelle Zunahme der Sauerstoffaufnahme nach solchen harten Einheiten langsam aber stetig mit der Entwicklung selbiger reduziert wird. Es ist jedoch zu bedenken, dass Leute wie Petter Northug eine maximale Sauerstoffaufnahme im Bereich von 90ml/kg/min besitzen. Die meisten Freizeitsportler werden dagegen wohl eher in dem Bereich von 50-60ml/kg/min liegen. Daher vermute ich, dass für die allermeisten Freizeitsportler die Plateau-Hypothese nicht relevant sein wird.

Hoff/Helgerud haben Ausdauertests mit Fussballspielern durchgeführt (Celtic FC und Molde FC) und hier wurde sehr deutlich, dass die maximale Sauerstoffaufnahme der begrenzende Faktor für die Ausdauerleistung darstellte (siehe Anhang). Auch alles was ich bisher gelesen und gesehen habe, führt im Radsport eine erhöhte Sauerstoffaufnahme gleichzeitig zu einer Erhöhung des FTP Wertes, so lange das Training spezifisch durchgeführt wurde. Dies bestätigt auch die Ergebnisse mit den Laufeinheiten der Fussballspieler, wo der FTP Begriff unbekannt ist und in den meisten Fällen die Relation Zeit/Strecke als Leistungsparameter genommen wird.

Dies bedeutet nun nicht, dass ausschliesslich VO2max Einheiten durchgeführt werden muss, da auch andere Intensitäten die Sauerstoffaufnahme verbessern (siehe Anhang). Für mich stellt sich jedoch die Frage, mit welcher Trainingsintensität und Trainingsumfang ich eine maximale Verbesserung der Sauerstoffaufnahme (spezifisch) erreichen kann.
 

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Ich versteh in dem Booster-Programm die Sinnhaftigkeit von Intervallen wie diesem


6 x (40+20sec) 95% / 50% of your VO2 Max test result
4min easy rolling
6 x (40+20sec) 95% / 50% of your VO2 Max test result
4min
6 x (40+20sec) 95% / 50% of your VO2 Max test result


ehrlich gesagt nicht ganz.
Es wird immer wieder behauptet, dass die VO2max in z.B. 5-6 min. Intervalen erst nach 2-3 Minuten erreicht wird (beim ersten Interval geht es besonders langsam, bei den nahcfolgenden etwas schneller), welchen Sinn macht es dann, diesen Prozess durch die 20sec.-Blöcke mit niederiger Intensität zu unterbrechen? :confused:
Die maximale Sauerstoffaufnahme wird in der Regel 10-15 Schläge unter der maximalen Herzfrequenz erreicht. Selbst habe ich diese Trainingsform noch nicht durchgeführt, aber könnte mir vorstellen, dass man bei 95% VO2max (VO2max basiert sich auf ein 5min all-out Test) einen sehr hohen Puls erreicht.
 
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Hoff/Helgerud haben Ausdauertests mit Fussballspielern durchgeführt (Celtic FC und Molde FC) und hier wurde sehr deutlich, dass die maximale Sauerstoffaufnahme der begrenzende Faktor für die Ausdauerleistung darstellte (siehe Anhang). Auch alles was ich bisher gelesen und gesehen habe, führt im Radsport eine erhöhte Sauerstoffaufnahme gleichzeitig zu einer Erhöhung des FTP Wertes, so lange das Training spezifisch durchgeführt wurde.

[...]

Für mich stellt sich jedoch die Frage, mit welcher Trainingsintensität und Trainingsumfang ich eine maximale Verbesserung der Sauerstoffaufnahme (spezifisch) erreichen kann.

In dieses Horn stößt auch Medhus und berichtet von starken Verbesserungen bei seinen Schützlingen mit diesem Programm. Da ich nach 2 verletzungsbedingt beschissenen Saisons alles an Verbesserung brauche, was ich kriegen kann, versuch ich es mal. :)
 
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Damit liegst du bei deiner FTP ja ziemlich genau in der Messungenauigkeit eines SRMs (+/-2%). Und da muss man einfach auch die Grenzen der Systeme akzeptieren.
Die FTP, um die es ja im wesentlichen geht, ist lt. Definition die bestmögliche Leistung, die man in ausgeruhtem Top-Zustand bei einem 60 minütigen Zeitfahren erbringen kann - soweit die Theorie.

Alles was sich daraus für die Praxis ableitet, z.B. die mathematischen Umrechnungen für kürzere Intervalleinheiten oder Einflußgrößen wie Tagesform, Trainingsgerät (Ergometer oder draussen), Topographie (kürzere Gefällstrecken wo eine Ausbelastung nur schwer erreichbar ist), Witterung (kalt/warm) erscheinen mir mit größeren Unsicherheiten behaftet als ein Mess-System wie Powertap, was lt. Hersteller eine Genauigkeit von +/- 1,5% aufweisen soll.

Soll heissen: Ich sehe größere Unsicherheiten bei der Bewertung der Leistungsanzeigen als bei deren messtechnischen Ermittlung.
 
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Wir bewegen uns zwar immer weiter weg, von eigendlichen Thema des Threats...
Sorry MoinMoin

Wenn ich das so lese, stellt sich bei mir die Frage, welche Art von Rad –Rennen bei den einzelnen so bestritten werden soll.

Weiterhin stellt sich bei mir die Frage, ist den das maximale Sauerstoff - Aufnahmevermögen der limitierende Faktor bei z.B. Kriterien, Radmarathons oder Bergzeitfahren, über sagen wir mal, alles über 1h Belastungsdauer? Oder bei einen EZ Fahren über 20 km

Bei welcher Radsortart (Wettbewerbsform) ist das maximale Sauerstoffaufnahmevermögen entscheidend über den Erfolg?
 
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Weiterhin stellt sich bei mir die Frage, ist den das maximale Sauerstoff - Aufnahmevermögen der limitierende Faktor bei z.B. Kriterien, Radmarathons oder Bergzeitfahren, über sagen wir mal, alles über 1h Belastungsdauer? Oder bei einen EZ Fahren über 20 km

Bei welcher Radsortart (Wettbewerbsform) ist das maximale Sauerstoffaufnahmevermögen entscheidend über den Erfolg?
Bei Ausdauersportarten sind in der Regel folgende Grössen relevant:

* VO2max (maximale Sauerstoffaufnahme)
* dessen Ausnutzungsgrad (Kraftausdauer, anaerobe Schwelle, FTP, usw.)
* Arbeitsökonomie

Es ist jedoch möglich eine hohe Sauerstoffaufnahme und einen niedrigen Ausnutzungsgrad zu besitzen. Ursache ist in den meisten Fällen nicht spezifisches Training. Daher definiere ich die maximale Sauerstoffaufnahme (VO2max) als allgemeine Ausdauer und dessen Ausnutzungsgrad als spezifische Ausdauer.

Selbst habe ich ein Trainingsexperiment gestartet, welches fast ausschliesslich ist VO2max Intervallen besteht (4x4min). Wie im Anhang zu sehen ist, hat sich dies auch auf längere Einheiten positiv bemerkbar gemacht. Wie schon gesagt, wird mit spezifischem VO2max Training nicht nur die Sauerstoffoffaufnahme, sondern auch der FTP Wert verbessert.
 

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  • Leistungsvergleich Dez_Mar.jpg
    Leistungsvergleich Dez_Mar.jpg
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Die maximale Sauerstoffaufnahme wird in der Regel 10-15 Schläge unter der maximalen Herzfrequenz erreicht.
Was nun ziemlich genau dem L4-Bereich entspricht. Warum ist es denn dann sinnvoller mit vielen kurzen Ekel-Intervallen diesen Bereich zu trainieren als mit längerer aerober Schwellenlast, sprich L4. Ich habe bewusst "sinnvoller" geschrieben!

Auch um damit unserer "Wade" genüge zu tun und mal wieder einen Bogen zum Eingangsthema zu bekommen: So richtig erschlossen hat sich mir nämlich bis heute immer noch nicht, warum es möglich sein soll, sich für lange Events (bsp.weise > 4-5h) mit kurzen intensiven Einheiten (1-2 h) optimal vorbereiten zu können.

Zumindest für mich kann ich sagen, dass mir trotz vieler intensiver Rolleneinheiten im Winter, momentan Ausfahrten jenseits der 4h genauso schwer fallen wie die vorangegangenen Jahre mit weniger intensivem Wintertraining. Nicht weil die Muskulatur nicht will, sondern die Energieversorgung sich anpassen muss. Also Umstellung von "Super-Benzin" auf "Diesel" .
 
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Hoff/Helgerud haben Ausdauertests mit Fussballspielern durchgeführt (Celtic FC und Molde FC) und hier wurde sehr deutlich, dass die maximale Sauerstoffaufnahme der begrenzende Faktor für die Ausdauerleistung darstellte (siehe Anhang). Auch alles was ich bisher gelesen und gesehen habe, führt im Radsport eine erhöhte Sauerstoffaufnahme gleichzeitig zu einer Erhöhung des FTP Wertes, so lange das Training spezifisch durchgeführt wurde. Dies bestätigt auch die Ergebnisse mit den Laufeinheiten der Fussballspieler, wo der FTP Begriff unbekannt ist und in den meisten Fällen die Relation Zeit/Strecke als Leistungsparameter genommen wird.

Die bekannte Studie von Coyle et al. zeigt beim Vergleich zweier unterschiedlich starker Gruppen von Radfahrern ("state class" vs. "national class"), keine signifikanten Unterschiede bei der Vo2max, danach ist die Vo2max nicht der der wichtigste Begrenzungsfaktor für die Ausdauerleistung ist.


Physiological and biomechanical factors associated with elite endurance cycling performance.
Coyle EF, Feltner ME, Kautz SA, Hamilton MT, Montain SJ, Baylor AM, Abraham LD, Petrek GW.

Department of Kinesiology and Health Education, University of Texas, Austin 78712.

Abstract
In this study we evaluated the physiological and biomechanical responses of "elite-national class" (i.e., group 1; N = 9) and "good-state class" (i.e., group 2; N = 6) cyclists while they simulated a 40 km time-trial in the laboratory by cycling on an ergometer for 1 h at their highest power output. Actual road racing 40 km time-trial performance was highly correlated with average absolute power during the 1 h laboratory performance test (r = -0.88; P less than 0.001). In turn, 1 h power output was related to each cyclists' VO2 at the blood lactate threshold (r = 0.93; P less than 0.001). Group 1 was not different from group 2 regarding VO2max (approximately 70 ml.kg-1.min-1 and 5.01 l.min-1) or lean body weight. However, group 1 bicycled 40 km on the road 10% faster than group 2 (P less than 0.05; 54 vs 60 min). Additionally, group 1 was able to generate 11% more power during the 1 h performance test than group 2 (P less than 0.05), and they averaged 90 +/- 1% VO2max compared with 86 +/- 2% VO2max in group 2 (P = 0.06). The higher performance power output of group 1 was produced primarily by generating higher peak torques about the center of the crank by applying larger vertical forces to the crank arm during the cycling downstroke. Compared with group 2, group 1 also produced higher peak torques and vertical forces during the downstroke even when cycling at the same absolute work rate as group 2. Factors possibly contributing to the ability of group 1 to produce higher "downstroke power" are a greater percentage of Type I muscle fibers (P less than 0.05) and a 23% greater (P less than 0.05) muscle capillary density compared with group 2. We have also observed a strong relationship between years of endurance training and percent Type I muscle fibers (r = 0.75; P less than 0.001). It appears that "elite-national class" cyclists have the ability to generate higher "downstroke power", possibly as a result of muscular adaptations stimulated by more years of endurance training.

PS: Wer den Volltext haben will kann mir einen PN schicken.
 
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Warum ist es denn dann sinnvoller mit vielen kurzen Ekel-Intervallen diesen Bereich zu trainieren als mit längerer aerober Schwellenlast, sprich L4. Ich habe bewusst "sinnvoller" geschrieben!
Wer hat denn behauptet, dass L5 Intervalle sinnvoller als längere L4 Intervalle sind? Selbst glaube ich, dass nichts besonderes unterhalb, an bzw. oberhalb der anaeroben Schwelle passiert und ausschliesslich die Totalbelastung (Produkt aus Intensität und Umfang) relevant ist. Daraus ziehe ich den Schluss, dass längere L4 Intervalle genauso effektiv sein können, wie z.B. kurze L5 Intervalle und umgekehrt. Persönlich bin ich der Auffassung, dass identische Werte bei dem Training Stress Scores (TSS laut Friel/Coggan) nahezu identische Trainingsadaptionen mit sich führen. Da höhere Intensitäten grössere Regenerationszeiten mit sich führen, macht es ab einem gewissen Trainingsumfang keinen Sinn mehr ausschliesslich harte Einheiten durchzuführen.

Zumindest für mich kann ich sagen, dass mir trotz vieler intensiver Rolleneinheiten im Winter, momentan Ausfahrten jenseits der 4h genauso schwer fallen wie die vorangegangenen Jahre mit weniger intensivem Wintertraining.
Auch ich habe immer dieses Gefühl, wenn ich von der Rolle auf das Rad umsteige. Dies ist aber unabhängig von dem im Winter durchgeführten Training (auch ich habe in den letzten Jahren unterschieldiche Trainingformen ausprobiert), sondern viel mehr auf eine andere spezifische Belastung zurückzuführen. Rollentraining ist zwar ähnlich, aber eben nicht identisch mit dem Radtraining in freier Natur.
 
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