Grr, einmal mehr rächt sich meine "verstreute" Wohnsituation, denn die Bilder der Putzaktion nach zig hundert Km Staub und Sommer sind noch in der Knipse und die am Wochenendwohnort bzw. bei den Rädern und so ist auch schneller Nachschub an Bildern ausgeschlossen.
Allerdings haben mind. zwei Foristi die Kiste im Frühjahr in Twisteden inspiziert.
Ich erlaube mir mal, etwas weiter auszuholen:
Gaiole und andere Veranstaltungen sind mir zu weit weg, eigentlich auch konzeptionell, denn bei dem Rad ging es zunächst um ein Ersatzrad und Bastelobjekt. Plus den Wunsch, mal einen möglichst kleinen Rahmen auszuprobieren. Über die Kleinanzeigen hier fand dann ein belgischer Rahmen aus 531c-Geröhr zu mir und wurde wurde mit teils vorhandenen (und eigentlich anders verplanten) und teils extra besorgten Teilen aufgebaut.
Da ich schon lange ein Rad in gelb und blau wollte, kam der blaue Rahmen gerade recht und durch seinen abgeschmückten Zustand war die Bahn frei, die Blutrinnenromantik und anderen Barock zu lassen und einen schlichten Aufbau zu wählen. Zudem sollte die Möglichkeit zum Teiletausch mit dem Stadtbomber bestehen, also war 7-fach
Shimano/
Shimano-kompatibel gesetzt. Nicht zuletzt auch, um auf dem Lande in den Radläden der Umgebung Teile kriegen zu können. Nachdem die Recherche zur Marke wenig mehr als Handelsmarke eine Radladens in einem Genter Vorort hergab, ich es im Sommer nicht schaffte, mal mit dem Rad hinzufahren und hier herausfand, das die Marke wohl durchaus verbreitet war, indes die Zahl der überlebenden Räder zumindest im Gebrauchtmark gen Null tendiert, war dem Schabernack Tür und Tor geöffnet:
Als Konzept/fiktive Geschichte entstand jedenfalls so etwas wie ein belgisches Trainingsrad aus der 80ern, der Rahmen dürfte ausweislich Decals erste Hälfte sein, das dann im Laufe der Zeit mit einigen Upgrades versehen wurde. Bei den Bremshebeln bin ich mir nicht sicher, aber der Rest ist mehr oder weniger 80er - oder soll es noch werden, denn die Kiste ist work-in-progress: Da muss noch mehr an der Schaltung gemischt werden (Suntour - jedenfalls was silbernes für hinten), weicht der neu bezogene Turbo-
Sattel wahrscheinlich auch etwas anderem (Brooks?) und sollen die mittlerweile zwei Flahas (einer mit eigens aus Berlin herbeigeschaffter TA-Schellen - großes Dankeschön nochmal an
@AstroZombie ) gegen zeitgenössische aus den 80ern ausgetauscht werden, da die Blackburn doch teilweise recht klobig sind.
Die aktuelle Kompaktpumpe soll einer langen im Hinterbau weichen, wenn ich da entsprechende Halteschellen auftreibe. Neulich gab es welche, aber in einem Konvolut - und Konvolute habe ich ich schon genug, allein die 200qm-Halle zum Wohnen fehlt.
Patina in Gestalt von Lackschäden hat der Rahmen reichlich, ist aber gerade und fährt ganz wunderbar. Hat sich nach Einstellerei zu Anfang und kleineren Umbauten dann schnell zu dem wenidgsten und schnellsten Rad im Stall gemausert und war im Sommer das Rad der Wahl.
Das Rad ist auch eine Erinnerung an meinen vor drei Monaten verstorbenen Vater, der staunend beobachtete, was aus einem Haufen Teile und aus diversen Kartons, die sich zu seinem Ärger im Keller angesammelt hatten, dann wuchs. Er hat nie so recht begriffen, warum ich plötzlich nur noch mit dem Oldie fuhr und das Faggin (neueren Baujahrs) nur noch für Brevets oder Testfahrten aus der Ecke holte. Er hatte mich aber bei der Brevetpremiere, wo es auch darum gehen sollte, wie der Bock mit Satteltasche/Zuladung läuft, nach maximalem Reifenpech, Sturz und schliesslich losgerappeltem Steuersatz in Emmerich am PAN einsammeln dürfen. Selber konnte der krankheitsbedingt seit Jahren kaum noch Radfahren.
Danach gab es dann gescheite
Reifen, d.h, die mit Blick auf Flandern und Ronde (ohne Retro) beschafften Conti 4-Seasons, von denen zumindest einer wohl jeglichen Pannenschutzes entbehrt, wichen den sonst genutzten und bewährten Conti
Grand Prix (ohne 4000 und mit stabiler Seitenwand).
Damit war die Jagdsaison entlang der Maas eröffnet, denn eines geht bei dem Rad unweigerlich los: Wildes Geheize. Vorhaben fürs kommende Jahr: So mir da nicht der überfällige Umzug und andere Sachen dazwischenfunken, ist Training angesagt, um spaßeshalber den Trappisten aus Blerick beim Training aufzulauern. Mit der ollen Kiste der Carbonfraktion zeigen, wo Bartel den Most holt, das wäre mal ein Saisonziel.
Eigentlich wäre das Rad für den Fleche Belgie fällig, vielleicht schaffe ich es ja auch mal auf bekannter Route bis nach Eupen und retour.
Neulich brauchte dann das Faggin, derzeit wegen der Dynamobeleuchtung eigentlich das Winterrad der Wahl, dringend einen neuen Mantel vorne und ich nahm den eingefahrenen vom Veegaete-HR. Das sollte nicht nackt bleiben, also wurden wieder die 4-Seasons aus dem Schrank geholt - und ein Mantel vergeigte auch prompt die neuerliche Chance.
4,5km bei Schneeregen waren gemacht, als ich hinten die Bescherung beim versuchten Anziehen von Handschuhen sah, 4,5km ging es dann auf dem nahezu platten
Reifen rumpelnd heimwärts. Die MA40-
Felgen können sowas gottlob ab - wie beschrieben, ist das ein Rad zum Fahren, nicht ehrfürchtig bestaunen oder angstvoll doch in der Vitrine belassen.
Wobei ich durchaus langsam Angst habe, das die Kiste irgendwann mal zu Bruch geht. Fährt sich einfach zu geil und macht im Regelfall gute Laune.
Daher hätte ich für die
Reifen, so die bei Nässe funktionieren (eingedenk der schmerzhaften Erfahrung mit den UltraSport), durchaus Bedarf und nicht ansatzweise das Problem versiffter beiger Seitenwände oder unpassender brauner Flanken...
Die einzigen Bilder, die ich zur Hand habe, sind welche vom Stadium vor der Erstfahrt, danach gab es noch einige Änderungen: Die Mäntel erwähnte ich, Pedalen habe ich gegen weniger hakelige ausgetauscht, Züge sind zwischenzeitlich gekürzt und Bremsklötze silbernen Schuhen mit zeitgenöss. Gummi gewichen. Neulich im Schneeregen begeisterte das aber auch nicht so über die Massen, auch wenn die Tektros als Beißer im yacf benannt wurden. Der Sakae-Lenker ist runtergedreht, nachdem der Handproblemen geschuldete Versuch, Aero-Hebel ähnlich den Schremsern bedienen zu können, fast zum Sturz geführt hatte.
Sattel ist wie gesagt nicht mehr der Vetta, der hat einen Abnehmer gefunden, gefahren wurde ein neu bezogener und etwas gesmolikter Turbo drauf, den ich seinerzeit mit dem Nishiki (neu) kaufte.Der Flaha ist auch Geschichte bzw. in die Grabbelkiste abgeordnet worden - zwar schön silber, aber die Form passte mir denn doch nicht ans Rad.