Wie lange die Geschichte geht steht noch nicht fest, weil ja alles mit dem heiligen Kranz zu tun hat und ob er seiner Bestimmung zugeführt werden kann.
Nun will ich aber weiter berichten was ich von den alten Geschichten weiß und behalten habe....
Als es abends dunkel wurde, entzündeten die Dorfbewohner ein großes Feuer, Trommeln wurden laut gespielt und man hörte fern, tief, tief im Wald weitere Trommel von allen Seiten, die Stimmung war recht verwirrend, die Leute des Dorfes tanzten in Kreisen und in Reihen neben und hintereinander. Die beiden wurden ein eine kleine Hütte geführt, wo sie von Oberhaupt, den sie die Crew König getauft hatte, einen Kelch mit einem gutschmeckenden warmen Saft überreicht bakamen den sie trinken sollten. Auch der König trank aus dem Kelch. Die Hütte war rund und grade so klein das die drei im Kreis um ein kleines Feuer sitzen konnten und mit dem Rücken an der Wand der Hütte lehnten. Die Melodie der Trommen versetzte sie in Trance und der Tank tat sein übriges. Nach kurzer Zeit veränderte sich ihre Wahrnehmung derart stark, das es ihnen vorkam das sie mit den Augen des Anderen sehen konnten, sie waren plötzlich nicht mehr eine Person, sie hätten in dem Zustand auch gar nicht mehr sagen können was das ist etwas Einzelnes. Der Geist der drei war eins geworden, jeder kannte alle Erinnerungen und Wünsche, Bedürfnisse und Ängste der anderen. Jeder hatte mehr als nur eine Ahnung von dem Leben was die anderen gelebt hatten. Der König wusste nach diesem Erlebnis vom Gefühl her genau wie es war in Europa in einem kleinem deutschen Früstentum aufzuwachsen und zu leben, er wusste wie die Leute dort mit einander umgingen und wie sie zueinander standen. Er konnte alle Gefühle die der Kapitän und Gritt in ihrem Leben gehabt hatten in seinen Geist aufnehmen und deuten. Genau so war es auch bei den beiden, sie konnten sich gegenseitig tief in ihre Gefühlswelt und ihr Seelenleben schauen, so tief wie sie es nie für möglich gehalten hätten nur sich selbst ins Innere zu schauen. Sie sahen auch ganz stark was falsch lief in der Welt in Europa in der sie lebten, sahen aber auch jeder vom anderen alle drei von einander wie sie tief in ihrer Seele waren, und sie erkannten das sie gut waren.
Als sie am nächsten Tag aufwachten lagen sie auf Matten in der Mitte des Dorfplatzes, sie wussten nicht wie sie dort hingekommen waren, der König war nicht mehr bei ihnen und das Leben im Dorf nahm seinen gewohnten Gang, keiner schien sich für sie zu interessieren.
....Ihr Kopf fühlte sich wider Erwarten klar und ausgeschlafen an, ihre Stimmung war gut und sie begannen sich über die Geschehnisse der Zeremonie zu unterhalten. Vom Gefühl her war ihnen alles noch ganz klar, aber sozusagen das was die Essenz der Zeremonie war, ließ sich nicht wirklich beschreiben wenn nur in einfachen Sätzen zusammenfassen. Sätze wie: "wer gutes tut hält seine Seele rein." Aber solche Sachen hatten sie hunderte Male die Pfaffen von der Kanzel predigen hören, aber das hier ging tiefer, vor dem was sie gesehen hatten konnten sie sich nicht mehr verschließen.
Beide waren noch in ihr Gespräch vertief, als ein Teil der Crew über den Platz zu ihnen kam. Die Crew bestand schätzungsweise aus sechs bis zwölf Leuten, das ist aus der größe des Schiffes zu schließen mit dem sie unterwegs waren, genaue Angaben sind leider über die Generationen verloren gegangen. Sie wollten wissen was los war und wie der geheimnisvolle Trank gewirkt hatte und die beiden versuchten es so gut als irgend möglich zu berichten. Als die Crew hörte dass sich nichts gefährliches zugetragen hatte waren sie sehr beruhigt, denn wie sie erzählten war es am abend so, dass der alte traurige Seemann sich den Kelch vor der Hütte genommen hatte, wo ihn der König nachdem alle getrunken hatten abgestellt hatte. Sie berichteten weiter, dass der Seemann nachdem er den Kelch vollständig geleert hatte, angefing mit Personen zu sprechen die nicht da waren und immer wieder vom einer sechskranzigen Sonne, Tiergestalten, Göttern und anderen merkwürdigen Wesen geredet hatte. Man hatte sich nichts weiter draus gemacht und ließ ihn alleine vor sich hin reden. Sie hatten besseres zu tun, denn am abend war für alle ein großes Fest mit Musik und gutem Essen ausgerichtet worden.
Der Kapitän und seine Frau fanden das alles viel beunruhigender als die Crew, denn sie hatte beide nur ein paar Schluck von dem Trank genommen und sie wollten sich nicht vorstellen wo das alleine und ohne Anleitung des Königs geendet wäre. Sie machten sich also sofort alle auf um den alten Seemann zu suchen. Nachdem sie das gesamte Dorf mehrmals durchkämmt hatten und sie die meisten Bewohner mit Hilfe von Gesten und Zeichensprache gefragt hatten wo der alte Seemann ist, kam heraus, dass er gegen Morgengrauen in den Wald flussaufwärts gelaufen sei und ihm der große schwarze Hund Bantam gefolgt sei.
Alle Mitglieder unsere Crew waren sehr in Sorge und so machten sie sich auf den König zu wecken, der in seiner Hütte im Dorfmittelpunkt schlief....