Nachem ich ja die alte Rennstrecke eigentlich schon am Freitag vor der Arbeit befahren wollte, und dann doch nicht aus den Federn gekommen bin, war die Strecke heute bei schönem Sonnenschein und Temperaturen um die 8° endgültig fällig. Bin heute Mittag bei einem traumhaften Wetter losgefahren, und soviel darf ich jetzt schon sagen, das Wetter hat gehalten.
Weil mich die Bergauffahrt doch ziemlich mitgenommen hat, war ich allerdings anfangs schon ein bischen gefrustet, habe ich mir wieder zu viel vorgenommen? Schließlich doch auf der Anhöhe angekommen - so ein Ausbilick entschädigt doch für vieles.... es war jeden Meter wert!
Die Straße führte mich nach dieser tollen Aussicht in Schlangenlinien weiter nach oben, bis ich nach ca. 10 Minuten am Anfang der ehemaligen Rennstrecke stand. Bis dorthin waren ca 14km gefahren. Die nächsten 8 oder vielleicht auch 10 Kilometer waren der absoluten Wahnsinn. Mit Tempo 45 bei angezogener Bremse fuhr ich duch das serpentinenartig verlaufende Waldstück immer weiter nach unten. Gott, für so eine absolut atemberaubende Abfahrt haben sich die Höhenmeter allemal gelohnt. Mein Frust war wie weggeblasen. Das letzte Gefälle vor dem Ort Friedenfels habe ich für euch festgehalten.
Nach einer schnellen Ortsdurchquerung fuhr ich auf fast ausgestorbenen Landstraßen weiter, wohin wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht, das Entdeckergen war geweckt! Schließlich passierte ich die Ortschaft Erbendorf um weiter in Richtung Tirschenreuth zu fahren. Hier offenbarte sich mir eine perfekt ausgebaute Bundesstraße die größtenteils flach verlief, ohne dabei auf die ein oder andere Welle zu verzichten. Vorbei an der Autobahnausfahrt des Ortes Falkenberg fuhr ich einfach auf dieser Straße bei wunderschönem Sonnenschein weiter, bis ich letztendlich in Tirschenreuth ankahm. Wow Tirschenreuth, ich bin also noch mindestens 25km von daheim entfernt und habe schon 50km auf der Uhr, da liegt etwas in der Luft.... Die Ortschaft konnte ich schnell hinter mir lassen. An einem 11km langem Radweg auf dem ich viele freundliche Radfahrer und Sportbegeisterte traf, fuhr ich weiter Richtung Heimat, und konnte es mir nicht verkneifen bei der Durchquerung der Ortschaft Mitterteich am Marktplatz 10 Minuten Pause einzulegen
Den Weg von Mitterteich nach Marktredwitz habe ich schon wahnsinnig oft befahren, aber noch nie mit dem Rennrad. Die alte Bundesstraße verläuft genau neben der Autobahn, und wird deshalb sehr wenig von Autos genutzt. Dies war mir auch recht, denn mit müden Knochen um einem katastrophalem Gegenwind der mich nun begleitete wurde ich auch langsam an meine Belastungsgrenze getrieben. Irgendwie habe ich es aber doch im kleinsten Gang meines Rades geschaftt den obersten Scheitelpunkt der Straße zu erreichen, um mich dann nach unten tragen zu lassen. Leider musste ich auch bergab treten, denn sonst hätte mich vermutlich der Wind wieder nach oben geschoben. Nach einer kurzen Stadtdurchquerung von Marktredwitz kam ich schließlich nach gut 4 Stunden und mit 76km auf der Uhr erschöpft bei meiner Wohnung an.
Heute habe ich die länge Ausfahrt meines Lebens absolviert
Nachdem ich mir anfangs noch Gedanken um Trainingsmethoden G1,G2, K1, Laktatwerte, Trittfrequenzen und Fettstoffwechselvorgängen gemacht habe, bin ich nach dieser für mich langen Tour darauf gekommen dass das eigentlich für mich keine Rolle spielt. Denn es gibt doch nichts schöneres als 4 Stunden an der frischen Luft gewesen zu sein, sich körperlich betätigt zu haben und glücklich und gesund wieder daheim angekommen zu sein.