AW: Aus Schrott mach neu: Aufbau eines Durifort 888
So, und weil ich gerade Urlaub habe und mir irgendwie der Sinn nach spätem Aufstehen und einer Nachtschicht (mit Fremdkatze) stand, gibt es zum Frühstück die nächsten Schritte und ein großes Ärgernis.
Die Grundierung war heute, nach etlichen Stunden im brüllend heißen Auto, hart genug zum Schleifen.
Bevor es damit losgeht, kommt jedoch eine hauchdünn genebelte Ladung Mattschwarz auf die Teile:
Hä?
Wieso, weshalb, warum?
Das sehen wir gleich.
Zuerst einmal muss wirklich wasserfestes Schleifpapier her, das man sich am besten bei einem Autolackierer besorgt (Matador, Klingspor, Nikken z.B.). Baumarkt-Schleifpapier verbraucht sich viel zu schnell, der Unterschied ist wirklich riesig.
Des Rätsels Lösung: Das Schwarz zeigt uns sehr gut, wo noch Dellen sind und wir weiterarbeiten müssen!
Eine beliebige andere, schnelltrocknende und möglichst kontrastreiche Farbe ginge natürlich auch.
Eigentlich sollte man möglichst vermeiden, die Grundierung bis aufs Blech durchzuschleifen, weil viele Lacke anschließend an diesen Stellen sonderbar "einfallen". Ganz verhindern lässt es sich allerdings nicht - wobei meine wüsten Lötereien noch das geringere Problem waren:
Viel übler waren die Rostnarben, die hätte ich vorher lieber ausspachteln sollen - dann wäre der Rahmen nämlich jetzt schon weiß...
So musste ich die ganze Grundierung an diesen Stellen wieder abtragen und es waren immer noch Vertiefungen drin:
Zuzüglich einer kleinen Beule, die ich bislang nicht entdeckt hatte:
Und lustigen Wellen in beiden Gabelbeinen, wie auch immer die zustandegekommen sein mögen:
Allzu sehr pfuschen wollte ich nun doch nicht, also führte kein Weg an einer zweiten, wesentlich dünneren Grundierungsschicht vorbei, die auch nicht mehr ganz so penibel geschliffen werden muss - sieht doch schon ganz nett aus, ne?
Und jetzt kommt das ganz dicke Ende.
So richtig zum Kotzen.
Echt.
Zum ersten Mal war der Rahmen so aufgebaut, dass ich ihn aus einigen Metern Entfernung betrachten konnte - und ich dachte, mich trifft der Schlag:
Der Bock ist nämlich schief.
Nicht viel und kaum zu sehen, aber es ist tatsächlich so, vielleicht ein halbes Grad, vielleicht auch weniger. Peilen in beiden Richtungen ergibt jedenfalls die gleiche Abweichung.
Ich werde also einen gewalttätigen Richtversuch mit Tretlager im Schraubstock und einem Besenstiel o.ä. im Steuerrohr vornehmen und hoffe, dass es klappt. Allzu stabil ist der Rahmen ja zum Glück nicht und die Abweichung ist minimal.
Irgendwie finde ich das aber trotzdem so richtig scheiße. Wenn es irgendwo auf der Welt einen Rahmen gibt, bei dem alle denkbaren Fehler auf einmal gemacht wurden und der dennoch in den Handel gelangt ist, dann ist es wohl dieser hier.
Ach ja, Preisfrage, hehe:
Was geschieht normalerweise in dieser Halle, und um welches Modell handelt es sich dabei genau?