nein, handfest reicht nicht, um die statischen Vorzüge einer Steckachse gegenüber z.B. Schnellspanner zu realisieren. Es braucht ein minimales Anzugsmoment, damit Nabe und Ausfallende eine gescheite Haftreibung haben. Ebenso sind die Lager guter Naben entsprechend vorgespannt, daß sie bei korrektem Drehmoment optimal laufen, und optimale Lebensdauer erreichen. Das war übrigens schon zu Schnellspannerzeiten so...
Einige "festgefressene" Steckachsen haben als Ursache, daß wg. mangelnden Drehmomentes es zu Mikrobewegungen im Gewindegang kommt, wodurch sich Achse und Gewinde regelrecht verschweißen.
Grundsätzlich besteht oftmals der Denkfehler, daß eine Drehmomentangabe v.a. gegen zu hohes Drehmoment schützen soll - nein, es darf auch ein minimales Drehmoment nicht unterschritten werden, da sonst Belastungen, die durch die Haftung der Reibpartner abgefangen werden, sonst als Scherkräfte an z.B. der Achse wirksam werden.
Jeder kennt doch den Effekt, daß nach lösen aller Radmuttern eine Rad am Auto nicht einfach abfällt, sondern oft ein paar Tritte braucht, um sich zu lösen - gäbe es diesen Effekt nicht, würden die Radschrauben einfach abscheren. Genau deshalb muß das Drehmoment hoch genug sein - Räder gehen nicht verloren, weil sich die Radmuttern/schrauben komplett 'rausdrehen, sondern weil die bei mangelndem Drehmoment schlicht brechen. Umgekehrt können die sehr hoch auf Zug belastet werden, und mit ausreichend Zug wird die Radlast durch die Haftreibung vom Rad direkt ins Radlager eingeleitet.
Leute, die Hersteller haben sich (fast immer - und manchmal sind die Angaben falsch) was bei den Drehmomentangaben gedacht. Wenn einem die Herstellerangabe seltsam vorkommt, sollte man nach generischen Drehmomentempfehlungen suchen, da gibt es jede Menge Referenztabellen online.
Jeder kann mit seinem bike machen, was er will, aber es lohnt selten, schlauer als der Hersteller zu sein...