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BMC Kaius Race Gravel Bike im Test: Schweizer Schotter-Express

Race Gravel Bikes als Unterkategorie braucht man eigentlich nur, wenn der Untergrund so hart wird, dass breitere Reifen mit mehr Traktion erforderlich werden, also 40+ mm. 33 oder 35 mm Reifen dürften für die meisten Events genug sein, und die passen auch in einige Rennräder rein, weil die Hersteller immer mehr Reifenfreiheit in die Rahmen bauen. Vor fünf Jahren, als die Gravel Bikes stark aufkamen, war das noch nicht so.

Aus Marketing-Sicht braucht man wohl ein Gravel Bike. Denn wenn der Kunde ein schnelles Gravel Bike möchte und auf das Rennrad mit großer Reifenbreite verwiesen wird, aber die Konkurrenz dezidierte Race Gravel Bikes führt, wird er vermutlich allein wegen des Namens eher dorthin tendieren.
 
Für mich bedeutet die Kategorie Race eher eine sportliche Geometrie und nicht mehr oder weniger Reifenfreiheit.
Der Großteil Gravelbikes ist leider sehr hoch und kurz, hat flache Winkel. Macht sicher sein, weil ein Großteil der Räder auch nicht schnellstmöglich bewegt wird. Für Rennsport aber eben suboptimal.
 
Für mich bedeutet die Kategorie Race eher eine sportliche Geometrie und nicht mehr oder weniger Reifenfreiheit.
Der Großteil Gravelbikes ist leider sehr hoch und kurz, hat flache Winkel. Macht sicher sein, weil ein Großteil der Räder auch nicht schnellstmöglich bewegt wird. Für Rennsport aber eben suboptimal.
Für mich macht es keinen Sinn, einen Rennradrahmen als Gravel Bike zu fahren, der bspw. nur 28 mm zulässt. Ich denke auch, dass die wenigsten Lust auf 30 mm haben. Ich sehe die Grenze, wo es Sinn macht, auch Rennradrahmen einzubeziehen bei 33 bzw. 35 mm.

Ridley Kanzo Fast, Cervelo Aspero oder auch Exploro RaceMax sind für mich die Bikes, die in die dezidierte Unterkategorie Race Gravel Bike gestoßen sind. BMC setzt dem ganzen mit dem schmalen Lenker die konsequente Krone auf. Ich finde auch den Factor Ostro Gravel Rahmen sehr gelungen: Im Grunde ein Aero Bike mit mehr Reifenfreiheit. Mal schauen, ob Canyon das neue Grail auch in Richtung Aeroad mit mehr Reifenfreiheit entwickelt.
 
...genau so seht es ein paar Zeilen weiter oben:
'Ob man eine Schaltgruppe mit nur einem Kettenblatt vorn attraktiv findet oder nicht, liegt in der Regel am Einsatzzweck und im Auge des Betrachters.'

Ich hätte ja "... im Bein des Fahrers." fabuliert!
 
Für mich bedeutet die Kategorie Race eher eine sportliche Geometrie und nicht mehr oder weniger Reifenfreiheit.
Der Großteil Gravelbikes ist leider sehr hoch und kurz, hat flache Winkel. Macht sicher sein, weil ein Großteil der Räder auch nicht schnellstmöglich bewegt wird. Für Rennsport aber eben suboptimal.
Da kann man immer noch reinrassige CX-Bikes hernehmen. Die bauen zwar auch eher kurz, sind aber deutlich agiler, haben nicht so ein tiefes Tretlager und auch genug Platz für breite Reifen.
 
Die Gravel wm hatte weniger Schotter Herausforderungen als die Strade Bianchi.
Ich habe mir die Strecken der Gravel-WM nur per TV ansehen können, bin aber dafür schon selbst mit 30 mm RR-Reifen (Callenge Strade Bianche) auf den Strecken von Strade Bianchi rumgekurbelt —> das war nicht besonders komfortabel und würde ich auch nicht mehr mit einem RR tun wollen: Schläge auf die Gelenke ohne Ende und in den Kurven kaum Traktion, auch mit geringem Reifendruck äußerst anspruchsvoll. Das ist also höchstes Können, was wir da sehen, wenn Pidcock dort unabhängig von den vielen Höhenmetern mit einem guten 40er-Schnitt rumfährt.

Am Ende finde ich das Statement gut, dass jeder Fahrer für sich entscheiden muss, welches Rad und welche Bereifung er für sich auf solchen schnellen Schotterstrecken für gut befindet.
 
"Ursprünglich aus dem Cyclocross kommend, wurden die Gravel Bikes ja eher für lange Touren, Reisen oder gemütliche Ausfahrten konzipiert"

Einspruch, Euer Ehren...

Zwar ist Gravel heute immer alles, was du selbst draus machst und das ist auch richtig gut so. Soll auch so sein.

Aber das Kaius (und ähnliche Räder) sind mehr am eigentlichen Gravelbike (dass es mittlerweile eh nicht mehr gibt, weil mittlerweile so vieles unter dem Label "Gravel" zusammengefasst wird) als so manch anderes Offroad-Bikepacking oder -Tourenrad.

Gravel kommt schon aus dem Wunsch, mit einem Rennrad schnell (oder überhaupt ohne sich den Rücken und die Handgelenke sowie die Reifen zu morden) auch über unbefestigte Straßen zu fahren. Also solche Gravel roads und fire roads, wie's sie halt in den USA so oft zu finden gibt. Und ursprünglich aus dem Cyclocross kommend, stimmt auch nur so bedingt - obgleich es durchaus auch gerade für Europa hinkommt. Da haben diverse Leute (u.a. ich auch) einfach einen Crosser hergenommen, aber ihn nie wirklich (oder nie ausschließlich) für die Teilnahme an Cyclocross-Wettbewerben hergenommen, sondern um damit über Waldwege wie asphaltierte Straßen gleichermaßen flott zu fahren.

Heutzutage, also in der Gegenwart gesprochen, passt es aber dann aber wieder. Heutzutage findet man auch viele Räder unter dem Gravellabel, die für alles mögliche, auch für lange Touren und Reisen gemacht sind. Und die immer dickere Reifen unterbekommen, weil das gesamte Genre immer "off-roadiger" wird und auch gerade in Europa viele Leute feststellen, dass der übliche Waldweg, den es bei ihnen um die Ecke gibt, in den seltensten Fällen die geniale Strecke für ein übliches Gravelbike darstellt.

Also eigentlich müsste der Artikel folgendermaßen anfangen: Mit dem Kaius folgt BMC dem Ansatz "Back to the Roots"... pures Gravel - schnell auf Straße und Graveluntergrund, ohne Utility-Gedanken, 1000 Montage-Punkten, Riesen-Flare-Lenker und Reifenfreiheiten, die fast schon im Downcountry-Bereich wildern. ;-)

So, ich steige dann mal wieder runter von meiner Seifenkiste (Neben der 'zig Bikes stehen, vom Gravel-Bike über zwei MTBs bis zum Zeitfahrrad - nur geschrieben, falls hier einer meint ich wäre einer Radgattung mehr als anderen zugetan ;-))
Ich finde es immer ziemlich enttäuschend, dass immer nach dem Ursprung von allem gesucht wird, ala back to the roots. Alleine wenn ich eigentliches Gravelbike lese.

Je nach dem wie weit man zurück geht, war damals nicht alles und jeder global unterwegs, da gab es noch kein Anglizismus. In Deutschland war ein Gravel oder ein Cyclo-cross zu damaliger Zeit deutsch benannt und zwar Querfeldein-Rad. Das war ein Stahlrahmen mit einer geschwungenen Gabel. Hier ging es auch nicht um Rennen, sondern das Fahrrad war alltägliches Mobil, bei Wind und Wetter. Man könnte das auch den Ursprung des Full-Sus nennen...

Aber wo fängt man an, wo hört man auf?
 
Ist leider im TV oft wie auch bei MTB Events, gefilmt wird häufig da wo man mit Kameragerödel einfach hinkommt, und da sind die engen Stellen nie dabei.

Von einem Bekannten, der im Dtl.-Trikot bei der WM startete weiß ich, dass die Stecke wohl teils sehr „ruppig“ gewesen sein muss und das bei der Übertragung wohl längst nicht so rüber gekommen wäre.

Ähnliches kann ich wie oben beschrieben auch von Strade Bianchi berichten: Das kommt im TV oft nicht so rüber wie es wirklich ist.
 
Die Gravel wm hatte weniger Schotter Herausforderungen als die Strade Bianchi.

Wenn Du Strade Bianchi mit dem Aeroad fahren kannst und zu leicht findest vermutlich schon. Andere nehmen für beide Rennen vielleicht ein anderes Rad.

Ähnliches kann ich wie oben beschrieben auch von Strade Bianchi berichten: Das kommt im TV oft nicht so rüber wie es wirklich ist.
Gelbe Karte an eure Autokorrektur.

Wird Zeit, dass die Strade Bianche monumental wird. Dann klappts auch mit der Schreibweise. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Gelbe Karte an eure Autokorrektur.

Wird Zeit, dass die Strade Bianche monumental wird. Dann klappts auch mit der Schreibweise. ;)
Alter 😅 Manchmal gucke ich extra noch mal nach, weil ich nie weiß, wie das Ding richtig geschrieben wird. Diesmal (Ausrede) habe ich bei Captain Hook abgeguckt.

Du dann aber auch! […] klappt´s […] mit Apostroph ;)
 
Na man nehme ein altes Focus Cayo mit 28 MM Reifen und kann locker mit dem BMC Kaius mithalten.
Spart man elfeinhalb Mille und kann das Teil mal so richtig shreddern.
 
Geht das nur mir so oder hören andere auch auf zu lesen, wenn sie das Preisschild sehen?
Ich lese das gerne, finde Berichte über State-of-the-Art Räder am oberen Ende des Spektrums immer interessant.
Allerdings ist es irgendwie auch banal, für über 10.000€ will ich schlicht erwarten dass ein Bike einfach saugut & ohne echte Schwächen daherkommt.
„Nichts klappert, wackelt oder macht komische Geräusche.“ ..Halleluja!
Viel interessanter sind doch Bikes für „nur“ 3000-4000€, da müssen sich die Hersteller heutzutage schon was einfallen lassen & geschickt ein paar Kompromisse eingehen um noch ein gutes Gesamtpaket zu schnüren.
Ich erinnere an die Zeiten wo man für 2000-2500€ ein gut ausgestattetes, leichtes und renntaugliches Rennrad bekam, ist noch nicht so lange her.
 
Für mich macht es keinen Sinn, einen Rennradrahmen als Gravel Bike zu fahren, der bspw. nur 28 mm zulässt. Ich denke auch, dass die wenigsten Lust auf 30 mm haben. Ich sehe die Grenze, wo es Sinn macht, auch Rennradrahmen einzubeziehen bei 33 bzw. 35 mm.

Ridley Kanzo Fast, Cervelo Aspero oder auch Exploro RaceMax sind für mich die Bikes, die in die dezidierte Unterkategorie Race Gravel Bike gestoßen sind. BMC setzt dem ganzen mit dem schmalen Lenker die konsequente Krone auf. Ich finde auch den Factor Ostro Gravel Rahmen sehr gelungen: Im Grunde ein Aero Bike mit mehr Reifenfreiheit. Mal schauen, ob Canyon das neue Grail auch in Richtung Aeroad mit mehr Reifenfreiheit entwickelt.

100% Zustimmung.
Für die meisten macht ein Rennrad deshalb mehr Sinn, weil sie sich rein auf Asphalt bewegen.
Ich bin aktuell dabei mich neu zu orientieren.
Aktuell fahre ich noch ein Rennrad mit leichter Aero Geometrie. Ich möchte aber von diesem weg und möchte für mich den Weg einschlagen, dass ich mir ein eher Race orientiertes Gravelbike zulegen, mit dem ich alles abdecken kann, was ich aktuell so fahre.
Deshalb ist das BMC Kaius für mich die Variante. Auch das Specialized Crux oder das Factor Ostro, wie auch das Cervelo Aspero oder das Ridley Kanzo sind genau in der Kategorie.
Damit möchte ich auch auf dem Asphalt fahren, gerne mal an einen Radmarathon teilnehmen und deutlich tiefer in das Thema Gravel eintauchen.
Kann jemand deshalb auch etwas mehr zum Kaius sagen? Wie verhält es sich z.B. bei Bergfahrten? Wie ist es vom Gewicht?
 
Kann jemand deshalb auch etwas mehr zum Kaius sagen? Wie verhält es sich z.B. bei Bergfahrten? Wie ist es vom Gewicht?
Ich durfte das Kaius mit in den Urlaub nehmen und eine Woche lang testen. Das Rad hat mir optisch super gefallen und löst so ein must have aus. Ich habe schon einige sportliche Gravels gefahren und war gespannt.

Das Rad ist sehr sportlich zu fahren und auch fahrstabil bei hohem Tempo, das Gewicht lag ca. 500gr über der Werksangabe. Ehrlich gesagt war dann nach der einen Woche der Hype vorbei. Viele so toll promotete Sachen wie Aeroflaschenhalter sind natürlich albern. Ich habe festgestellt das die (gleichschweren) Crux & Revolt sich genau so fahren und das Nuroad sich sogar schneller bewegen läßt, da ist man dann doch auf dem Boden der Tatsachen.
Aufgefallen ist mir das so einige andere Biker kuckten und mich auch auf das Rad ansprachen, das löst scheinbar gut blingbling aus, wem das gefällt und wer gerne BMC fahren will findet mit dem Kaius ein prima Rad.
 
Ich durfte das Kaius mit in den Urlaub nehmen und eine Woche lang testen. Das Rad hat mir optisch super gefallen und löst so ein must have aus. Ich habe schon einige sportliche Gravels gefahren und war gespannt.

Das Rad ist sehr sportlich zu fahren und auch fahrstabil bei hohem Tempo, das Gewicht lag ca. 500gr über der Werksangabe. Ehrlich gesagt war dann nach der einen Woche der Hype vorbei. Viele so toll promotete Sachen wie Aeroflaschenhalter sind natürlich albern. Ich habe festgestellt das die (gleichschweren) Crux & Revolt sich genau so fahren und das Nuroad sich sogar schneller bewegen läßt, da ist man dann doch auf dem Boden der Tatsachen.
Aufgefallen ist mir das so einige andere Biker kuckten und mich auch auf das Rad ansprachen, das löst scheinbar gut blingbling aus, wem das gefällt und wer gerne BMC fahren will findet mit dem Kaius ein prima Rad.
Danke für die offenen Worte.
Welche Version des Kaius bist Du gefahren? Da gibt's ja 3 davon.
Wenn ich raten soll, und nach BlingBling-Faktor gehe, dann das ONE, oder?
Ja, es stimmt schon, dass andere Hersteller in der selben Kategorie spielen. Von der Ausstattung her und meist auch preislich. Wobei die Preise sich so langsam wieder nach unten bewegen, was a er eher an der Nachfrage als an der Einsicht der Hersteller liegt.
Und wenn ich fragen darf, wie hoch war das Gewicht des Rades?
 
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