Das Herstellen von Rahmen ist ja nun nichts so wichtiges oder sauschwieriges , letzendlich werden dabei ja nur Kaufteile ( Rohre , Muffen, Fitting ) zusammengefügt , und wo das passiert ist ja nun kein Qualitätsmerkmal an sich , entlackt sehen sich alle verdammt ähnlich und sind evtl. nur an Gravuren oder Muffenverschönerungen zu unterscheiden.
Theoretisch hast du recht...aber ich glaube du kennst das sicher auch:
Du stellst an der Drehmaschine 0,02mm zu. Und nimmt der HM Drehmeißel auch wirklich 0,02mm ab?
Gefühlt, fühlte sich in Italien ja jeder 2. abgehalfterte Profi dazu berufen Rahmen zusammen zu kleckern.
Gut, den Meißten hier ist es wichtiger welches Rohr da verwendet wurde als die Qualität der Verbindung. Eine Kette ist aber immer nur so Stark wie das schwächste Glied und in den Knotenpunkten der Rohre laufen die Kräfte zusammen.
Beim Löten ist erst mal eine saubere Oberfläche wichtig, das Flussmittel löst nicht den Flugrost auf.
1. Punkt wo gern geschludert wir um Zeit zu sparen.
Dann heften in der Rahmnlehre o. in Hilfskontruktionen , per Lötnägel oder Lötpunkten. Viele gleichmäßige Heftpunkte verbessern das Ergebnis.
2. Punkt wo man zu Lasten der Qualität Zeit sparen kann.
Dann das ganze raus aus der Lehre und durchlöten. Da ist die Kunst zu wissen welche Menge Lot notwendig ist um die ganze Fläche zu verlöten aber nicht so viel Lot zuzugeben daß es in die Rahmenrohre läuft und dort rumrasselt....
Dann muß der Rahmen gerichtet werden. Je besser und erfahrener der Rahmenbauer ist um so weniger muß gerichtet werden, was besonderst hochwertiges Rohr sonst belastet. Dann ist der ideale Fall daß die Lötspalte für Messinglot ringsrum ca. 0,2mm betragen und das Rohr nicht an einer Seite anliegt und gegenüber hat es 0,4mm Spalt. Das macht die Verbindung nicht so stabil und dort wo das Rohr anliegt, muß das Lot mit Hitze in den Spalt geprügelt werden ( was das Rohr nicht mag, besonderst die manganlegierten Rohre wie 531, 753 usw.).
Dann muß das Flussmittel auch richtig entfernt werden. Ich habe schon viele top gepflegte Gios & Colnagos gesehen bei denen an den Lötverbindungen Rostbalsen geplatzt sind, weil die Flussmittelreste ihr böses Werk verrichtet haben.
Für mich ist es deshalb wichtig daß der Rahmen von jemanden gelötet wurde der Erfahrung hat und diese auch bei der Produktion umstetzt d.h. z.B. ein Gefühl entwickeln wie sich duch sinnvolle Lötreihenfolge der Verzug minimieren läßt.
Dazu kommt es muß entsprechend sorgfältig gearbeitet werden und das kostet.
Also m.E. ist Rahmenbau kein Hexenwerk aber a. Übungssache b. zeitaufwendig wenn es ordentlich werden soll.