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80th Anniversary René Herse ... für Liebhaber (neo)klassischer Randonneusen

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Re: 80th Anniversary René Herse ... für Liebhaber (neo)klassischer Randonneusen
Es gibt wieder ein neues Produkt im Rene Herse Cycles Online Shop, einen Bausatz für die Schleifkontakt- Stromführung durch das Steuerrohr:
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Eine Einbauanleitung für die Rahmenbauer gibt es auch, PDF mit einer Skizze der Konstruktion.

Dieses Feature fand ich bei den alten René Herse Rädern besonders spannend. Für den Rahmenbauer recht aufwendig umzusetzen, für nur einen überschaubaren Nutzen, nämlich dass man kein Kabel mehr zwischen Gabel und Rahmen sieht.

Ursprünglich war diese vollständig verborgene Verkabelung anscheinend eine Idee von Camille Daudon. Er hat im September 1945 einen Patentantrag in Paris gestellt für "Verbesserungen bei der Montage von leitenden Kabeln für Beleuchtungsanlagen an leichten Fahrzeugen, wie Fahrrädern, Motorrädern und dergleichen." Dieser Schleifkontakt ist zwar der zentrale Bestandteil des Patents, allerdings wird die komplett innenliegende Verkabelung als Prinzip auch mit patentiert.

Erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt hat Daudon das Ganze am 26.01.1946, bei einer Tanzveranstaltung für Cyclotouristen mit angeschlossener Fahrradausstellung. Seine Ausstellungsräder waren damit ausgestattet. Allerdings hatte auch sein Mitbewerber Herse (nur) eines seiner Exponate so gebaut, ein Tandem.

Rebour hat die beiden Varianten einige Monate später skizziert:
https://www.flickr.com/photos/41420640@N07/51181825279/in/album-72157719190382423/Oben Daudon, unten Herse.
Was vielleicht nicht gleich auffällt: Die Konstruktionen von beiden sind im Oberrohr untergebracht. Das wurde später nicht mehr so gemacht. Das Kabel wird heute durch's Unterrohr geführt.

Der eigentliche Unterschied zwischen beiden ist die Positionierung des Kontaktstiftes: bei Daudon im Rahmenrohr, bei Herse im Gabelschaft.

Beides findet man auch heute noch, Daudons Variante insbesondere in Japan (z.B. Toei, Hirose etc.), Herses jetzt mit dem Bausatz wohl überall, ansonsten fallen mir Jamie Swan (für JP Weigle) (Bilder leider durcheinander) und Ulrich Vogel ein.

Wir hatten die ganze Thematik hier im Forum vor 6 Jahren schon mal tiefgehend diskutiert, in meinem Vogel-Faden. Ich habe die Beiträge danach noch immer ein bisschen aktualisiert. Hauptsächlich finden sich die Beiträge auf Seite 4 und 5 des Fadens.

Dort habe ich vor 2 Jahren unter einem Beitrag auch eine "Quellensammlung" der ältesten Belege zu diesem Prinzip hochgeladen, inkl. Patentantrag und Übersetzung der Texte von frz. nach englisch, pdf 6 mb.

Gestern ist unter dem selben Beitrag noch eine Datei dazugekommen, mit Scans von Ausschnitten aus "Radmarkt"-Artikeln aus 1988 und 1992. Auch in Deutschland wurde dieses Prinzip neu erfunden, zweimal (einmal davon vom Mitentwickler des Nadax-Favorit Innenlagers, Ernst Brust). Beide "Erfindungen" waren in der Daudon-Variante, allerdings immerhin 43 bzw. 47 Jahre nach der ursprünglichen Entwicklung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Interessant ist auch die italienische Titano-Servobremse. Ein Kuriosum, das im Sackgassenthema auch gut aufgehoben wäre.
 
Sag was du willst, schön sieht das nicht aus am Umwerfer mit so ein kleines Blatt … :rolleyes:
Und wenn ich mir die Macken an der Kettenstrebe ansehe, scheint es damit auch schon öfters Probleme gegeben zu haben.

Eigentlich Schade, da der Rest von dem Rad wirklich noch großartig aussieht.
 
Könnte mir vorstellen das der Anlötsockel verbogen ist,evtl bei einem Kettenklemmer, so kann der nicht vernünftig schalten.
Auf dem Bild von oben sieht man, dass der Umwerfer parallel zur Kette steht. Das sollte OK sein.

Aber ich zähle nur 48 Zähne am großen Kettenblatt. Bei so einem kleinen Kettenblatt sehen die klassischen Umwerfer immer komisch aus
 
Auf dem Bild von oben sieht man, dass der Umwerfer parallel zur Kette steht. Das sollte OK sein.

Aber ich zähle nur 48 Zähne am großen Kettenblatt. Bei so einem kleinen Kettenblatt sehen die klassischen Umwerfer immer komisch aus
48 Zähne ist für einen Randonneur nicht klein, sondern ganz normal.
40 Zähne, so wie an meinem A. Sauvageon, das nenne ich klein. 😉
 
48 Zähne ist für einen Randonneur nicht klein (sondern ganz normal).
40 Zähne, so wie an meinem A. Sauvageon, das ist klein. 😉
Ja, aber...
Ja, stimmt mit den kleinen Kettenblättern
Aber: Üblich waren damals 52, 53 oder 54 Zähne. Dafür waren die Umwerfer eigentlich ausgelegt
 
Ja, aber...
Ja, stimmt mit den kleinen Kettenblättern
Aber: Üblich waren damals 52, 53 oder 54 Zähne. Dafür waren die Umwerfer eigentlich ausgelegt
Der Success-Umwerfer ist auch für Dreifachblatt ausgelegt.
Ich finde, dass entweder die Position des Anlötteils am Rahmen nicht ganz stimmt oder der Umwerfer selbst (in der Neigung) verbogen ist.
Ich fahre denselben Umwerfer an meinem Rando bleue (mit 44/32 Zähnen) und da sieht dessen Position völlig anders aus (ist allerdings mit Schelle befestigt).

DSC_0717.JPG
 
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