Rennradlusche
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Vielleicht mal bei einer längeren radtour
Jenau! Dann kannst notfalls einfach das Tempo anziehen, damit ich nicht mehr widersprechen kann ;-)
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Vielleicht mal bei einer längeren radtour
Bodo schrieb:Die Rechtsextremisten planen auch in diesem Jahr am 18. November einen großen Aufmarsch zum „Heldengedenken“ in Halbe. Sicherheitskreise schließen nicht aus, dass diesmal mehr als 2000 Neonazis aus der ganzen Bundesrepublik am Vortag des Volkstrauertages nach Halbe kommen könnten...
Rennradlusche schrieb:Auch ein "Nicht-Arier" kann "treu ergeben" ergeben sein. Alles andere wäre wohl eine ziemlich rassistische Sichtweise.
taigatrommel.berlin schrieb:Hi,
schöner Thread hier. Ich habe immer gedacht, Rennradfahrer haben ihr Gehirn in den Waden. Da werde ich doch glatt eines Besseren belehrt. Mindestens die Hälfte hat Muskeln in den Waden und ihr Gehirn im Kopf, wenn man nach den Beiträgen geht. Hier mein Beitrag.
Es gibt keine Nichtarier genauso wie es keine Arier gibt. Es gibt auch keine Weißen, keine Schwarzen, keine Gelben und keine Rothäute. Es gibt dunkelhäutige und hellhäutige Menschen. Wer bewußt die Bezeichnungen Arier und Nichtarier verwendet, ist für mich ein Rassist. Wer sich dessen nicht bewußt ist oder bewußt wahr, dem mag ich noch einmal verzeihen. Für die Nazis standen die Bezeichnungen Arier synonym für Herrenmensch und Nichtarier für Untermensch.
Es gibt verschiedene Aspekte, die zum Vernichtungskrieg der Deutschen geführt haben. Einen Aspekt, die Ideologie von der Herrenrasse, möchte ich hervorheben. Das kann auch einen Menschen dazu bewegen, gegen die Nazis in Halbe zu demonstrieren.
Die Nazis haben die Ideologie vertreten, die Deutschen seien Vertreter der Herrenrasse und andere wie Juden, Russen oder Slawen seien für sie minderwertige Untermenschen. Untermenschen seien auch nur als Untertanen zu gebrauchen; milde ausgedrückt, denn die Untertanen wurden überall da wo die Deutschen einmarschierten zu Millionen erschossen, massakriert und vergast.
Was mag wohl in den Köpfen der Sowjets vorgegangen sein, als das Kriegsgeschrei aus Deutschland immer lauter wurde und dann die Deutschen nach der Besetzung der Tschechei, dem Einfall in Polen letztlich die Sowjetunion angriffen? Was mögen wohl die Deutschen vorhaben? Sie wollten die Russen zu Untertanen machen, sie vernichten. Was die Sowjets gemacht haben, ist bekannt. Sie haben sich gewehrt und sie haben zurückgeschlagen. Im großen Vaterländischen Krieg wie sie ihn bezeichneten.
Und was haben die Deutschen nach der Niederlage von Stalingrad gemacht? Keine Einsicht, sondern noch mehr Fanatismus. Die Deutschen haben Goebbels bei seiner Rede im Sportpalast 1943 zugejubelt, applaudiert und im Radio zustimmend gelauscht. Wollt ihr den totalen Krieg hat er das Volk gefragt? Und sie haben frenetisch ja gesagt. Bis zum letzten Hitlerjugendlichen und bis zum letzten Flakmädel sollte gekämpft werden. Selbst nach Kriegsende wurde von Werwölfen weiter gekämpft. Wer nicht mitkämpfte, wurde von Wehrmachtsoffizieren und von der SS erschossen. Hitler war in seinem Bunker der Meinung, wenn die Deutschen die Untermenschen nicht besiegen, dann seien sie es nicht würdig zu leben. Sein Motto: kämpfen, bis zum Tod. Ein Wahn, basierend auf einer Herrenrassenideologie.
Die Alliierten und Sowjets konnten nicht anders und entschieden sich richtig, die bedingungslose Kapitulation von Deutschland zu fordern. Und die Deutschen wurden nicht müde, wenn es darum ging, sich bis zuletzt gegen die Untermenschen zur Wehr zu setzen. Im Kessel von Halbe, bei der Schlacht um die Befreiung Berlins, in den Ardennen. Schließlich ahnte man schreckliches, wenn einem die Niederlage blühte ...
Allzu schrecklich war es dann doch nicht. Die spätere DDR war nie ein KZ, auch wenn es Geschichtsklitterer anders darstellen möchten. Wenig rechtsstaatlich, aber dafür der ernsthafte Versuch soziale Rechte zu verwirklichen. Was kann man von einem Sozialismus im ehemaligen Stammland Preußens auch anderes erwarten? Schlagt die Hacken zusammen Genossen! Zumindest die Pickelhaube gab es in der NVA nicht.
Auch an der BRD konnte und kann man einiges kritisieren, aber ohne die vollständige Besetzung Deutschlands hätten wir nie eine derart stabile demokratische und friedliche Epoche in Zentraleuropa erlebt wie nach 1945. Ein Fehler, den die Alliierten - zum Glück - nach dem Frieden von Versailles kein zweites Mal machten.
Tja, der Morgenthau-Plan wurde nicht umgesetzt und auch die Entnazifizierung in der DDR war unvollständig. Trotzdem können die Deutschen für die Zeit nach 1945 dankbar sein. Die Nazis wurden unterdrückt und konnten mehr oder weniger nicht offen auftreten. Sie sind nie ganz verschwunden. Auch wenn die Ewiggestrigen und Altnazis jetzt wegsterben. Jüngere kommen nach. Viele hängen der Ideologie an. Das sieht man an den Wahlen und an Studien (Sinus-Studie). Und sie versuchen die Geschichte umzudeuten in Heldengedenken, welches sie in Halbe veranstalten wollen.
Das ist für mich der Grund dagegen zu demonstrieren.
Dem Nazismus sollten die Demokraten widerstehen und Einhalt gebieten. Zum Glück ist es nicht so wie in den 90ern als sich die bürgerlichen Parteien zurückhielten. Heute sind sogar die CDU und die SPD dabei.
Auf, nach Halbe! Mit dem Rad gegen die Nazis demonstrieren!
Taigatrommel
Tschechei, dem Einfall in Polen letztlich die Sowjetunion angriffen? Was mögen wohl die Deutschen vorhaben?
Schließlich ahnte man schreckliches, wenn einem die Niederlage blühte ... Allzu schrecklich war es dann doch nicht
Rennradlusche schrieb:... die Sowjetunion hat mit Deutschland einen Nichtangriffspakt geschlossen und die "Beute Polen" brüderlich geteilt!
Als "Waisenkind" habe ich die Sowjetunion nie bezeichnet. Du weichst vom Thema ab. Die Nazis in Deutschland sind das Thema.Rennradlusche schrieb:Die damalige Sowjetunion als "Waisenkind" der Weltgeschichte darzustellen, wird den schätzungsweise 60 Mio. Opfern der stalinistischen Säuberungen nicht gerecht. Das System dort war mindestens genauso diktatorisch und menschenverachtend wie der Nationalsozialismus.
Rennradlusche schrieb:Das mag für diejenigen, die das Glück hatten, in amerikanische / britische / französische Gefangenschaft geraten sind, zutreffen. Aber sag mal den Müttern, Frauen und Kindern der Mio. deutscher Soldaten, die nicht aus den Lagern der sowjetischen Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt sind, daß es "dann doch nicht so schlimm" gekommen ist!
smidex schrieb:Zum Glück gibts bei uns nicht oder kaum Nazis (würde jeder mit dem Finger drauf zeigen, was das fürn Depp ist)
twobeers schrieb:Täusch Dich mal nicht. War letztens in der Bahnhofskneipe in Dortmund... Und bei der Arbeit hatte ich auch reichlich "nette" Kollegen. (in Castrop-Rauxel). Ist zwar nicht Bergisches Land aber auch nicht weit weg.
Grüße
Twobeers
smidex schrieb:I Wenn ich irgendwo gegen demonstrieren würde, dann nur Gewaltlos. Und das scheint ja Eure Tour zu sein?! Aber deswegen dahin anreisen will und kann ich nicht. Deswegen wünsch ich Euch, dass da nix passiert und ihr wieder heile nach Hause kommt etc...