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Aus Schrott mach neu: Aufbau eines Durifort 888

AW: Aus Schrott mach neu: Aufbau eines Durifort 888

Häuser, Autos, Arbeiten....hier geht es um Fahrräder und die Meute will gefüttert werden, husch husch :p
 

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Re: Aus Schrott mach neu: Aufbau eines Durifort 888
AW: Aus Schrott mach neu: Aufbau eines Durifort 888

Häuser, Autos, Arbeiten....hier geht es um Fahrräder und die Meute will gefüttert werden, husch husch :p

Genau Knobi, setz Deine Prioritäten gefälligst entsprechend.
Auto verpestet die Umwelt und das Haus steht auch nächstes Jahr noch:D
 
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Na, dann will ich Euren Wünschen zumindest mal mit ein paar Kleinigkeiten nachkommen...

Hier werden die Bremsen ausgerichtet, aus einer Reihe von Gründen hatte ich mich ja schließlich doch für die Cantis mit Powerhangern entschieden und sie schick teilweise poliert.
Wie Ihr seht, ist der Verstellbereich maximal "nach unten" ausgereizt, um ein möglichst großes Hebelverhältnis zu erreichen. Die ausgefräste Rundung der Sockel ist ein wenig größer, als der Hinterbau an dieser Stelle, was aber gleich noch Sinn ergeben wird.





Von hinten stimmt jetzt zwar der Winkel zur Längsachse nicht, weil ich fürs Foto kurz loslassen musste - man ahnt es aber schon: Selbst mit ausgereiztem Verstellbereich, also vergleichsweise weit oben sitzenden Sockeln und der dickeren Unterlegscheibe radseitig am Belag komme ich nicht ganz auf die optimalen 90° Zugwinkel bei anliegender Bremse.
Ich sage mich an dieser Stelle übrigens ausdrücklich von zwei verbreiteten amerikanischen Theorien samt Berechnungsgrundlagen für Hebelkräfte bei Cantileverbremsen los, da beide Macher schlicht und ergreifend die Hebelgesetze falsch verstanden haben und ihr Geschreibsel daher der totale Stuss ist - Berühmtheit und verbreiteten Glauben hin oder her. Der kürzeste Verbindungszug ist keineswegs in jedem Fall der beste, wäre hier aber zufällig tatsächlich nah dran.
Streng genommen müsste der Steg 3-5 mm weiter runter, schief eingelötet ist er sowieso, aber darauf habe ich keinen Bock und behelfe mir gleich damit, die Sockel einfach etwas weiter nach innen zu bringen (Arme kippen dadurch nach außen, Zugwinkel wird kleiner) und dabei auch gleich den unterschiedlichen Radius auszugleichen.
Eine schicke Verstärkung hatte ich an dieser doch ordentlich belasteten Stelle sowieso im Sinn, also:



Ritscheratsche...
Nein, das ist natürlich NICHT der Durifort. Das ist der Hinterbau eines durch Auffahrunfall total zerschroteten anderen Rahmens - so komme ich ohne langes Biegen und Fummeln gleich zur richtigen Rundung und vor allem auch zur richtigen Materialqualität.



Noch ein bisschen befeilt:






Eigentlich hätte man das zwar auch in einem Durchgang oder zumindest "andersrum" machen können, aber ich wollte mal eine Stufenlötung mit unterschiedlichen Schmelzpunkten der Lote probieren und habe erst die Blechle an den Sockeln festgelötet:



- um anschließend ein niedriger schmelzendes und damit auch weniger belastbares Lot für die größere Verbindungsfläche zum Rahmen zu verwenden.
Für Sockel und Blech wollte ich zuerst das Silber-Nickellot verwenden, dessen Festigkeit die des verwendeten Stahls mit einiger Sicherheit sogar übertrifft - musste dann aber feststellen, dass für die Verarbeitung des zugehörigen Flussmittels eine Gasmaske mit Filter für anorganische Dämpfe fällig wird, den ich natürlich nicht rumliegen hatte. Also seht Ihr hier 40- und 55-prozentiges Silberlot. Der Unterschied ist natürlich recht gering, also musste ich beim Festlöten am Rahmen etwas vorsichtiger sein - hat aber tatsächlich gefunzt, ohne die Sockel wieder von den Blechen zu lösen.









Hier sieht man übrigens auch die seitlichen "Klingonenbleche" neben den Bremssockeln, die hier absichtlich nur ganz dünn ausfallen und eher als optischer Gag gedacht sind:




Dann kam natürlich eine Gewindehülse in den Bremssteg, da ich Muttern, Adapter und überstehende Gewinde nicht leiden kann und an diesem Rad später nirgends sehen will:




Richtig: Ohne Mutter natürlich auch kein Schutzblechhalter, der aber bei den aktuellen Blümels sowieso zum Kotzen aussieht. Voll klobig aus schwarzer Plaste. Der ältere Halter aus vernickeltem Blech war aber auch keine Schönheit, da musste also was anderes her...














Nimmt die Rundung des Schutzblechs aus jeder Richtung hübsch auf und ist natürlich auch irgendwie ein Zitat dieser Situation hier:




Zwischen Schutzblech und Halter kommt noch eine Nylon-Unterlegscheibe, der Abstand zum Reifen verringert sich sowieso noch ein wenig.
An der Gabel werde ich vielleicht zwei solche Halter verbauen, da auch vorn ein hinteres Schutzblech drankommt, das nach "Speedway-Manier" das Rad möglichst weit abdecken soll.

Bei der Gelegenheit musste ich noch feststellen, dass der Hinterbau fast 10 mm aus der Spur stand und habe ihn beim Richten dann auch gleich auf 130 mm gebracht. Nun überlege ich, ob nicht 135 mm sogar besser wären, weil die Felge dann mittiger zur Nabe stünde - möglich wär's auf jeden Fall. Mal sehen.
Im Lauf der nächsten Tage kommt dann die Gabel an die Reihe, und damit wäre das Ding erstmal fertig.

Obwohl - es fehlt ja noch die Gepäckträgerbrücke! Und für den Träger selbst habe ich mir was ganz Verrücktes ausgedacht.
Aber psst! Das wird noch nicht verraten.

Bis bald!
 
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geil !!:daumen:
aaaber... wieviel platz ist denn noch zwischen bremsteg und schutzblechbefestigung ? passt da noch ein inbus dazwischen zum bremse festschrauben :D ??
 
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Muss ja gar nicht, weil da keine Bremse drankommt. Der Powerhanger hat eine ziemlich lange Schraube, die jetzt halt nicht mehr durch den Steg gesteckt und von hinten mit einer Mutter gekontert werden muss.

Sowas wäre natürlich hart: Mit viel Aufwand was hübsches basteln, das dann schon grundsätzlich nicht funktioniert...
Hatte ich bei ganz anderen Sachen aber tatsächlich schon.
 
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Chapeu.....die Lösung mit dem Schutzblechhalter ist sehr genial. Mich hat sowieso immer angekotzt, dass bei Rahmen mit etwas mehr "Beinfreiheit" das Schutzblech, sofern es am Bremsloch befestigt wird, immer ein wenig mehr absteht. Schöne Lösung.
 
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Prima Bastelbogen. Das macht Lust drauf, selber sowas anzugehen. Manche Details sind ja sehr nervig bei Serienrahmen, da lässt der Eigenbau ja einiges zu. Aber jedes Detail muss gut durchd8 werden.

Knobi, mach doch einen "richtigen", also druckfähigen Bericht draus und stell ihn bei "radklassiker.org" ein. Oder mach gleich ien Buch draus.
 
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Chapeu.....die Lösung mit dem Schutzblechhalter ist sehr genial. Mich hat sowieso immer angekotzt, dass bei Rahmen mit etwas mehr "Beinfreiheit" das Schutzblech, sofern es am Bremsloch befestigt wird, immer ein wenig mehr absteht. Schöne Lösung.
Ich hätte allerdings den "Ausleger" nach hinten verlegt (so weit das von der Bremse her möglich ist), um die Befestigungspunkte für das Schutzblech möglichst gleichmäßig über den Radius zu verteilen - Aluschutzbleche freuen sich darüber. ;)
Ein Gepäckträger als (potentielle) weitere Halterung ist ja wahrscheinlich nicht vorgesehen, nehme ich an, insofern wird bei der jetzigen Lösung der "freischwingende" mittlere Teil ziemlich lang ausfallen.
 
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Naa Bridge, Gepächträger wird verrückt, hat er obe doch geschrieben.
Die Spannung steigt, super Thread...
 
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respekt & bravo !
da mache ich sendepause & verlege mich aufs genießen.

gruß
klaus ;-)
 
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Wärst du so nett nochmal ein Bild vom Gesamtzustand mit all den Veränderungen zu machen?
Ist wiedermal eine sehr geniale Arbeit von dir.. Hut ab!

gruß Tobias
 
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Ich hätte allerdings den "Ausleger" nach hinten verlegt (so weit das von der Bremse her möglich ist), um die Befestigungspunkte für das Schutzblech möglichst gleichmäßig über den Radius zu verteilen - Aluschutzbleche freuen sich darüber. ;)
Ein Gepäckträger als (potentielle) weitere Halterung ist ja wahrscheinlich nicht vorgesehen, nehme ich an, insofern wird bei der jetzigen Lösung der "freischwingende" mittlere Teil ziemlich lang ausfallen.

Na ja, das hatte ich auch überlegt, aber hinten ist halt der Powerhanger im Weg und der Schutzblechhalter hätte arg weit abstehen müssen. Ganz so "prominent" wollte ich den auch nicht haben. Die Schutzbleche selbst sind übrigens ganz normale, aktuelle Bluemels aus flexibler Plaste, zum Glück gibt es die seit einer Weile auch in Silber (Zwischenschicht aus Alufolie).

Einen Gepäckträger/Packtaschenhalter wird es geben, aber nur sehr minimalistisch für geringe bis mittlere Lasten. Ein weiterer Schutzblechhalter ist dabei nicht vorgesehen, aber keine schlechte Idee. Muss erstmal schauen, ob das, was ich da vorhabe, auch wirklich funktioniert, dieses Wochenende wird das aber noch nix.

Fotos vom Gesamtzustand gibt es spätestens, wenn es ans Lackieren geht - auf den ersten Blick wirkt der Rahmen aber immernoch total unspektakulär.
 
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Na ja, das hatte ich auch überlegt, aber hinten ist halt der Powerhanger im Weg und der Schutzblechhalter hätte arg weit abstehen müssen. Ganz so "prominent" wollte ich den auch nicht haben.
Das kann ich verstehen, ja - man möchte ja die fesche Bremse auch lieber ohne "Zahnspange" sehen können.
Die Schutzbleche selbst sind übrigens ganz normale, aktuelle Bluemels aus flexibler Plaste, zum Glück gibt es die seit einer Weile auch in Silber (Zwischenschicht aus Alufolie).
Ich hab' noch dran herumgegrübelt, was es sein könnte - mattes Aluminium, leicht gebürsteter Edelstahl ? :confused: - aber auf Plastik bin ich nicht gekommen, peinlich ... :cool:
Und das, obwohl ich sogar solche Schutzblechsätze schon in der Hand hatte, um sie zu entsorgen - leider fängt ja die Alufolie zwischen den Plastiklagen von den Kanten und Bohrungen her im Lauf der Zeit an zu gammeln, und das sieht man unter der transparenten Schicht gut (bei den schwarzen Blechen mit "Strombahnen" für das Rücklicht passiert es vermutlich auch, aber man sieht es halt nicht...).
 
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Fotos vom Gesamtzustand gibt es spätestens, wenn es ans Lackieren geht - auf den ersten Blick wirkt der Rahmen aber immernoch total unspektakulär.

Hast du schon was zur Lackierung geschrieben, habe bisher noch nichts gefunden? Freue mich schon auf die Bilder!

gruß
 
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(...) leider fängt ja die Alufolie zwischen den Plastiklagen von den Kanten und Bohrungen her im Lauf der Zeit an zu gammeln, und das sieht man unter der transparenten Schicht gut (bei den schwarzen Blechen mit "Strombahnen" für das Rücklicht passiert es vermutlich auch, aber man sieht es halt nicht...).

Danke für den Tip - ich werde dann wohl mal versuchen, alle offenen Kanten ordentlich mit Klarlack zu bepinseln.


Hast du schon was zur Lackierung geschrieben, habe bisher noch nichts gefunden? Freue mich schon auf die Bilder!

gruß

Noch nicht so richtig, aber die Idee ist bislang: Cremeweiß mit schwarzem Sitz- und Steuerrohr und Schriftzügen im Goldton der Felgen. Mit den silbernen Schutzblechen stelle ich mir das recht hübsch vor.
Lenkerband (Griffe mag ich nicht) und Sattel werden vorerst dottergelb, weil ich da einfach noch passendes Zeug rumliegen habe; später vielleicht mal "Leder Natur".
Der Gepäckträger wird ebenfalls überwiegend schwarz, das liegt dabei gewissermaßen in der Natur der Sache, hehe.
 
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Das Gammeln bei den Chromoplastics kann ich bestätigen, allerdings nur bei Rädern die im Winter im Salz bewegt wurden und das hast Du hoffentlich nicht vor. Da gammelten übrigens sogar die Stromleiter aus Kupferfolie weg.
 
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Hmm, zumindest bei Matsch und Regen wollte ich mit dem Ding eigentlich schon fahren, für schönes Wetter habe ich ja genug andere Räder. Für richtig übles Wetter gibt es allerdings auch noch meine Resteverwertung, zusammengebaut aus all den Teilen, die ich nie so richtig leiden konnte. Egal.

Gestern gab es Neues vom Gabelkopf des Grauens - wir erinnern uns kurz:




Erstmal habe ich alle Verbindungen nachgelötet, natürlich mit dem hochprozentigen Silberlot. Das schmilzt schon, wenn die Teile gerade so eben dunkelrot glühen - und allein in den Lücken des Gabelkopfs verschwand ein ganzer Stab davon. Boah.

Dazu gab es dann nette Blechle, die später auf den ersten Blick vielleicht sogar eine mittelprächtige Gabel vorgaukeln können; wegen des enorm dickwandigen Gabelkopfes habe ich hier 2-mm-Blech verwendet und anschließend zu den Spitzen hin dünnergefeilt. In den Bohrungen liegen übrigens die originalen Entlüftungslöcher der Gabelscheiden.




Und weil der Kopf hinten diese derben, eingepressten Vertiefungen als Montagehilfe hatte, wodurch die Gabel von der Seite immer irgendwie krumm ausgesehen hat, habe ich dort wieder "Klingonenbleche" draufgesetzt:






Das dickere Blech ist wesentlich schöner zu verarbeiten, ich hätte es von Anfang an überall verwenden sollen. Nun ja.

Bremssockel und Schutzblechhalter folgen in den nächsten tagen. Bis dann!
 
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Gestern gab es Neues vom Gabelkopf des Grauens - wir erinnern uns kurz:


Ich frag mich doch dann schon, wieviele von uns mit solchen spaltmaßen durch die gegend fahren, die brav von lack verdeckt sind
ansonsten nur neid für deine hingebungsvolle arbeit, auch im hinblick auf die technischen/handwerklichen fähigkeiten. diese gehen mir mangels werkzeug/material und zeit, und evtl auch können :rolleyes: leider ab
danke auch für die dokumentation, sie führt mir - positiv und negativ - vor augen, was alles neben 'stellen wir mal das tretlager ein' an einem rad von bedeutung und möglich ist :bier:
 
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Knobi,

das Projekt ist dermaßen großartig - aus Schrott mach etwas ansehnliches - der Wahnsinn!

Und Deine handwerlich wunderbaren Lösungen für Probleme, die mir beim Aufbau des einen oder anderen Rades nicht fremd sind, gefallen mir richtig gut!

ich weiß noch, wie lange ich gebraucht habe, um aus industriellen Haltern, Cantigegenhaltern, Teilen eines alten Blechregals und einer Sattelstützenklemme Halterungen gefeilt habe, um einen Kettenschutz an das Alltagsmountainbike meiner Tochter zu schrauben. Könnte ich mit der Lötlampe umgehen, wäre es viel einfacher ;-))

Ich freue mich auf weitere Beiträge, noch einmal - das ist das bisher coolste Projekt hier!:i2:

Cheers,

Hörni
 
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