Türchen Nummer vier.
Im vorletzten Jahr wurde das unerschöpfliche Lebenswerk des Anton Ekkberdt Krerckenpergers ein wenig beleuchtet. In der Zwischenzeit wurden zahlreiche Dokumente - zumeist Papierfetzen & Bierdeckel - (wieder-)entdeckt, bisher verschwiegene Zunge lösten sich & manch selbsternannter „Kenner“ verzweifelte aufgrund der Fülle an neuen Hinweisen & Entdeckungen. Die seit langem angekündigte Biographie mußte mehrmals revidiert, mithin erweitert & letztlich umgeschrieben werden. Die Autoren stritten häufig sich bei Pils & Brandwein über die Provenienz des Materials & dessen Glaubwürdigkeit – es gab durchaus sehr häßliche & verstörende Szenen bei den „Besprechungen“.
Eine neue Erkenntnis oder Geschichte möchte ich Euch nicht vorenthalten. Der Anton experimentiert im Bereich alternativer Radantriebstechniken. Ketten fand er blöd bzw. er war der Meinung – meist auf seiner kurzen Trainingsrunde von Crandorf über Ehrenzipfel nach Othal -, daß es etwas Besseres geben müßte. Leicht, stabil, wartungsarm, schnell, überlegen sollte seine Technik sein. Also ging er in seine geheimste Geheimwerkstatt - „Mei‘ Loooch“. Sie lag tief unten in einer alten Kaverne, die nur über einen in Karten nie verzeichneten Wetterschacht zugänglich war & dessen Mundloch sich hinter einer Hecke abseits seines Hauses befand. Dort testete er als erstes jedes verfügbare Seilmaterial – es gab leider nur Hanf. Doch dieser hielt & schmeckte nicht. „Varsuuüch maochd gluuch!!“, sagte er nach den Erprobungen zu einem seiner alten Spezis Candy-Tyron – Rufname Gei-Die. Wie so vieles wurde später diese Idee
wieder aufgegriffen.
Zweiter Test – Lederriemen. Toni, klaute dafür vom dicken Flaaschermeistor Münzer dessen längsten Gürtel, paßte ihn an & würschte ihn über Kettenblatt & Ritzel. Leider flutschte der ständig drüber. Toni dachte bei Fettbemm‘ & Zudelsubb über Alternativen nach. Ihm fiel ein, daß der Neitzsch, Uw‘ irgendwann beim Skat erwähnte, daß man in Kraftfahrzeugen zur Kraftübertragung sogenannte Zaohnriemn verwendete. Eines Nachts tänzelte Toni nach diversen Feuerwässerchen geschmeidig & dabei die gesamte Breite des Trottoirs ausnutzend, direkt zu seinem Intimfeind (diese Feindschaft begann bereits in Kindheitstagen beim Sandburgenbau…aber das führt zu weit.) um sich so ein Teil zu besorgen. Denn sein Feind besaß ein Automobil. Ohne Rücksicht auf Verluste riss das Radbaugenie den Riemen raus. Wie er das anstellte, dafür existieren genau so viele verschiedene Erklärungen wie noch unerzählte Geschichten über Krerckenperger. Nachdem er ein paar Tage ins Land gingen ließ, verbaute er das Teil. Doch so recht zufrieden war er damit nicht. Vor allem war die Beschaffung von Ersatz schwierig, dachte er sich. Denn er war darauf angewiesen, daß sein Feind den von ihm geklauten Riemen stets ersetzt. Im Nachhinein stellt sich das aber als
keine Schnapsidee heraus.
Drittes Experiment – Kardanwelle. Diese Idee hatten natürlich andere vor Anton gehabt?! Doch er pochte darauf, daß es – „Vordammisch noach ämol!“ - sein Einfall war. Es kam zum Prozeß mit dem Verband für Kardanangetriebene Renn-, Reise-, Touren-, Berg- & Sportzweiräder Deutschlands (VfKRRTBSZRD) mit Sitz in Unterpfannenstiehl. Der Prozeß dauert an bzw. das Urteil des Regionalpatentgerichts Erzgewürsch West steht noch aus. Da das Gewicht des Kardanwellensystems doch etwas hoch war (Toni „lieh“ sich eine vom Traktor des Vaters von Gei-Die), fiel der Kardanantrieb als Alternative zur Fahrradkette durch. Am Ende nutzte Krerckenperger widerwillig stinknormale Fahrradketten.
Jedoch tuschelt man, daß er an diesem Vorhaben heimlich weiter in seinem „Looch“ tüftelte. Ob Anton Ekkberdt Krerckenperger erfolgreich war? Derzeit laufen etliche unabhängige aber inoffizielle Untersuchungen namhafter Forschungsinstitute - zum Beispiel am MIT, MPI oder FIF.
Dieses Jahr gibt es passend zur Geschichte eine 808-Kette zu erhaschen.
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Sie soll die-/derjenige bekommen, die/der das schönste Kettenkunstwerk zeigen kann. Natürlich ist Bildzeigen Pflicht sowie eine (kurze) Erläuterung im Sinne von „Was möchte der Künstler uns damit sagen?“.
Ein kleiner Motivationsschub:
Anhang anzeigen 288736Quelle/Künstler: Seo, Young-Deok
Viel Spaß!